Squealer-Rocks.de CD-Review
Shaw/Blades - Influence

Genre: Rock
Review vom: 06.02.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Als ich den Infotext zur erneuten Tommy Shaw (Styx/Damn Yankees) und Jack Blades (Night Ranger/Damn Yankees) Kolaboration (1995 erschien bereits „Hallucination“) gelesen hatte, wurde mir zunächste etwas bang zumute. Auch wenn beide ihre Verdienste für den (harten) Rock haben, hörte sich das eher an, als ob zwei alte Herren nochmal auf „Teufel komm raus“ ´n paar Taler verdienen wollen. Dachte ich ...


Wie man sich doch irren kann! Die beiden haben natürlich nichts verlernt und ein zeitloses Rockalbum eingespielt, auf welchem sie einige Klassiker der 60er und 70er Jahre vertonen. Dröge und langweilig könnte man denken, weil die Melodien/Songs ja sowieso schon bekannt sind. Das trifft auf „Influence“ nicht zu, den Fehler haben die beiden und ihre Mitmusiker aber nicht gemacht, ganz im Gegenteil!

Die Bandbreite der auf diesem Album gebotenen Musik ist enorm und reicht von melancholischen, orchestral unterlegten Balladen bis hin zum Rock neuerer Schule („Summer breeze“ etwa klingt wie eine Mixtur aus ruhigen Nickelback und relaxten Chili Peppers). Basis der Songs bilden die omnipräsenten Akkustikgitarren, die hier und da von verzerrten Gitarren unterstützt werden. Bass und Schlagzeug halten sich im Hintergrund und sorgen an den entsprechenden Stellen für den richtigen Groove ohne besonders aufzufallen. Das ist nicht negativ gemeint, da die Prioritäten ja auf den Akkustikgitarren und vor allem auf dem zweistimmigen Gesang der beiden Namensgeber liegt.

Tommy Shaw und Jack Blades sind richtig an die Sache herangegangen. Sie haben zwar Coversongs eingespielt, diese aber respektvoll eigeninterpretiert. Bestes Beispiel hierfür ist „The sound of silence“ von Simon & Garfunkel.
Dass ich eigentlich gegen Coverversionen von solchen Monumenten bin, hatte ich ja schon im Review zu der neuen Metalium geschrieben. Aber: Hier wurde dem Song derart neues Leben eingehaucht, dass er mir sogar besser als das Original gefällt!

Auch die anderen Songs können, durch die ihnen verpasste eigene Note, überzeugen.. So ist „Lucky man“ z.B. ein etwas melancholischer Song geworden, den man sich auch problemlos, bildlich, nachts um drei am Lagerfeuer geben kann. „California dreamin´“ kommt mit einem schönen Solo daher und die Melodien sind an einigen um winzige Nuancen verändert worden, ohne dass sich das negativ auswirkt. Der Folk Song „I am a rock“ auf der anderen Seite, weis wiederum durch seinen moderneren Touch zu überzeugen. Auch keiner der anderen Songs unterschreitet dieses Niveau und wurde mit der gleichen Liebe zum jeweiligen Original aufgenommen.

Tommy Shaw und Jack Blades haben hier ein gutes (Akkustik-) Rock Album abgeliefert, das durch den Gesang und seine Schlichtheit in der Instrumentierung zu gefallen weis. Klar, hier gibt es keinen harten Rock oder Metal zu hören. Die Scheibe ist eher was für ruhige Stunden als für ´ne rauschende Party.
Ältere Semester sollten hier echt mal reinhören. Alleine schon, um zu hören wie sich die Songs in einem zeitgemäßen Sound anhören. Alle anderen dürfen auch gerne ein Ohr riskieren.
Anspieltips: The sound of silence, Time of the season, For what it´s worth


VÖ: 16.02.2007

Tacklist:

1. Summer breeze
2. Time of the season
3. Your move
4. I am a rock
5. Lucky man
6. The sound of silence
7. California dreamin´
8. On a carousel
9. Dirty work
10. For what it´s worth
11. Dance with me

DISCOGRAPHY:

1995 - Hallucination
2007 - Influence

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Shaw/Blades - Influence (CD-Review)

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