Squealer-Rocks.de CD-Review
Warrant - Born Again

Genre: Sleaze Rock
Review vom: 24.03.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Warrant waren ein Phänomen: Mehr als 8 Millionen Platten verkaufte die Band Ende der 80er und zu Beginn der 90er, in Deutschland jedoch war die Kapelle in etwa so geachtet wie Poison: Gar nicht. Nun werden die Amis diese Missachtung angesichts von 2 Top Ten Billboard-Albums lässig verkraften können und melden sich jetzt, 16 Jahre nach ihrem letzten Output, wieder zurück.

Und es steht zu befürchten, dass die deutschen Schreiberlinge der Band mit ähnlicher Arroganz gegenübertreten werden wie anno dazumals, denn Warrant anno 2006 klingen nicht viel anders als zu ihren Hochzeiten. Klar, mit dem ehemaligen Black’n’Blue-Frontmann Jaime St. James steht ein neuer Mann am Mikro, weil Jani Lane offenbar keinen Bock mehr hatte. Jaime macht seine Sache jedoch ganz hervorragend, und der Rest der Band ist ohnehin original. Der Fünfer verzichtet konsequent auf jede Zeitgeist-Anbiederung und zockt nach wie vor funkig angehauchten Sleaze und Poser-Rock, mit dem heute vermutlich nicht mal ein Bruchteil der Schnitte zu machen ist im Vergleich zu den glorreichen Tagen. Spricht für sie und ihre Einstellung und für eine dreiviertel Stunde Party-Mucke, die zwar keinen Innovationspreis gewinnen wird, dafür aber jede Menge Spaß macht. Das Duo Allen und Turner weiß nach wie vor, mit welchen Riffs man die Anhängerschaft in Bewegung versetzen kann, bestens nachzuhören auf dem mitreißenden, funkigen Opener „Devils Juice“, eine Mischung aus Extreme und Mötley Crüe. Dem Groove von „Dirty Jack“ oder dem überragenden „Love Strikes Like Lightning“ kann man sich nur schwer entziehen, und peinlich wird es, wie beispielsweise beim Refrain von „Angels“ oder „Good Times“, Gott sei Dank nur selten. Auch die obligatorische Ballade „Glimmer“ kommt mit ordentlich Power rüber und fällt überraschenderweise ziemlich unkitschig aus.

Bleibt als Fazit: Zugegeben, der Reunion von Warrant stand ich skeptisch gegenüber, zu oft enden solche Kisten einfach in Peinlichkeit. Die Amis sind davon jedoch weit entfernt, denn „Born Again“ strotzt vor Frische und Kraft und lässt rührselige Erinnerungen an die glorreichen Zeit des Sleaze wach werden. Sollte allen Anhängern von Combos wie Poison oder Mötley Crüe runtergehen wie Öl. Wiedergeburt kann was tolles sein!


Tracklist:
01. Devils Juice
02. Dirty Jack
03. Bourbon County Lane
04. Hell, CA.
05. Angels
06. Love Strikes Like Lightning
07. Glimmer
08. Roller Coaster
09. Down In Diamonds
10. Velvet Noose
11. Roxy
12. Good Times

VÖ: 31. März 2006

Lineup:
Jaime St. James (lead vocals)
Joey Allen (lead guitar)
Erik Turner (rhythm guitar)
Jerry Dixon (bass)
Steven Sweet (drums)

DISCOGRAPHY:

1989 - Dirty Rotten Filthy Stinking Rich
1990 - Cherry Pie
2006 - Born Again
2011 - Rockaholic

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