Squealer-Rocks.de CD-Review
Metalium - Nothing To Undo - Chapter Six

Genre: Power Metal
Review vom: 20.01.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Von Metalium kannte ich bislang nur deren erste CD „Millenium metal – Chapter one“ und das Chapter hat mir damals überhaupt nicht gefallen. Zu unausgegoren und mit zu wenig Wiedererkennungswert tönten mir die Songs der Scheibe. Was würde also das aktuelle Werk „Nothing to undo – Chapter six“ bringen?

Los geht es mit „Spineless scum“, einem kurzen, sehr interessant gestalteten Intro. Unter gesprochenem Text von Sänger Henning Basse beginnt die Instrumentalsektion schön langsam, tragend und steigert das Tempo zum Ende hin kontinuierlich. Ein kurzes Drumfill beendet das Intro und geht nahtlos zu „Spirits“ über. Hier wird eines sofort klar: Metalium feuern aus allen Rohren, als gäbe es kein morgen!

Fette, sägende Gitarren. Dazu ´ne flotte Doublebass und ehe man sich versieht, ist die Faust schon in die Luft gestreckt! Die Stimme von Sänger Henning röhrt in der Strophe schön dreckig über einem groovenden Midtempopart. Die Bridge bleibt schon nach dem ersten Hören im Ohr und geht in einen grandiosen, hymnischen Refrain über, der live (allein durch die Backingshouts der Band) zu einem Highlight werden dürfte. Absolut genialer Opener, bei dem live die Hütte brennen sollte!

Nicht nur musikalisch bewegt sich hier alles im grünen Bereich, auch produktionstechnisch weiss die Platte zu gefallen (leider steht im Infoblatt nicht, wer die CD produziert hat). Der Sound kommt schön fett aus den Boxen und knallt entsprechend ordentlich. Das heisst jedoch nicht, dass man darauf verzichtet hat, dass Ganze diffenrenziert klingen zu lassen. Ein etwas modernerer Touch tut sein übriges und fügt sich hervorragend ins Gesamtbild ein.

Von diesem moderneren Touch profitiert auch das nachfolgende „Mindless“. Für diesen rifflastigen Song ist der Sound geradezu perfekt. Die unruhigen Gitarren kommen dadurch schön zur Geltung. Auch die eingesetzten Tempowechsel stehen bei „Mindless“ an den richtigen Stellen, führen nicht zur Verwirrung des Hörers und lassen keine Langeweile aufkommen. Fein gemacht!

Weniger flott als die beiden vorangegangenen Stücke kommt „Straight into hell“ daher. Stampfende Midtemporhythmen dominieren hier das Geschehen. Die ruhige Strophe und ihre Begleitung durch die prägnanten Drums führen über eine, leider, recht unspäktakuläre Bridge zum Refrain, der ähnliche Qualitäten aufweist wie der von „Spirits“. Ähnlich, weil „Straight into hell“, ebenso wie der Opener, von den Backingshouts lebt und deshalb live ebenfalls abräumen könnte.


Ob das bei „Mental Blindness“ auch der Fall sein wird, sei dahingestellt. Jenes Stück ist aber das längste und zugleich auch langsamste von „Nothing to undo – Chapter six“. Dezente Keyboards und abermals gesprochener Text leiten dieses hypnotische Lied (dem man fast eine morbide Grundstimmung attestieren kann) ein. Man kann sich in die von Sänger Henning geschilderte Situatuion hineinversetzen und seinen Hilferuf (die Bridge) beinahe „fühlen“. Die Riffs kommen dazu auch wieder, dank der sehr guten Produktion, äusserst fett aus den Boxen. Der Refrain passt sich auch perfekt der Stimmung an und ist ebenso schwermütig wie der Rest des Tracks. Heavy, dunkel, geil gemacht!

Bevor man aber Gefahr läuft depressiv zu werden, kann „Heroes“ mit modernem Riffing und einer schönen Melodie überzeugen. An einigen Stellen klingts ´n bisserl nach neueren Helloween, macht aber nix. Das Stück kommt ohne Schnörkel auf den Punkt und letztlich zählt ja nur das.

Die bis hierhin herrschende Abwechslung ließ keinen Platz für Verschnaufpausen, was eindeutig für die Qualität von „Nothing to undo“ spricht. Zeit zum Luft holen bieten uns Metalium aber nun mit der Semi-Ballade „Was home“. Mit Klavier und akkustischen Gitarren beginnt das Lied typisch balladek. Das bleibt jedoch nicht lange so. Schon in der zweiten Strophe kommen verzerrte Gitarren hinzu, sodass das Ganze schon nicht mehr so nach Ballade tönt. Instrumentell passiert hier einiges, der Song wächst koninuierlich, wird aber von dem melodischen Refrain zusammengehalten.

Eine Verschnaufpause (auch wenns keine richtige war) pro Album reicht. Deshalb gehts bei „Dare“ auch wieder schön aggressiv zur Sache. Der Track besteht zu einem Grossteil aus Kollektivshouts, was ihm eine aggressive Nuance zusätzlich gibt. Ganz klar der „Grower“ der Scheibe. Das Stück muss man ofter als zweimal hören, damit es richtig zündet. Danach rockt es aber wie Sau!

„Follow the sign“ ist zwar auch schön heavy, lässt aber, durch den mit akkustischen Gitarren aufgepeppten Refrain, die Eigentkompositionen der Platte eher ruhig ausklingen. Das getragene Tempo des Songs tut ein übriges dazu. Nicht schlecht der Song, nur vielleicht wäre am „Ende“ der Scheibe ´ne Speed-Nummer besser gewesen…

Zum letzten Song kann ich nur sagen, dass es Lieder gibt, an denen kann man sich nur die Finger verbrennen. „Show must go on“ ist so einer. Zwar ist die Interpretation von Metalium sogar recht gelungen…aber, hey, das ist von Queen! Das kann man nicht besser als das Original machen.

Fazit: Metalium haben mit ihrem „Chapter six“ ´ne grossartige Metalplatte gemacht, die durchaus Chancen hat in den Jahrespolls 2007 weit vorne zu stehen.
Anspieltipps: Spirits, Mindless, Mental blindness, Dare.

VÖ: 26.01.2007

Tracklist:
1.Spineless scum (Intro)
2.Spirits
3.Mindless
4.Straight into hell
5.Mental blindness
6.Heroes
7.Was home
8.Dare
9.Follow the sign
10.Show must go on

DISCOGRAPHY:

1999 - Millennium Metal – Chapter I
2000 - State Of Triumph – Chapter II
2001 - Metalian Attack Part I (DVD)
2002 - Hero Nation – Chapter III
2004 - As One – Chapter IV
2005 - Demons Of Insanity – Chapter V
2006 - Metalian Attack Part II (DVD)
2007 - Nothing To Undo – Chapter VI


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