Squealer-Rocks.de CD-Review
Tony Martin - Scream

Genre: Hard Rock
Review vom: 16.11.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Natürlich wird der Name Tony Martin zeitlebens mit dem Begriff Black Sabbath verbunden werden, daran werden noch so viele Solo-Alben nichts ändern - schließlich hat der gute Mann Klassiker-Alben wie „Headless Cross“ eingesungen. Diese Ära ist aber nun mal unwiderbringlich vorbei, und so lauschen wir gespannt, was Herr Martin auf seinem neuesten Solo-Output vollbracht hat.

Mit dem Opener „Raising Hell“ legt der Brite schon mal los wie die sprichwörtliche Feuerwehr: In Struktur und Riffing etwas an den Rainbow-Klassiker „All Night Long“ angelehnt, wird die Marschrichtung von „Scream“ vorgegeben: Es wird sehr traditionell, 70er-Jahre-lastig gerockt, und nichts anderes erwarten wir natürlich auch von Tony. Dabei pendelt die Scheibe zwischen schleppenden, schwer an glorreiche Black Sabbath-Zeiten angelehnte Nummern, wie beispielsweise „Bitter Sweet“ mit seinem tonnenschweren Riff und eher treibenden Songs wie „I’m Gonna Live Forever“ einschließlich unwiderstehlichem Mitsing-Refrain. Gegen Ende entdeckt Tony dann gar seine Liebe zu Led Zeppelin. Bei der atmosphärischen Ballade „Wherever You Go“ tönen die Könige des harten Rocks kräftig mit, und der „Kashmir“-Einschlag im ersten Teil des Rausschmeißers „Field Of Lies“ ist so offensichtlich, dass er fast schon gewollt sein muss.

Martin ist natürlich erfahren genug, um zu wissen, wie gutes und spannendes Songwriting funktioniert. Und so wird in nahezu jedem Song Tempo und Stimmung variiert, eintönig oder gar langweilig wird’s dadurch zu keiner Sekunde. Seine nach wie vor brillante Stimme tönt über allen Songs und hebt damit auch Nummern wie „The Kids Of Today“ aus dem Durchschnitt heraus.

Kurz und klein: Mit „Scream“ legt Tony Martin ein ganz traditionelles Rock-Album vor, das relativ unverschämt mit Versatzstücken von Black Sabbath, Rainbow, Dio und Led Zeppelin arbeitet. Wer, wie Martin, bei Black Sabbath das Mikro halten durfte, darf sich das ohne Zweifel auch erlauben. Vermutlich nicht die Platte des Jahres, aber feiner, hochwertiger Stoff und ein Pflichtkauf für die Fans der oben genannten Kapellen.


Tracklist:
01. Raising Hell
02. Bitter Sweet
03. Faith In Madness
04. I’m Gona Live Forever
05. Scream
06. Sureley Love Is Dead
07. The Kids Of Today (Don’t Understand The Blues)
08. Wherever You Go
09. Field Of Lies

VÖ: 18. November 2005

Lineup:
Tony Martin (v, b, k)
Geoff Nicholls (k)
Cozy Powell (d on „Raising Hell“)
Joe Harford (g)

DISCOGRAPHY:

1987 - The Eternal Idol (mit Black Sabbath)
1989 - Headless Cross (mit Black Sabbath)
1990 - Tyr (mit Black Sabbath)
1992 - Back Where I Belong
1993 - Evolution (mit Misha Calvin)
1993 - Forcefield II: The Talisman (mit Forcefield)
1994 - Cross Purposes (mit Black Sabbath)
1995 - Cross Purposes Live (mit Black Sabbath)
1995 - Forbidden (mit Black Sabbath)
1996 - The Sabbath Stones (mit Black Sabbath)
1998 - The Giuntini Project II (mit Aldo Giuntini)
1999 - The Cage (mit Dario Mollo)
2002 - The Cage II (mit Dario Mollo)
2002 - Our Cross, Our Sins (mit Rondinelli)
2003 - Trading Souls (mit Empire)
2003 - Classic Snake Live Vol. 1 (mit M3)
2005 - Scream
2006 - The Giuntini Project III (mit Aldo Giuntini)
2006 - The Raven Ride (mit Empire)

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Tony Martin - Scream (CD-Review)

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