 Y825 - Y825
Genre:
Alternative Rock
Review vom: 03.09.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Lustiger Bandname, das … Y825? Der Promo-Flyer gibt Aufschluss, das Kürzel steht für “Why 8 To 5” und stellt gleich damit verbunden die nicht ganz unberechtigte Frage: „Wenn man doch von ten to two auf einer Bühne stehen kann?“
Die Fakten vorab: Die Vier stammen aus dem französisch-sprachigen Teil der Schweiz, sind eine noch relativ junge Combo (gegründet 2003) und legen jetzt ihren ersten vollständigen Longplayer vor. Wobei, „vollständig“ und „Longplayer“ trifft es nicht wirklich, denn 8 Songs mit einer Spielzeit von einer guten halben Stunde sind im Zeitalter der CD und DVD schlicht und ergreifend, ich wiederhole mich da, eine Frechheit. Klar, jetzt kommt das Gegenargument: Lieber ne halbe Stunde Qualität als noch ne halbe Stunde Füllmaterial. Gegenfrage: Warum nicht ne ganze Stunde Qualität?
Und davon, nämlich von der Qualität, gibt es bei den vier Schweizern wahrlich genug. Ihren Stil würde ich als Rock mit dezenten Alternativ- und Grunge-Einflüssen bezeichnen. Besonders gut nachzuhören im (für meine Ohren) stärksten Track der Scheibe, namentlich „Cheers“, wo grungige Einflüsse sich im Mittelteil mit Harmonica-Klängen vereinen und in Verbindung mit einem staubtrockenen Groove für ein echtes Highlight sorgen. Tieftraurige und wunderschöne Balladen können die Schweizer ebenfalls, vorzugsweise nachzuhören bei „Let Me Go“ oder dem Lagerfeuer-Rausschmeißer „Flying Horses“. Ansonsten wird gegroovt im Hause Y825, und dabei wissen die Männer durchaus, wie man Melodien schreibt, die mächtig schnell ins Ohr gehen. „Try“ beispielsweise ist eine Nummer, die mit viel medialer Unterstützung durchaus das Zeug zu einem Hit hätte. Solche Nummern liefen damals in unserer Stamm-Disco „Kult“ (ob es den Schuppen wohl noch gibt?) neben Melissa Etheridge und Midnight Oil. Mit anderen Worten: Bodenständiger Rock, der seine Wurzeln in Zeiten hat, als das Internet noch als Science Fiction abgetan wurde, mit einem Schuss Alternative und Schwermütigkeit, der die Band auch für Philosophie-Studenten politisch korrekt macht.
Ob das reicht, um im Haifischbecken der Neuveröffentlichungen zu bestehen, wird sich zeigen. Zu wünschen wäre es den Schweizern allemal, denn wie man trendfreie und damit zeitlose, kompakte Rock-Songs schreibt, das wissen sie mit Sicherheit. Legen wir dann noch die Tatsache zugrunde, dass es sich bei dieser Scheibe um ein Debut handelt, dann könnten wir von Y825 noch viel hören … vielleicht auch im Radio.
Tracklist:
01. Go Away (If You Want To Stay Free)
02. Cheers
03. Try
04. Let Me Go
05. Why?
06. Shaked Down
07. High School Blues
08. Flying Horses
Lineup:
Mikael “Mike” H. (v)
David M. (g)
Alan M. (d)
Sebastien Z. (b)
DISCOGRAPHY:
2004 - Live Demo
2006 - Y825
SQUEALER-ROCKS Links:
Y825 - Y825 (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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