Squealer-Rocks.de CD-Review
Oliver Hartmann - Home

Genre: Rock
Review vom: 28.01.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Meine erste persönliche faustdicke Überraschung des noch jungen Jahres 2007 kommt erfreulicherweise aus Deutschland. Oliver Hartmann, ehemaliger Mikrobediener bei At Vance, legt mit „Home“ sein zweites Solo-Album vor.

Die Debut-Scheibe „Out In The Cold“ ging an mir weitestgehend vorbei, weil das Review einem Kollegen vorbehalten war. „Home“ wurde nun zu meinem Job, und mit jedem weiteren Durchgang wich die anfängliche Skepsis zunehmender Begeisterung. Um das Fazit vorweg zu nehmen: Der zweite Solo-Output von Oliver Hartmann entpuppt sich als höchst gelungene, abwechslungsreiche und unterhaltsame Rock-Scheibe.

Der Opener „Coming Home To You“ hätte in dieser Form auch auf einer Bryan Adams-Scheibe Platz gefunden und wäre dort mit Sicherheit nicht negativ aufgefallen. Mainstream-Rock in der positivsten, weil gekonntesten Form. Ein wenig Glück und Radio-Airplay vorausgesetzt, besitzt diese Nummer alles, was ein Chartbreaker gemeinhein mitbringen muss – und musikalische Klasse noch dazu. Im Übrigen gilt das auch für etliche andere Nummern auf der Scheibe. Hört euch „Crying“ an, eine Gänsehaut-Gospel-Ballade zum Niederknien. Kitschig? Vielleicht. Großartig? Sicher! Überhaupt, insbesondere wenn Hartmann es ruhiger angehen lässt wie bei „My Everything Is You“ (wann hat Mr. Adams zuletzt eine solche Ballade fabriziert?) kommt seine kraftvolle, sympathische Stimme voll zur Geltung.

An Abwechslung herrscht kein Mangel auf „Home“. Neben den genannten Balladen lässt es Hartmann beispielsweise bei „Higher Than Me“ ordentlich krachen, während die Melodie vom vielleicht stärksten Song der Scheibe, „Somewhere Someday“, ein Gehörgangkraller der gemeinsten Art ist und, arglos am morgen reingetan, dich den ganzen Tag nicht mehr loslassen wird.

So sehr ich auch drüber nachdenke: Aus unseren deutschen Breitengraden will mir niemand einfallen, mit dem Hartmann zu vergleichen wäre. Über den Tellerrand geschaut, stecken wir den Ex-At Vanc’er am ehesten in eine Schublade mit Bryan Adams, Jeff Healey, ansatzweise Richard Marx und Konsorten. Und zwar in die gleiche, keineswegs eine Etage tiefer! Diese Einordnung ist sicher auch auf die facettenreiche Stimme des Cheffes zurückzuführen, aber nicht unerwähnt bleiben sollte die hochwertige Combo, die „Home“ weit über den üblichen Rock-Schnitt hinaus hebt.

Fazit: Wer außer Geballer nichts gelten lässt in seinem tönenden Kosmos, macht besser einen weiten Bogen um Hartmann. Allen Anderen sei ein Versuch mit „Home“ unbedingt an’s Herz gelegt – es lohnt sich, versprochen!

Tracklist:

01. Coming Home To You
02. The Sun’s Still Rising
03. My Everything Is You
04. Somewhere Someday
05. Just For You
06. I Don’t Wanna Know
07. Higher Than Me
08. Why Do I
09. Millionaire
10. Crying
11. Lay All Your Love On Me

Veröffentlichung: 26.01.2007

DISCOGRAPHY:

2005 - Out In The Cold
2007 - Home

SQUEALER-ROCKS Links:

Oliver Hartmann - Home (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren