 The Walking Cities - Isle Of The Handicapped Pets
Genre:
Stoner Rock
Review vom: 17.12.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Eine deutsche Band, die als Einflüsse AC/DC, Steely Dan, Entombed und Rachmaninoff (!) nennt und mit Songtiteln wie "This Summer Is Computer Animated", "Handicapped Pets" oder "Angel Of The Odd / Nothing To Do (In Oslo)" daherkommt - was wird sich dahinter wohl verbergen?
"The Walking Cities", die wir künftig der Einfachheit halber mit TWC abkürzen, sind eigentlich Newcomer, die mit "Isle Of The Handicapped Pets" nach einem 6-Track-Demo aus dem Jahr 2003 ihren ersten, regulären Longplayer vorlegen.
Wie sie sich gelungenes Songwriting vorstellen, verdeutlicht der Info-Flyer zur neuen Scheibe. "Strophe, Chorus, Strophe, Break und ab damit. Die Süße des Pop, die Schwere des Rock und die Ehrlichkeit des Punk. Pathos und Rotz, Melodie und Krach, Sanftheit und Rohheit" ist da zu lesen. Und tatsächlich lassen sich die 11 Songs nur schwer in eine bestimmte Richtung festlegen. Als Grundlage dient stonerlastiger Rock, soviel ist klar. TWC lassen es ordentlich krachen, die songbestimmenden Riffs kommen groovend und originell rüber, und Frontmann Erik Strietzel erledigt seinen Job, genau wie der Rest der Band, absolut professionell. Die Gitarren sind ordentlich runtergestimmt, und der Sound von "Isle Of The Handicapped Pets" kommt roh, ungeschliffen und dreckig rüber. Passt zum Genre und stört nicht wirklich, aber dennoch denke ich, dass gerade in dieser Richtung noch mehr rauszuholen ist.
Das Wichtigste ist und bleibt aber nach wie vor der Song, und wenngleich ich weder großartige Einflüsse von AC/DC noch von Steely Dan erkennen kann (von Rachmaninoff ganz zu schweigen) sammelt die Scheibe hier Pluspunkte. "Isle Of The Handicapped Pets" auf den Begriff Stoner Rock zu reduzieren würde der Scheibe nicht gerecht, insbesondere die punkigen Elemente sind sicher nicht zu überhören. Überhaupt beschleicht einem beim Hören das Gefühl, dass es den Jungs relativ egal ist, welches Genre denn nun bedient werden soll. Der Fünfer knüppelt sich durch 11 kompakte Rocksongs, pendelt zwischen melodischen Einschüben und bangigem Hau-Drauf-Krach, nicht ohne dabei eine eigene Duftmarke zu hinterlassen. Besonders erfreulich, dass die Party durch Breaks, abgedrehte Ideen und Tempowechsel immer wieder spannend gemacht wird. Balladen allerdings oder auch nur annähernd ruhige Töne sucht man auf "Isle Of The Handicapped Pets" vergeblich, das sei Kuschelrock-Anhängern sicherheitshalber verdeutlicht. Nein, TWC machen keine Mucke für Jungs, das ist Musik für Männer. Oder, wie es die AC/DC-Werbeabteilung so treffend ausdrückte: Schluss mit Kaspermucke. Das ist das Fazit. Rockt, bitte mehr davon!
Tracklist:
01. Earth Quake Baby
02. Black Iron Prison
03. Venus Embassy
04. Rise In Revolt
05. Lick It Up
06. This Summer Is Computer Animated
07. Stuntmen Of Love
08. Interlude
09. Handicapped Pets
10. Angel Of The Odd / Nothing To Do (In Oslo)
11. ABG
Band Line-Up:
Erik Strietzel - Gesang
Thomas Reutner - Gitarre
Steffen Böhm - Gitarre
Uwe Schölch - Bass
Martin Herzog - Drums
DISCOGRAPHY:
2003 - The Walking Cities (EP)
2004 - Isle Of The Handicapped Pets
SQUEALER-ROCKS Links:
The Walking Cities - Isle Of The Handicapped Pets (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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