Squealer-Rocks.de CD-Review
Bad Sister - Heartbreaker

Genre: AOR
Review vom: 07.09.2003
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bad Sister? Heartbreaker? Die Älteren unter euch werden sich vielleicht noch dunkel an eine Kapelle und ein Album gleichen Namens aus den 80ern erinnern, und genau darum handelt es sich bei dieser Wiederveröffentlichung von Point Music. Nach Auflösung der Band im Jahr 1996 sorgte das Auftauchen eines Live-Tapes dafür, dass sich die Mitglieder noch einmal zusammenfanden, um eine Live-CD mit 12 Songs herauszubringen.

Eigentlich logisch, nachdem Bad Sister gerade auf der Bühne immer ihre Stärken ausspielen konnten. Die Bandmitglieder leckten wieder Blut, und so erfolgte 2003 die Wiederbelebung der Band mit der Veröffentlichung des Longplayers „Heartbreaker“, remastered und mit zusätzlichen Live-Songs versehen.

Diese Perle, 1989 erschienen, spiegelt einerseits den Geist dieser Zeit wider und ist daher für Nostalgiker ein „Muss“, andererseits beweist sie aber auch, das gute Mucke einfach zeitlos ist. Keyboardlastiger AOR, durch harte Gitarren auf Rock getrimmt und mit Hooklines versehen, die Dir einfach nicht mehr aus dem Schädel gehen waren in dieser Zeit angesagt wie nie zuvor (oder danach). Auch aus deutschen Landen schwappte geradezu eine Welle von AOR-Bands über uns hinweg, auf die Schnelle fallen mir hier Karo („Heavy Birthday“) oder Aidean („Promises“) ein. Sicher war nicht alles Gold, was da am deutschen AOR-Himmel glänzte, aber Bad Sister, auch wenn ihnen der Durchbruch auf ganz großer Ebene verwehrt blieb, gehörte sicher zu den besseren Vertretern dieses Genres. Und so stellt sich beim Abhängen zu „Heartbreaker“ ein wohliges Gefühl des Erinnerns ein, denn Songs wie „Big Brother“, „Desperate Lonely Hearts“ oder der Titeltrack (als Live-Version) bieten alles, was zu einer ordentlichen AOR-Scheibe gehört. Hymnenartige Keyboards, knackige Gitarren und Refrains, die so schnell nicht mehr aus dem Ohr gehen. „Catriona“ ist in punkto Eingängigkeit vielleicht der gelungenste Titel der Scheibe und war wohl Ende der 80er bei den norddeutschen Radiostationen ein Hit. Die Produktion wurde mächtig aufgemöbelt und kommt zeitgemäß daher, auch wenn die Scheibe die Jährchen auf dem Buckel nicht ganz verleugnen kann. Damals wie heute unbedingt erwähnenswert: Frontfrau Petra Degelow, die mit ihrer eigenständigen und optimalen AOR-Stimme für hohen Wiedererkennungswert sorgt.

Für wen also lohnt sich der Kauf von „Heartbreaker“? Nun, wer (wie ich) mit dieser Art von Musik aufgewachsen ist und ab und an mit ein bisschen Wehmut an die „guten alten Zeiten“ zurückdenkt, sollte die Scheibe sowieso antesten, aber auch alle anderen, die sich von Hardrock der softeren Art mit sehr gelungenem und eingängigem Songwriting angesprochen fühlen, werden an „Heartbreaker“ mit ziemlicher Sicherheit Gefallen finden, denn auch heute klingen die Songs unverbraucht und frisch.

Bleibt noch anzumerken, dass eventuell auch die zweite LP der Elmshorner mit dem Titel „Out Of The Business“ neu aufgelegt werden soll. Darüber hinaus werkeln Bad Sister derzeit an neuem Material – es wird sicher spannend sein zu hören, wie die Band anno 2003 klingen wird. SQUEALER.net wird euch selbstverständlich auf dem Laufenden halten.


Tracklist:
1. Big Brother
2. Road To Nowhere
3. Catriona
4. Raise It Up
5. Desperate Heart
6. Without You
7. Alligator
8. Russia On My Mind
9. Hot Fun
10. For You
11. Cat On The Run (Live)
12. Heartbreaker (Live)

Line-Up:
Petra Degelow - Gesang
Sven Lange - Gitarre
Jörn Saul - Bass
Kai Beyer - Keyboards
Kai-Ove Kessler - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1989 - Heartbreaker
1992 - Out Of The Business
2001 - Live 1990
2003 - Heartbreaker (Re-Release) 2009 - Because Rust Never Sleeps

SQUEALER-ROCKS Links:

Bad Sister - Heartbreaker (CD-Review)
Bad Sister - Because Rust Never Sleeps (CD-Review)

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