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Volbeat - Rock The Rebel / Metal The Devil

Genre: Heavy Rock
Review vom: 03.03.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Kollega Jack kündigte Großes an: „Ich verspreche Dir: Mit dieser Platte wirst du einen Heidenspaß haben. Fette Produktion + ein geiler Heavy Rock Sound + Rock'n'Roll und Country Einsprengsel = GEIL!“ Nun ist Jack für seine überschwänglichen Begeisterungsausbrüche ebenso bekannt wie für seinen Fachverstand, also mal abwarten …

Es braucht nicht mal einen ganzen Durchlauf, es braucht nur den Opener „The Human Instrument“, um zu attestieren: Recht hat er! Und wie! Nachdem dich atmosphärischen Slide Gitarren im Country-Stil die ersten paar Sekunden in Sicherheit wiegen, pusten dich gleich darauf fette Heavy-Riffs und ein noch fetteres Gedrumme aus dem Ohrensessel, bevor du auch nur „Brett“ denken kannst! Was für ein Höllensound!

Und tatsächlich, Volbeat schaffen das Kunststück, auch anno 2007 etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, das sie unverwechselbar macht. Wie der Kollege schon ankündigte, auf der Basis eines mächtig arschtretenden, modernen Heavy-Rocks schlagen die Dänen gekonnt den Bogen zu dem 60er-Jahre Rock’n’Roll und runden das Ganze mit einer Prise Country ab (die allerdings, zugegebenermaßen, im Riff-Gewitter des öfteren untergeht). Heraus kommen 11 Vollgas-Nackenbrecher, die das Fun-Barometer nur dann nicht in sämtliche Fetzen sprengen, wenn es vorsichtshalber nach oben offen ist. Lediglich bei „Soulweeper #2“ wird kurzzeitig der Fuß vom Gas genommen, ansonsten gibt’s voll auf die Mütze. Halsbrecherische Double-Bass-Parts wechseln sich ab mit stampfenden Midtempo-Momenten, und über allem tönt Frontmann Michael Poulsen mit einer unverwechselbaren Stimme, die in etwa mit Dexter Holland von Offspring goes Elvis beschrieben werden kann.

Seinen Höhepunkt findet das Wüten des Fünfers in dem unfassbar geilen „Sad Man’s Tongue“: Country-Rock’n’Roll zum Einstieg, Elvis himself scheint das Mikro vor der Nase zu halten … bevor die Post abgeht und dich niedertrampelt wie die Stampede übergewichtiger Hausfrauen montags morgens auf Schnäppchen-Jagd. Nach der zweiten Strophe hält sich Frontsau Poulsen zurück und lässt den Riff mal eine Weile vor sich hin donnern, und ganz ehrlich: Wer nicht spätestens an dieser Stelle die Jogging-Hosen zurecht rückt, die Bierdose abstellt, die Pommes-Gabel zeigt und „Hell Yeah!“ brüllend durch’s Wohnzimmer hoppst, hat kein Herz, keine Seele oder keinen Geschmack – im schlimmsten Fall in Kombination.

Damit wir uns richtig verstehen: Auf nachbarschaftskompatibler Zimmerlautstärke funktionieren Volbeat genauso wenig wie Motörhead und Konsorten. Den nötigen Druck aus den Boxen vorausgesetzt, liefern die Dänen mit „Rock The Rebel / Metal The Devil“ pures Adrenalin. Nachdem Kollege Jack schon die einleitenden Worte vorbehalten waren, gestatten wir ihm auch das Schlusswort: „Ein besseres Party-Album gibt es in diesen Tagen nicht“. Jau!

Tracklist:

01. The Human Instrument
02. Mr. & Mrs. Ness
03. The Garden’s Tale
04. Devil Or The Blue Cat’s Song
05. Sad Man’s Tongue
06. River Queen
07. Radio Girl
08. A Moment Forever
09. Soulweeper #2
10. You Or Them
11. Boa

Lineup:

Michael Poulsen (guitar, vocals)
Anders Kjolholm (bass)
Jon Larsen (drums)
Franz Hellboss (guitars on album)
Thomas Bredahl (new guitarist, not an album)

DISCOGRAPHY:

2005 - The Strenght / The Sound / The Songs
2007 - Rock The Rebel / Metal The Devil

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