 After All - This Violent Decline
Genre:
Thrash Metal
Review vom: 28.07.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Als ich vor wenigen Wochen völlig fassungslos vor dem Death Before Disco Werk BARRICADES saß, traute ich meinen Augen und Ohren nicht, dass im metallischen Niemandsland Belgien (ihr wisst schon: Das Land der Autobahnen und Radfahrer) die musikalische Ordnung auf den Kopf gestellt wurde. Gut, das wird dann der einzige Fingerzeig der Flamenrepublik für die nächsten Jahre gewesen sein. Doch ganz so schnell wird im Jahre 2006 noch nicht abgerechnet. Denn die seit weit über einem Jahrzehnt bestehenden und zu den bekanntesten Musikvertretern, was die härteren Längengrade betrifft, des Landes gehörenden Thrash-Veteranen von After All haben mit ihrem neuen Album THIS VIOLENT DECLINE noch ein Wörtchen mitzureden.
Bei einem Titel wie THIS VIOLENT DECLINE würde der werte Kollege Maddin schon wieder riesige Metalcore-Ängste bekommen. Doch der immer noch anhaltende Trend, den die Amis bekanntlich von den Schweden geklaut haben, lässt die belgischen „Oldies“ kalt. THIS VIOLENT DECLINE hält Ausschau nach den Momenten, die vor über 20 Jahren den Namen Thrash Metal ins Leben gerufen und über einen langen Zeitraum geprägt haben. Unverkrampft grooven After All um ihre beiden Riffmonster Dries Van Damme und Christophe Depree im guten alten Metallica-RIDE THE LIGHTNING Stil geradewegs nach Vorne und knallen aufgrund ihres „Benjamins“ hinter den Kesseln, Kevin Strubbe, dem Hörer ein mächtiges Gewitter vor den Bug, dass jedem Fanatiker der deutschen Thrashheroen Kreator und Destruction das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Man beachte hierbei unbedingt die charakterstarken Songs wie das schwerfällige, aber vielschichtige „Frozen Skin“, das pfeilschnelle „Blackest Moon“ oder das entfesselnde „Sacraments For The Damned“.
Trotz einer Referenz von fünf Alben, einer Erfahrung von knapp 15 Lenzen und der stilistischen Festlegung auf Altbewährtes verkommt THIS VIOLENT DECLINE längst nicht zum metallischen Relikt, welches den Status einer im Gefrierschrank aufbewahrten Zusammenstellung einnimmt. Wenn sich Fredrik Nordström (In Flames, Soilwork, Arch Enemy) und Tue Madsen (Hatesphere, The Haunted) der letzten Feinarbeit widmen, ist ein „altertümliches“ Ergebnis auch nur schwer möglich. Diese beiden Namen stehen quasi für ein modernes, hartes Metalambiente... ein Ambiente, welches After All noch einmal mächtig pusht und auf die alten Tage zu neuen Höchstleistungen treibt.
Fazit: Diese neue Karrierehöchstleistung (in der Leichtathletik nennt dies Karrierebestleistung) von After All lautet also THIS VIOLENT DECLINE und übertrifft den äußerst erfolgreichen Vorgänger THE VERMIN BREED, die erste größere Duftmarke von After All, bei weitem. THIS VIOLENT DECLINE wird den Belgiern mit ihrem Schreigott Piet Focroul neue Möglichkeiten auf ihrem harten Weg an die europäische Thrashspitze bieten, wo sie – ehrlich gesagt – rein qualitativ die Stufe von Kreator schon fest im Blickfeld haben. So allmählich lohnt es sich auf einem Metaltrip die belgischen Autobahnen zu benutzen.
VÖ: 28. Juli 2006
Tracklist:
1. Frozen Skin
2. Violent Decline (Drawn To The Devil)
3. Blackest Moon
4. Sacraments For The Damned
5. Without Reason
6. Monolith #11
7. Ruins Of Bones
8. To Haunt You
9. The Harlot
10. Blind Euphorin 2006
11. Second Time Around
Anspieltipps: Frozen Skin, Blackest Moon, Sacraments For The Damned, Second Time Around
Band Line-Up:
Piet Focroul – Gesang
Dries Van Damme – Gitarre
Christophe Depree – Gitarre
Erwin Casier – Bass
Kevin Strubbe – Schlagzeug
DISCOGRAPHY:
1992 – Dusk (EP)
1995 – Wonder
1997 – Transcendent
2000 – No Recollection (EP)
2000 – Dead Loss
2001 – The Bereaved (EP)
2002 – Armageddon Come (EP)
2003 – Mercury Rising
2005 – The Vermin Breed
2006 – This Violent Decline
SQUEALER-ROCKS Links:
After All - This Violent Decline (CD-Review)
SONSTIGES:
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