 Rain - Stronger
Genre:
Hard Rock
Review vom: 27.01.2007
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Meine wesentlich bessere Hälfte ist ein guter Maßstab für die Massentauglichkeit von Neuerscheinungen. Überhaupt nicht abwertend gemeint, aber wenn die Soli zu ausufernd werden und die hohe e-Saite zu glühen beginnt, folgt auf ihren Kommentar „Das ist ja furchtbar“ der unweigerliche Griff zur Skip-Taste.
Diesen Test haben Rain ohne Zweifel und mit Bravour bestanden, und das ist nun wirklich nicht verwunderlich, haben sie doch bereits im Vorfeld die Weichen für ein gelungenes Album gelegt: Sie verpflichteten Michael Bormann, den einstigen Frontmann von Jaded Heart, für das Mikro, gaben ihm den Bass in die Hand und die Keyboards und ließen die Scheibe, um das Paket zu vollenden, auch noch in seinem Studio produzieren.
Wo soviel Bormann drauf steht, kommt Qualität raus. Selbst Kollege und Prog-Kreatur Maddin entrang sich ein Jever-getränktes, anerkennendes Kopfnicken, als die beiden Opener „Do You Like It“ und „Insobriety“ beim SQUEALER-ROCKS-Treffen angespielt wurden. Jawoll, wenn eine Kapelle in der Bon Jovi-Liga mitspielen will, dann muss sie so klingen. Deutlich abseits der Schwuchtelrock-Grenze, mit viel Melodei und selbstredend einem ordentlich pumpenden Sound. Natürlich, auch die Einflüsse seiner Ex-Combo Jaded Heart finden sich auf „Stronger“, am ehesten wohl noch bei den beiden Gehörgangkrallern „Deserve It“ und „Flesh And Blood“, und die obligatorischen Balladen, drei an der Zahl fehlen selbstredend auch nicht. Okay, Textzeilen wie „I’ll be your laughter, i’ll be your tears, you leave me breathless, when you’re not here, i’ll be your sunshine, i will be there for you – i’d die for you“ rollen dem Hardcore-Metaller vermutlich die ungeschnittenen Zehennägel in Rekordschnelle hoch, und ja, genau solche Balladen haben Bon Jovi in den 80ern gemacht, aber hey: Sie haben nicht umsonst Millionen davon verkauft! Irgendwie passend, dass als Rausschmeißer eine höchst gelungene Cover-Version der New Jersey-Komposition „Lovesong“ gewählt wurde.
Die skandinavische Herkunft der Kapelle lässt sich bestenfalls bei „Get Over It“ erahnen, ansonsten bewegt sich „Stronger“ recht eindeutig in der amerikanischen Rock-Tradition. Neu ist das nicht und damit auch nicht innovativ, aber wer darauf steht, dürfte Michael Bormann ohnehin noch selten auf seinem Einkaufszettel stehen gehabt haben. Fans von Jaded Heart, Bon Jovi oder Bormann’s Solo-Werken dürfen dagegen ungehört zugreifen. Hochwertige Hard Rock-Songs, getragen von einer amtlichen Produktion und veredelt von einem Sänger der internationalen Spitzen-Klasse – da kann der geneigte Fan nicht daneben liegen.
Veröffentlichung: bereits erschienen
Tracklist:
01. Do You Like It
02. Insobriety
03. Get Over It
04. Crazy
05. Die For You
06. Flesh And Blood
07. Let Me Be Your Favorite
08. The Other Side
09. Deserve
10. Right By Your Side
11. Lovesong
Lineup:
Michael Bormann (v, b, k)
Per Helge „Peppa“ (d)
Lars Forseth (g)
Tore Moren (g)
DISCOGRAPHY:
2006 - Stronger
SQUEALER-ROCKS Links:
Rain - Stronger (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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