Squealer-Rocks.de CD-Review
Airless - 2nd Round

Genre: Hard Rock
Review vom: 12.08.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Und nochmal Hardrock aus dem Hause Lion Music: Nachdem Baltimoore mit „Fanatical“ die Wartezeit auf ein neues AC/DC-Album verschönern, gehen die Spanier Airless etwas gemäßigter zu Werke. Mal testen, ob das Werk wirklich so luftleer rüberkommt wie der etwas unglückliche Bandname...

Mit „2nd Round“ – wer hätte es vermutet – legen die Spanier ihren zweiten Longplayer vor und tönen, um eine Orientierungshilfe zu geben, wie ne amerikanisch-skandinavische Coproduktion. Typisch spanisch jedenfalls ist das nicht, wenngleich ich ehrlich gesagt nicht wirklich weiß, was typisch spanisch ist. Egal, jedenfalls tönen bei Airless aus jedem Riff, aus jeder Hookline, entweder Treat, Fate, Bon Jovi, White Lion oder auch Dokken heraus. Damit ist die Marschrichtung von „2nd Round“ auch schon klar umrissen: Es wird melodisch gerockt in Espana, und dabei gibt der Vierer ´ne sehr gute Figur ab. Im Gegensatz zu den skandinavischen Genre-Genossen verzichten Airless allerdings auf Keyboard-Unterstützung, die Gitarren-Künste eines Robert Rodrigo müssen reichen. Und das tun sie, es ist stellenweise schon begeisternd, wie der Mensch quietschende Riffs und atemberaubende Soli aus dem Ärmel schüttelt. Insofern erklärt sich auch der Vergleich mit Dokken, erinnert doch die Gitarrenarbeit etwas an den Sound dieser Truppe in den guten Zeiten. Ob es allerdings deshalb gleich einer Instrumental-Nummer wie „The Good Times“ bedurft hat, sei mal dahingestellt.

Ihre Highlights hat „2nd Round“ für meine Lauschlappen immer dann, wenn Rodrigo die sechs Saiten heftig vibrieren lässt und die Spanier ordentlich nach vorne rocken, wie beispielsweise bei der Up-Tempo-Nummer „Cross The Line“ oder dem stampfenden Riffer „The Storm“. Daneben gibt’s natürlich auch die Gehörgang-Kraller, die unwiderstehlichen Hooks. „Never Fall In Love“ ist so eine Nummer, die den Charme der 80er versprüht und wie ne Mischung aus (alten) Bon Jovi und Fate daherkommt. Sehr schön!

Fazit: Airless haben eigentlich alles, um eine großartige Band zu werden. Einen ordentlichen Hardrocker-Sänger, einen außergewöhnlichen Klampfer und das Talent, mitreißende Songs zu schreiben. Was mir persönlich noch fehlt, ist die eigenen Note, die Unverwechselbarkeit, die Airless zu etwas besonderem machen würden. Anyway, für Freunde des gitarrenlastigen, melodiösen Hardrock ist Airless ohne Zweifel eine Bereicherung im CD-Regal, und die eigenen Note, die kann ja auch noch kommen ...


Tracklist:
01. 2nd Round
02. Prayers Are Not Enough
03. Don’t You Go
04. It’s Up To You
05. Handful Of Lies
06. The Last Sight
07. Cross The Line
08. The Storm
09. The Good Times
10. Never Fall In Love
11. The Darkness

Lineup:
Inaki Lazkano (v)
Roberto Rodrigo (g)
Miguel Manjon (b)
Paco Martinez (d)

DISCOGRAPHY:

2002 - Airless
2005 - 2nd Round

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