Squealer-Rocks.de CD-Review
Godhead - The Shadow Line

Genre: Rock
Review vom: 10.01.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Mit Smashern wie „The Hate In Me“ oder „The Reckoning“ gelang den musikalisch industrialisierten aus Washington D.C. stammenden Amis von Godhead der Coup in die stark begrenzte Welt der Topseller der Rockmusik vorzudringen. Dass nichts von alleine kommt, weiß die Erfolgscombo um Frontmann Jason C. Miller selbst am besten. Nicht umsonst rackerte man mehrere Jahre, ehe 2001 endlich die Tür in wohlverdiente und sich lohnende Sphären aufging. Schluss mit lustig ist allerdings noch lange nicht, weshalb sich nun THE SHADOW LINE anschickt, um die Erfolge der noch nicht allzu weit zurückliegenden Vergangenheit zu wiederholen.

Schluss ist allenfalls mit der Industrial-Schlagseite, die dem Godhead-Sound stets ein spezielles und aus der Masse hervorhebendes Antlitz bescherte. Ins Jahr 2007 konnten lediglich kleine, dezent eingesetzte Schübe mit elektronischen Spielereien oder steril und kantig wirkenden Elementen, welche somit das Bild von THE SHADOW LINE kaum merklich beeinflussen, gerettet werden. In „Push“ äußert sich dieses spärliche Vorhandensein gar mit einem Vorstoß in Linkin Park’sche „Dimensionen“. Na wenigstens kann das, alleine schon vom Titel her, mehrdeutig interpretierbare „Goodbye“ diesen einmaligen Ausrutscher kompensieren und mit guten, alten Verzerrungen in Stimme und Gitarren diesen kleineren Schaden reparieren. Überhaupt kann man insbesondere dem „Paul Stanley der Neuzeit“, Jason C. Miller, die Abkehr von der auf den Namen Industrial hörenden Atonalität attestieren. Nach weit über 100.000 verkauften CD-Exemplaren und Tourneen mit den Großen der Szene wie Rammstein, Mudvayne oder Disturbed (zu letzteren beiden teilt man ja auch eine gewisse Stilverwandtschaft) scheint der Gute nun endgültig entdeckt zu haben, dass seine Stimme, mit der man auch in der Lage wäre einem Dieter (sic!) Bohlen das Maul zu stopfen, zu schade für „Computer-Experimente“ ist.

Was der erläuterte „Verlust“ des essentiellen Kreuzungspartners für fast jede Band dieses Planeten mit sich bringt, lässt sich leicht ausmalen: Das liebgewordene Identifikationssymbol „Godhead“ geht Flöten und man stürzt ins Gewöhnliche ab. Soweit die mitnichten erfreulichen, aber ganz sicher auch nicht tödlichen Neuigkeiten, die sich bei der Detailbetrachtung leider weiter in den Vordergrund spielen und beinahe die in der Überzahl befindlichen positiven Aspekte und Momente von THE SHADOW LINE verdrängen. Denn noch immer haben wir es hier mit den selben Protagonisten von einst zu tun und diese praktizieren das „Gewöhnliche“ selbstredend besser als alle anderen Konkurrenten.

Und so freundet man sich nach langem Hin und Her damit an, dass das „neue“ Godhead nun mal glattgebügelter ausfällt und die Ausrichtung noch stärker auf den Mainstream abzielt. Wie heißt es denn so schön? Who cares? Neben dem bereits angesprochenen „Goodbye“ lässt sich unter anderem auch der prägnanten Single „Trapped In Your Lies“, dem an den Hoobastank Charterfolg „The Reason“ erinnernden „Fall Down“, dem freiaufspielenden und Frohsinn versprühenden „Inside Your World“, sowie den leicht melancholischen „Unrequited“ und „Your End Of Days“ einiges abgewinnen.

Fazit: Trotz all dem Hickhack: Die Wörter „schlechte Alben“ und „Godhead“ in einem Satz unterzubringen, ist ausgeschlossen!
Oder habe ich das jetzt gerade getan...

VÖ: 29. Januar 2007

Tracklist:
1. Trapped In Your Lies
2. Hey You
3. Gift
4. Fall Down
5. Push
6. Another Day
7. Once Before
8. Unrequited
9. Through The Cracks
10. Goodbye
11. Your End Of Days
12. Inside Your World

Anspieltipps: Trapped In Your Lies, Gift, Goodbye

Band Line-Up:
Jason C. Miller – Gesang, Gitarre
Mike Miller – Gitarre
Ullrich „Method“ Hepperlin – Bass, Keyboards, Programming
Glendon Crain – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1995 - Godhead
1997 - Nothingness
1998 - Power Tool Stigmata
2001 - 2000 Years of Human Error
2003 - Evolver
2004 - Non Stop Ride
2007 - The Shadow Line

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