Squealer-Rocks.de CD-Review
Doc Holliday - Doc Holliday Rides Again

Genre: Southern Rock
Review vom: 19.09.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Südstaaten-Woche auf SQUEALER.net, oder was? Ein aktuelles Re-Release von von Doc Holliday, neue DVD von Molly Hatchet, und eine Bandvorstellung von ZZ Top ist auch in der Mache. Gute Zeiten für Biker und den hard-working-man also!

Im Gegensatz zu ihren Südstaaten-Kollegen Lynyrd Skynyrd, ZZ Top oder auch Molly Hatchet schafften Doc Holliday in Europa nie den großen Durchbruch. Seltsam, das, denn schlechter als die genannten Kapellen war der Fünfer um Frontröhre Bruce Brookshire ganz sicher nicht. Wer’s nicht glaubt (oder die Band gar noch nicht kennt): Mit der Wiederveröffentlichung des 81er Werks „Doc Holliday Rides Again“ kann eine musikalische Bildungslücke geschlossen werden.

Während sich die späteren Werke der Band zusehends in Richtung Hardrock entwickelten, lassen uns Doc Holliday auf dieser Scheibe noch weitestgehend die Südstaaten-Vibes spüren. „D.H. Rides Again“ ist ein Mischung aus typischem Southern Rock, Blues, Rock’n’Roll , Country und eben Hardrock. Von allem eine ordentliche Dosis und gemäß dem Grundsatz, dass das Ganze mehr sein sollte als die Summe seiner Teile, wirken die Songs auf den ganzen Körper. Der Fuß beginnt zu wippen und die linke Bierglashand wird unruhig, während die rechte Gashand sich schon mal locker macht. Biertrinkermucke, Bikermucke, nennt es wie ihr wollt – Doc Holliday zielen auf das Herz, nicht den Verstand.

Damit kein falscher Zungenschlag reinkommt: Billig oder prollmäßig ist nichts an dieser Scheibe, aber Tempowechsel, Breaks und abgedrehte Ideen überlassen die Amis lieber anderen. Hier wird nach vorne gerockt mit einem Groove und einer Lässigkeit, wie sie anscheinend nur Südstaaten-Combos so richtig stilecht hinbekommen. Hört euch nur mal den Rock’n’Roller „Good Boy Gone Bad“ an – wer bei diesem Groove ruhig sitzen bleibt schreibt bestimmt auch Protestbriefe ans ZDF wegen des Rauswurfs von Caroline Reiber. Highlights der Scheibe dürften allerdings das Südstaaten-Lehrstück „Southern Man“, der herrliche Schmachtfetzen „Lonesome Guitar“ sowie die unglaubliche energiegeladene Version des CCR-Klassikers „Travelin’ Band“ sein.

Fazit: Keine Diskussion, eine weitere Perle des Jahres 2005 – auch als Re-Release und mit fast 25 Jahren auf dem Buckel. Dank Remastering ist der Sound absolut auf der Höhe der Zeit, und mit 2 Bonus Tracks und umfangreichem Booklet stimmt auch das Drumherum. Und wenn ihr schon nicht mit der Harley auf der Route 66 cruisen könnt, so kommt mit dieser Scheibe auch Stimmung auf, wenn ihr im Golf Kombi auf der A 6 Richtung Sonnenunterang dengelt. Super!


Tracklist:
01. Last Ride
02. Good Boy Gone Bad
03. Don’t Go Talkin’
04. Southern Man
05. Let Me Be Your Lover
06. Doin’ (It Again)
07. Don’t Stop Loving Me
08. Hot Rod
09. Lonesome Guitar
10. Whiskey Train (Bonus Track)
11. Travelin’ Band (Bonus Track)

Lineup:
Bruce Brookshire (v)
Herman Nixon (d)
Eddie Stone (o, p)
Rick Skelton (g)
John Samuelson (b)

DISCOGRAPHY:

1981 - Doc Holliday
1981 - Doc Holliday Rides Again
1983 - Modern Medicine
1986 - Danger Zone
1989 - Song For The Outlaw Live
1993 - Son Of The Morning Star
1996 - Legacy
2001 - A Better Road
2003 - Gunfighter: The Best Of The 90s
2004 - Good Time Music
2005 - Doc Holliday Rides Again (Re-Release)

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Doc Holliday - Doc Holliday Rides Again (CD-Review)

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