Squealer-Rocks.de CD-Review
Blackburn - Poker Face

Genre: Hard Rock
Review vom: 06.02.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wow – im Falle der Schweizer BLACKBURN sind sich die Damen und Herren Review-Schreiber ja wirklich mal völlig uneins! Während die Einen von einer „super Hardrock-Scheibe“ reden, faseln andere von „Polycarbonat-Verschendung“. Mit dem Gedanken, eine sehr streitbare Platte in den Player zu schieben, werden also die Lauscher auf Empfang gestellt, und siehe da: Bereits nach 2 Titeln ist klar, an dieser Scheibe gibt´s eigentlich gar nix zu streiten!

BLACKBURN machen aus ihren Vorbildern keinen Hehl, denn eine Vielzahl der Riffs auf „Pokerface“ rekrutieren sich aus dem umfangreichen AC/DC/KROKUS/ROSE TATTOO-Fundus. Dementsprechend ist die Ausgangslage schnell klar: Lupenreiner Hardrock der mega-eingängigen Sorte ist angesagt, im Midtempo groovend ohne Experimente und mit einer Sängerin, die in der Schnittmenge von Doro, Joanna Dean und Sheryl Crow eine gute Figur abgibt, lediglich bei den ganz hohen Parts etwas angestrengt wirkt. Getragen von einem ordentlich pumpenden Sound, dürfte „Pokerface“ auf jeder Rock-Party für mitstampfende Füße und zufriedene Gesichter sorgen, denn es benötigt keine zwei Durchläufe, um in die Songs reinzukommen. Dementsprechend könnte ich mir vorstellen, dass die Schweizer insbesondere live heftig rüberkommen, denn Songs wie „Black Limousine“, „Great Times“ oder „Journey Of Rock“ betteln förmlich um eine Bühne, von der sie losschlagen können. Besondere Erwähnung verdient in jedem Fall die außergewöhnlich gelungene Ballade „Coming Home“, die sich an Genregrößen wie BON JOVI orientiert und dabei wirklich keine schlechte Figur abgibt.

Textlich bewegt sich die Show in einem sehr übersichtlichen Rahmen. Nicht weiter schlimm im Grunde genommen, denn tiefschürfende Weisheiten wurden bei dieser Art von Mucke noch nie verlangt; dennoch wird für meinen Geschmack das ein oder andere Klischee hierbei überstrapaziert. Aber was soll´s, klar ist, dass sich Fans des innovativen Musikstils von „Pokerface“ ohnehin bekreuzigend abwenden werden. Klar ist auch aber auch, dass Anhänger des old-school-Hardrocks, zu denen die AC/DC-Fans nunmal unweigerlich gehören, auf jeden Fall einen Testlauf starten sollten, denn von geradlinigem Haudrauf-Rock können Menschen dieser Coleur ohnehin nie genug bekommen, richtig?

Lassen wir, um das Fazit zu ziehen, die Kirche im Dorf. Eine Aussage im Stile von „Polycarbonat-Verschwendung“ ist genauso arroganz-triefend wie dumm und falsch. BLACKBURN liefern mit „Pokerface“ eine bodenständige, gelungene Hardrock-Scheibe ab, eben für Fans dieses Genres gemacht und genau dort wird die Scheibe sicher ihre Käufer und die Band ihre Anhängerschaft finden!


Tracklist:
1.Intro
2.Working
3.Title Fight
4.Black Limousine
5.Great Times
6.Riding
7.Journey Of Rock
8.Poker Face
9.Holy Rock´n´Roller
10.Running Scared
11.You Can Get It
12.Coming Home
13.Cloud No. 706

Anspieltipps: Black Limousine, Journey Of Rock, Coming Home

Band-Lineup:
Gabi Schön (v)
Corinne Frei (b)
Marco Meier (d)
Smuti (g)
Andy Keller (g)

DISCOGRAPHY:

2004 - Poker Face

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