Squealer-Rocks.de CD-Review
Cosmo - Alien

Genre: Hardrock / New Rock
Review vom: 24.12.2006
Redakteur: Maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Hinter dem Bandnamen Cosmo verbergen sich die beiden Brüder Fran und Antonio, die vielen Hardrock Fans durch ihr Mitwirken bei den U.S. Superstars Boston („More Than A Feeling“) ein Begriff sein sollten. Etwas befremdlich mag da die Tatsache erscheinen, dass das Projekt Cosmo schon seit 1983 besteht, wir aber erst jetzt in den Genuss des Debutalbums kommen. Also wahrlich genug Zeit, um eine Latte an vernünftigen Songs auf die Reihe zu bekommen. Doch auch wenn die Nummern absolut durchdacht sind, klingt hier nichts so, als wenn es über 20 Jahre auf dem Buckel hätte – eher im Gegenteil.

Man mag auch kaum glauben, dass hier alte Hasen am Werk sind. Grundsätzlich ist die Mucke schon im Hardrock Lager anzusiedeln und vor allem die Melodien bedienen die typischen Trademarks: alles kommt schön eingängig daher und ist durchaus radiokompatibel.

Dennoch stiften die ersten Hördurchgänge beim Altfan ein wenig Verwirrung. Auch wenn hier und da mal leichte Erinnerungen an Boston aufkommen dürften, wird der Hauptteil des Materials durch eine deutlich modernere Richtung zeitgemäß aufgepeppt.
Trendige Post - Grunge Sounds a la Nickelback sind ebenso wie Nu Metal Elemente vom Schlage Linkin Park vertreten.

Tiefer gestimmte Klampfen und elektronisch verzerrter Gesang; da gilt es für den Traditionalisten erst einmal einen kleinen Kulturschock zu verdauen.
Doch siehe da: die ganze Sache funktioniert – und zwar prächtig.
Die vermeintlich exotischen Elemente fügen sich hervorragend in das Gesamtbild der Tracks ein, wirken weder deplatziert noch nervig, sondern sind schlicht eine Bereicherung.

Natürlich nützt auch die originellste Stilvermischung recht wenig, wenn man keine entsprechenden Songs zur Verfügung hat. Hier haben die Cosmo Brüder etwas ganz simples getan: sie haben einfach 11 saustarke Kompositionen geschrieben, von der jeder für sich ein Hit ist und die zudem vor Abwechslung und Tiefgang nur so strotzen.

Leicht melancholische Stücke wie „Creep“ erschrecken fast durch ihren aggressiven, an Savatage erinnernden Mittelteil. Der Opener „Communication“ dagegen ist U.S. Stadion Rock pur und das wunderbar unkonventionelle Instrumental „Redemption“ darf sich ohne Bedenken mit dem Prädikat „ episch & progressiv“ schmücken.

Wenn es um Balladen geht bin ich zugegebenermaßen meist der Erste, der an die Skip Taste schnellt. Was mir jedoch hier in Form von „When I Close My Eyes“ entgegen tönt, verlangt nur nach der Repeat Taste: wären alle anderen Stücke schlecht, würde dieses kleine Meisterwerk – das entgegen aller Erwartungen kein bisschen nach Boston klingt – das Album immer noch weit über die Durchschnittsmarke hieven.

Da besteht bei „Alien“ gottlob keine Gefahr, denn dieses späte Debut ist mit Sicherheit eine sehr positive Überraschung – auch wenn der allererste Eindruck ein wenig täuschen mag.
Wem der gängige Hardrock immer etwas zu „antiquiert“ war, der findet hier seine Erfüllung – und auch uns alten Säcken tut so eine Frischzellenkur mal verdammt gut.
Besser kann man Tradition und Moderne nicht verknüpfen.

Tracklist:
1. Communication
2. Don’ Tell Me Your Lies
3. No Surprise
4. Gravity
5. Redemption
6. Helicopter
7. Alien
8. When I Close My Eyes
9. Woman
10. Can’t Run Away
11. Creep
12. Don’ Tell Me Your Lies (acoustic Version)

Line Up:
Fran Cosmo – Lead Vocals
Antonio Cosmo – Backing Vocals, Lead Guitar, Rhythm Guitar, Bass, Keyboards, Percussion and Samples
Mick Brooks – Rhythm Guitar
Bill Carman – Bass Guitar
Pat Orlowski – Drums

DISCOGRAPHY:

2006 - Alien

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