Squealer-Rocks.de CD-Review
Audiovision - The Calling

Genre: Heavy Rock
Review vom: 26.02.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Christian Rivel, seines Zeichens Sänger und Label-Boss, ist an vielen Fronten aktiv. Neuester Output aus dem Hause Rivel Records ist Audiovision, auf der sich neben Rivel himself am Mikro und illustren Bandkollegen auch eine mächtige Anzahl von Gastmusikern austoben dürfen. Folgen wir also dem Ruf und führen uns "The Calling" mal zu Gemüte.

Ich gestehe, bis vor nicht allzu langer Zeit war Christian Rivel mir völlig unbekannt, und als das erste Promo-Package unbekannter Herkunft eintraf war die Skepsis groß. Allerdings zeigte sich, dass Rivel auf seinem Label etliche Perlen unter Vertrag genommen hat und ganz nebenbei für sein Projekt Audiovision ein regelrechtes All-Star-Team auf die Beine gestellt hat.

Neben Lions Share-Klampfer Lars Chriss, der neben den Gitarren-Takes auch gleich das Co-Songwriting und die Produktion übernahm, geben sich rund ein Dutzend bekannter Hard & Heavy-Haudegen die Klinke in die Hand, als Beispiel seien hier Jeff Scott Soto (Talisman), Tony Franklin (Whitesnake) oder Bruce Kulick (Kiss) genannt.

Klar, mit solchen Musikern am Start ist es schlicht unmöglich, eine Scheibe zu verhunzen. "The Calling" bietet traditionellen Heavy Rock-Stoff, mal retro-technisch keyboardunterstützt daherkommend ("The King Is Alive", "Evil Or Divine"), mal ganz im Stile bewährten US-Haudegen a la Dokken ("Face To Face"), abgerundet durch den wunderschönen Instrumental-Rausschmeißer "Colors" und angeführt von einer wahren Killerversion des Sweet-Gassenhauers "Love Is Like Oxygen", wo sich Jeff Scott Soto und Christian Rivel ein Sanges-Duell liefern. Über die Instrumentierung muss man keine Worte verlieren, hier spielt die A-Klasse! Neben bereits erwähnten Lars Chriss werden beispielsweise die tiefen Töne vom Ex-Thunder-Mitglied Mikael Höglund erzeugt, und Thomas Broman trommelt eigentlich bei Glenn Hughes. Schon erstaunlich, wie Rivel still, heimlich und weitestgehend unbemerkt eine solche Anzahl von Top-Leuten um sich scharen konnte.

"The Calling" macht Spaß, wenngleich die Scheibe sicher keinen Innovationspreis gewinnen wird. Griffige Hooklines ohne Billig-Attitude, klasse Keyboards ohne Weichspüler-Effekt (auch wenn's bei "Evil Or Divine" arg Bontempi-mäßig rüberkommt), so macht Tradition auch anno 2005 noch Spaß. Christian Rivel himself überzeugt am Mikro mit klarer, angenehmer Stimme, und wenngleich ein, zwei Füller den Weg auf die Scheibe gefunden haben ("The Rock Of My Soul", "Hold Me") bleiben unterm Strich eine gute handvoll hochwertiger, zeitloser Hardrock-Songs, die "The Calling" für Fans des Genres hochinteressant machen. Alleine schon der XXL-Version von "Love Is Like Oxygen" wegen eine Kaufempfehlung. Ein Problem mit christlichen Texten solltet ihr allerdings nicht haben, denn genau in diese Richtung zielen Texte wie "The King Is Alive" oder "Show Me The Way". Wir werden Christian Rivel und seine diversen Projekte jedenfalls mit Sicherheit künftig im Auge haben!


Tracklist:
01. The Calling
02. The King Is Alive
03. Evil Or Divine
04. The Rock Of My Soul
05. Read Between The Lines
06. Face To Face
07. Show Me The Way
08. Love Is Like Oxygen
09. Hold Me
10. Colors

Anspieltipps: The King Is Alive, Love Is Like Oxygen, Colors

Line-Up:
Christian Rivel - Gesang
Lars Chriss - Gitarre
Thomas Broman - Schlagzeug
Mikael Höglund - Bass
Andreas Lindahl - Keyboards

DISCOGRAPHY:

2005 - The Calling
2010 - Focus

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Audiovision - Focus (CD-Review)

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