Squealer-Rocks.de CD-Review
Winger - IV

Genre: Hard Rock
Review vom: 31.10.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Manchmal kommen sie wieder. Und manchmal, wie im Falle von Winger, ist es spannend zu sehen: In welchem Zustand? Wird der gewesene Schwarm von Legionen US-Girlies versuchen, die „In The Heart Of The Young“-Poser-Zeiten zu wiederbeleben oder setzt er an dem letzten, kommerziell wenig erfolgreichen Longplayer „Pull“ an?

Der erste Durchlauf lässt keinen Zweifel: Kip Winger hat nebst Konsorten die Hairspray-Dose endgültig im gelben Sack entsorgt und macht mit „IV“ dort weiter, wo er mit „Pull“ angefangen hat. Wenn beim Opener „Right Up Ahead“ die Gitarre mit einem Riff einsetzt, auf den selbst Mr. Zack Wylde himself stolz wäre, geht der Griff automatisch zum Promo-Flyer. Aha, Reb Beach ist auch wieder mit an Bord und liefert einige sehr, sehr geile Riffs, allen voran beim tieftönenden Opener oder beim groovenden „Short Flight To Mexico“. Generell ist „IV“ ein überraschendes Album geworden. Überraschend deshalb, weil sich Winger erstaunlich reif und geradezu progessiv präsentieren. Überraschend auch deshalb, weil das Album stellenweise richtiggehend sperrig rüberkommt und nach einigen Durchläufen verlangt. Vielleicht mit ein Grund, warum die Reaktionen der meisten Kollegen auf „IV“ eher durchwachsen ausfielen. Ich für meinen Teil kann sagen, dass sich die Scheibe nach ungefähr einem Dutzend Durchläufen zu einem echten Grower entwickelt hat. „IV“ bietet enormen Abwechslungsreichtum, von „typischen“ Winger-Nummern wie „Livin’ Just To Die“ über progressiv-verschachtelte Stücke a la „M16“ bis hin zu den Industrial-Anleihen bei meinem persönlichen Highlight „Disappear“ wird einiges geboten im Hause Winger.

Wer Smash-Hits wie „Miles Away“ erwartet, wird mit „IV“ nicht glücklich werden, soviel ist sicher. Winger zeigen sich ambitioniert und nicht ohne Anspruch, legen den Deckel endgültig auf die Poser-Zeiten und bringen ein Album an den Start, das Aufmerksamkeit verlangt und im Gegenzug Abwechslungsreichtum und Tiefgang bietet. Wären nicht mit „Blue Suede Shoes“ und „Can’t Take Back“ zwei schwächere Nummern auf dem Silberling gelandet, würde die Wertung noch höher ausfallen, aber auch so zählt „IV“ sicher zu den angenehmen Überraschungen des Jahres 2006.


Tracklist:
1. Right Up Ahead
2. Blue Suede Shoes
3. Four Leaf Clover
4. M16
5. Your Great Escape
6. Disappear
7. On A Day Like To Day
8. Livin’ Just To Die
9. Short Flight To Mexico
10. Generica
11. Can’t Take Back

Band Line-Up:
Kip Winger - Vocals, Bass, Acoustics, Keys
Reb Beach - Guitars, Vocals
Rod Morgenstein - Drums
John Roth - Guitars, Vocals
Cenk Eroglu - Keys, Guitars & FX

DISCOGRAPHY:

1998 - Winger
1990 - In The Heart Of The Young
1993 - Pull
2006 - IV
2007 - Demo Anthology
2007 - Live (Doppel-CD und DVD)
2009 - Karma
2014 - Better Days Comin'

SQUEALER-ROCKS Links:

Winger - IV (CD-Review)
Winger - Demo Anthology (CD-Review)
Winger - Live (CD-Review)
Winger - Karma (CD-Review)
Winger - Better Days Comin' (CD-Review)

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