Squealer-Rocks.de CD-Review
Miss Behaviour - Hearts Of Midwinter

Genre: Melodic Rock / Melodic Metal
Review vom: 05.01.2007
Redakteur: Maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Oh, je – diese Scheibe wird beim nächsten Squealer-Rocks Redaktionstreffen wieder für heftige Diskussionen sorgen, die nicht nur bis in den frühen Morgen, sondern auch bis in den Bereich der Körperverletzung gehen werden.
Das Debut von Miss Behaviour ist nämlich so ein typisches „Lieben oder Hassen" Dingen.

Im Info Blatt wird die Mucke schlicht als Melodic Rock bezeichnet, was auch grundsätzlich stimmt, der Sache jedoch nicht ganz gerecht wird. Dafür sind die Schweden einfach zu vielseitig.
Die ersten beiden Nummern dürften noch für wenig Kontroversen sorgen. Die Stücke klingen wie eine Mischung aus Magnum, Asia und Journey. Das mag man oder nicht.
Ein recht moderater Einstieg also.

Ab Track Numero drei verlassen die Burschen jedoch den Pfad der Gradlinigkeit und es heisst: Orgasmus oder Kotzen!
Wer schon immer mal wissen wollte wie es sich anhört, wenn Bruce Dickinson bei Survivor singt, der darf sich schon mal Viagra besorgen.

In der Tat: Sänger Mattias Wetterhall kommt dem Maiden Barde verdammt nahe. Allerdings setzt er nur gelegentlich zu stimmlichen Ausflügen dieser Art an. Die anderen zwei Drittel seiner Intonierung bestehen aus rockigen, rauen Vocals oder im mittleren Bereich angesiedelten, sehr episch performtem Liedgut.

Dementsprechend zündet mein Survivor Beispiel auch nur bedingt. Miss Behaviour mischen dem typischen AOR nämlich auch eine fette Ladung Melodic Metal bei, der auch mal Stratovarius oder Edguy Sphären erreicht.
Und selbst der gute alte Heavy Rock der dänischen Brüder / Schwestern von den Pretty Maids dient hier als Orientierungshilfe.

Die in diesem Genre schon fast innovative Mixtur mag den Zeitgenossen sauer aufstoßen, die eine „klare Linie“ vermissen.
Die ist aber da: es wird konstante Qualität kredenzt.
Schwachpunkte gibt es bei den neun Songs allenfalls in der Form, dass man den Refrain des Titelstücks schon mal in ähnlicher Form gehört hat und die Bridge in „Make It Your Own Way“ auch schon mal jungfräulichen, englischen Boden geküsst hat.

Diese verlorenen Punkte machen die Newcomer aber locker wieder wett: das kurze und knallige „Dreams are cursed“ sowie das mächtige „One Heart In Divide“ könnten auch auf einem Pride of Lions / Survivor / Journey Album ihren Platz finden und verdienen somit das Prädikat „Weltklasse“.

Als Debut legen Miss Behaviour hier ein absolut tolles Album vor, denn die Vermischung verschiedenster Einflüsse funktioniert prächtig.
Sicher, dass hier noch nicht alles hundertprozentig passt, liegt in der Natur der Sache. Schliesslich existiert die Truppe erst seit drei Jahren.

Können die Skandinavier allerdings noch ein paar Kinderkrankheiten ausmerzen, wächst da was ganz Großes heran.
Lediglich die Tatsache, dass Sänger Mattias die Band nach den Aufnahmen verlassen hat, könnte ein Stolperstein sein, da sein Gesang das größte Plus der Scheibe ist.
Warten wir’s ab.

Tracklist:
1.The Shine
2.Precious Times
3.Dreams Are Cursed
4.Midwinter Sleeps
5.Circles
6.Make Ir Your Own Way
7.Runaway Man
8.One Heart In Divide
9.New Horizon

Line Up:
Erik Heikne – Guitars
Hampus Landin – Drums
Henrik Sproge – Keyboards
Mattias Wetterhall – Vocals
Sebastian Gustafson - Bass

DISCOGRAPHY:

2007 - Heart of Midwinter
2011 - Last Woman Standing

SQUEALER-ROCKS Links:

Miss Behaviour - Hearts Of Midwinter (CD-Review)
Miss Behaviour - Last Woman Standing (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren