Squealer-Rocks.de CD-Review
Deathbound - We Deserve Much Worse

Genre: Grindcore/Death Metal
Review vom: 21.02.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



„So geht der Hammer und der Hammer der geht so“, schallte es bei jedem Tor des Nationalspielers Christian Zeitz während der Handball-WM durchs Rund der Kölnarena. Auch wenn sich die finnische Mannschaft für dieses geschichtsträchtige Turnier nicht qualifizieren konnte, nahm das seit 2003 stark in den Underground-Fugen umherstreunende Trio von Deathbound diesen Faden wieder auf, um auf seinem neuesten Output, WE DESERVE MUCH WORSE, kräftig auf die Pauke zu hauen und das Ganze in eine Art der Malträtierung ausufern zu lassen.

Weit entfernt von zimperlichen Genügsamkeiten gewähren einem die Krachgeschädigten um den Baustellenchef Sami Latva am Schlagzeug keine Vorlaufzeit und werfen einen sofort ins kalte Wasser, so dass ein baldig eintreffender Herzinfarkt eigentlich nur eine Frage von Sekunden ist. Im Eiltempo hetzen die „Todesvagabunden“ ganz im Stile der Erfinder und Verfechter wie das finnische Grindcore-Exempel par Excellenze, Rotten Sound, die unschlagbaren Throninhaber Napalm Death oder die ehemalige Knüppelcombo von Chris Barnes, Cannibal Corpse, durch das eine knappe halbe Stunde andauernde Programm von WE DESERVE MUCH WORSE. Wer sich bereits mit der Materie Grindcore – sei es in Form des 1987 erschienen „Klassikers“ SCUM aus dem Hause Napalm Death – beschäftigt hat, wird unweigerlich konstatiert haben, dass diese knapp bemessene, aber vollkommen ausreichende Spielzeit nicht auf eine Dreigroschenoper ausgeweitet, sondern auf viele einzelne Wimpernschläge (heuer 18) verteilt wird. Das finale „Ward 77“ stellt mit seinen zwei Minuten und 55 Sekunden daher beinahe einen Genreepos dar. Dass ich dabei nicht auf einzelne „Songs“ eingehen werde, erklärt sich von selbst.

Das trocken, aber sehr druckvoll von Sami Koivisto produzierte Werk schliddert überraschender- und löblicherweise trotz der ultraklassischen, von unzähligen Hochgeschwindigkeitsexzessen und vordergründigen Schlagzeugwirbelstürmen begleiteten Konzipierung nicht auf den Weg des undurchdachten Schema F Grindcore. Als Hauptgrund, dass dem so ist, lässt sich die relativ geschickte Anreicherung mit diversen old-school formativen Death Metal Utensilien ausmachen, die wenigstens geringfügig für Entlastung und die Drosselung des Tempos sorgen. Darauf haben es Kai Jaakkola, welcher sich seit einiger Zeit auch am Mikro von The Duskfall austoben darf, und seine auf Konfrontationskurs und derbes Shouting ausgerichteten Stimmbänder ganz sicher nicht abgesehen. Mit diesem schreienden Ungetüm verfügen Deathbound allerdings über eine Frontsau, die sich definitiv oberhalb der großen Durchschnittsparade aufhält.

Fazit: In den seltensten Fällen lässt sich das Käuferpotenzial für eine beherzte Scheibe so einfach abstecken wie heute für WE DESERVE MUCH WORSE von Deathbound.
An alle Grindcore Freunde: Unbedingt kaufen!
An alle anderen: Klickt auf den Link des nächsten Reviews!

VÖ: 9. März 2007

Tracklist:
1. Deceiving Shortcuts
2. End The Guessing
3. Gain Control
4. Revolutions Against Nothing
5. Connected To The Confusion
6. Torn
7. Debate Of Terminate
8. Preaching Back To Preachers
9. Betrayal Wears Your Face
10. No Disease Like Us
11. Final Element
12. A Fraction Of Truth
13. Never Been Worse
14. Rockthrowers Among Us
15. Landmine
16. Put The Blame On The Devil
17. Vanshine
18. Ward 77

Band Line-Up:
Kai Jaakkola – Gesang
Petri Seikkula – Gitarre
Toni Pihlaja – Bass
Sami Latva – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – To Cure The Sane With Insanity
2005 – Doomsday Comfort
2006 – To Cure The Sane With Insanity MMVI
2007 – We Deserve Much Worse


SQUEALER-ROCKS Links:

Deathbound - We Deserve Much Worse (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren