Squealer-Rocks.de CD-Review
Brazen Abbot - My Resurrection

Genre: Hard Rock
Review vom: 01.06.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Was ist nur los in diesem Jahr? Die Anhäufung von hochklassigen Rock-Scheiben ist eigentlich gar nicht mehr zu fassen und sprengt die Spannkraft bundesdeutscher Durchschnitts-Geldbeuteln schon längst. Wohlgemerkt, ich rede hier von echten Perlen, nicht von nur „guten“ Scheiben. Aber sorry Leute, ich kann es euch nicht ersparen, der nächste „must have“ steht schon bald in den Regalen: Brazen Abbot ist zurück.

Zwei Jahre nach dem letzten Output „Guilty As Sin“ macht der bulgarische Saitenzauberer Nikolo Kotzev keine Kompromisse. Keine Geringeren als Tony Harnell, Joe Lynn Turner und Goran Edman trällern die 12 Songs ein, dazu sorgt das „Sofia String Orchester“ für den nötigen Schuss Bombast – was kann bei einer solchen Scheibe noch schief gehen? Korrekt, nüscht!

Brazen Abbot liefern lupenreinen Hard Rock-Stoff in seiner feinsten Sorte. Mal unkompliziert nach vorne rockend wie die an Whitesnake erinnernde Nummer „More Than Money“, mal etwas vertrackt – aber immer geradeaus und voll auf die Zwölf, verziert mit brillanten Refrains. „Godforsaken“ beispielsweise lädt zum fröhlichen Mitgröhlen ein, „Beggar’s Lane“ mit seinen bombastischen Elementen würde so auch jeden Magnum-Longplayer veredeln, und für den Riff von „Another Day Gone“ würden 95 % der Rock-Gitarristen sofort ihre Seele dem Teufel verschreiben und Omma’s Häuschen noch drauflegen. Über Kotzev’s Spiel sollte ich keine Worte mehr verlieren müssen, es quietscht, es knarzt, es rifft dass es ne helle Freude ist. Allerdings hält sich der Bulgare auch auf dem aktuellen Output mit Einzelaktionen zurück, so dass sich „My Resurrection“ wirklich nach Band anhört. Käme wohl auch keiner auf die Idee, Heroen wie Harnell oder Turner zu verpflichten und sie dann einzuengen. Insbesondere Joe Lynn Turner liefert mal wieder ganz großes Kino – wie unglaublich gut dieser Mann ist, offenbart sich besonderes im finalen Rausschmeißer-Blues „Shades Of Grey“, wo er zusammen mit Kotzev noch mal alle Register zieht.

Das Sofia String Orchester kommt naturgemäß bei den ruhigeren Momenten, wie der Gänsehaut-Ballade „The Shadows“ (übrigens eingesungen von Eclipse-Frontmann Eric Martensson), mehr zur Geltung, liefert ansonsten passagenweise das nötige Bombast-Füllmaterial und verleiht so den Songs eine unglaubliche Dichte.

Was gibt’s noch zu sagen ... wer jetzt noch nicht überzeugt ist, beim Dealer des Vertrauens mal ne Runde zu riskieren, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Aber mal ehrlich: Ich könnte kotzen, wenn ich sehe, mit welchem Müll „Musiker“ sich heute eine goldene Nase verdienen, während ein begnadeter Songschreiber, Gitarrist und Produzent wie Nikolo Kotzev nach wie vor ein Underground-Dasein führen muss. Nur wir Fans können das ändern!


Tracklist:
01. My Resurrection
02. Bad Madman
03. Godforsaken
04. Dreams
05. Flyin’ Blind
06. Another Day Gone
07. More Than Money
08. The Shadows
09. Beggar’s Lane
10. Rage Of Angels
11. Lost
12. Shades Of Grey

Lineup:
Nikolo Kotzev – Guitars, percussions, additional keyboards, piano on 8
The Singers:
Joe Lynn Turner – 1, 4, 7, 10
Goran Edman – 2, 5, 9, 12
Tony Harnell – 3, 6, 11
Erik Martensson – 8 (featured also on 9 and 10)
The Players
Nelko Kolarov – Hammond organ, piano, keyboards
Wayne Banks – Bass
Matthias Knutas – Drums

DISCOGRAPHY:

1995 - Live And Learn
1996 - Eye Of The Storm
1997 - Bad Religion
2003 - Guilty As Sin
2004 - A Decade Of Brazen Abbot (CD/DVD)
2005 - My Resurrection

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Brazen Abbot - My Resurrection (CD-Review)

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