Squealer-Rocks.de CD-Review
Tristania - Illumination

Genre: Gothic Metal
Review vom: 21.02.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Ab welchem Zeitpunkt kann man das Ende eines Genres erkennen? Wenn die monatlichen Veröffentlichungen sich alle nahezu gleich anhören? Wenn es kaum noch Newcomer in dem jeweiligen Genre gibt? Oder wenn sogar die Aushängeschilder der Szene stagnieren und wenig inspiriertes Material abliefern?

Es ist müssig über jede dieser Fragen zu diskutieren. Deshalb beschäftige ich mich, anhand der norwegischen Band Tristania, nur mit letzterer Frage. Fakt ist, dass die aktuelle CD von Tristania, mit dem wenig passenden Titel „Illumination“, definitiv kein Highlight des Gothic Metal Genres geworden ist. Die Band hat mit Alben wie „Widow´s weeds“ und „Beyond the veil“ zweifellos Sternstunden des düster melancholischen Metals abgeliefert. Leider steht „Illumination“ über (sehr) weite Strecken nicht in der Tradition der oben genannten Scheiben. Es kommt einem vor, als ob Tristania noch immer an dem Weggang von Morten Veland zu knacken haben. Nach seinem Ausstieg im Jahr 2000, scheint die Band ein wenig die Linie verloren zu haben. Das allein kann aber nicht der Grund für eine derart uninspirierte Arbeitsleistung sein.

Was der Scheibe am meisten fehlt, sind eingängige Riffs und Melodien. Auf die Melodien bezogen trifft das sowohl auf Gitarren als auch Gesang zu. Egal, wann und wo hier eine Melodie gespielt wird, sie bleibt nicht im Ohr hängen. Bestes Beispiel hierfür ist „Mercyside“. Obwohl am Anfang stehend, ist der Song richtig sperrig und der Wechsel zwischen weiblichem und männlich cleanem/grunzendem Gesang will nicht so recht funktionieren. Da auf „Illumination“ meist nach demselben Muster mit dem Wechselgesang gespielt wird, fehlt einem als Hörer hier auch ein wenig sowas wie ein Spannungsbogen.

Dann sind da die Gitarrenriffs, die auch eher langweilig als kreativ sind. Gut, im Gothic Metal Bereich erwartet man keine „Master of puppets“-Riffgewitter, aber Bands wie Paradise Lost und Sentenced haben diese Art und Weise des Zusammenspiels der Gitarren auch so hinbekommen, dass es sich interessant anhört. Problematisch ist auch, dass die Gitarren, für meinen Geschmack, nicht fett genug produziert wurden und daher gegenüber dem Gesang etwas untergehen.

Generell darf man wohl sagen, dass es „Illumination“ an Abwechslung mangelt und die Scheibe einfach nur daher plätschert. Liegt sicherlich auch am Tempo der Songs. Das Tempo der Songs ist meistens gleichbleibend im gedrosselten mittleren Bereich gehalten. Einzig das langsame, sehr melancholische „Deadlands“ weis zu gefallen. Hier wurde der Song einmal gut arrangiert und die düstere Stimmung kommt richtig schön zur Geltung.

Warum hat das denn so nicht bei den anderen Liedern funktioniert? Dann hätte dieses Review wahrscheinlich anders ausgesehen. Eine Kaufempfehlung gebe ich hier nicht, aber vielleicht sollten Fans der Band mal reinhören. Bis auf „Deadlands“ erübrigt sich auch ´ne Liste mit Anspieltipps.



Bereits erschienen.



Tracklist:
1. Mercyside
2. Sanguine sky
3. Open ground
4. The ravens
5. Destination departure
6. Down
7. Fate
8. Lotus
9. Sacrilege
10. Deadlands

DISCOGRAPHY:

1997 - Tristania
1998 - Widow´s weeds
1999 - Beyond the veil
2001 - World of glass
2005 - Ashes
2005 - Midwintertears
2007 - Illumination

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Tristania - Illumination (CD-Review)

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