Squealer-Rocks.de CD-Review
The Traceelords - Refuse To Kiss Ass

Genre: Punk Rock
Review vom: 16.06.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Wenn das renommierte Label ROADRUNNER erstmals seit nahezu zehn Jahren eine deutsche Band am Start hat, so darf man sicherlich etwas außergewöhnliches erwarten. Und tatsächlich, außergewöhnlich sind sie ganz bestimmt, die 4 Hardrocker aus Hagen!

"Refuse To Kiss Ass" - durchaus ein Albumtitel mit Symbolcharakter, denn von Schubladenmucke sind wir hier weit entfernt. Hinter dem ... hmmm .... nennen wir es zurückhaltend "außergewöhnlichen" Cover verbirgt sich eine heiße Mischung aus allem, was der harte Rock so her gibt, wobei der Vierer auf 2 Eigenschaften ganz besonderen Wert legt: Melodie wird großgeschrieben, selbst bei richtigen Punk-Rock-Bolzern wie die Eröffnungsnummer "Get Out Alive" steht ein fast poppiger Refrain dagegen, außerdem ist Abwechslungsreichtum Trumpf auf "Refuse To Kiss Ass". Damit kein Song dem anderen gleicht ziehen die Jungs aus Hagen alle Register. Nehmen wir "People My Age", einen Song, der das Zeug zum Top-Ten-Hit hätte, keine Frage, wobei selbst vor ollen NDW-Gedächtnis-Keys nicht zurückgeschreckt wird. Bei "Mastercard" wird massiv mit Bläsereinsatz gearbeitet, und das unglaubliche "Urinlove" geht glatt als Smokie-Cover durch mit allem, was dazu gehört, den schmalzigen "uhhh uhhh"'s im Hintergrund genauso wie dem entsprechenden Text. Auszug gefällig? "She was as sweet as cotton candy, i said hi, my name is andy, and i really really really love your style. She had eyes of the bluest blue and asked me is this really true, i whispered yes, i'm dying for your smile" Für soviel Mut kann's eigentlich nur die "perfect ten" geben, aber bevor wir uns hier falsch verstehen: THE TRACEELORDS präsentieren diese bunte Mischung mit jeder Menge Augenzwinkern und einer Spielfreude, die einfach ansteckend ist. Und damit die Fans der "Ey-ich-wills-aber-voll-auf-die-Zwölf"-Fraktion beruhigt sind: Ihr kriegt es ... und zwar mächtig! Wer mit den unterhaltsamen Ausflügen in andere Genres nichts anfangen kann, der gibt sich eben Songs wie das brachiale "When Exactly?!" oder den rock'n'rolligen Rausschmeißer "More Than Meets The Eye" und erhält damit garantiert was er verdient!

Fazit: THE TRACEELORDS sind quasi aus dem Nichts aufgetaucht und starten wahrhaft beeindruckend. Wie bereits erwähnt ist es nahezu unmöglich, die Musik von "Refuse To Kiss Ass" mit anderen Bands zu vergleichen, aber ein Versuch würde zwangsläufig mit "Glam Rock meets Heavy Punk" enden. "Refuse To Kiss Ass" ist Rock'n'Roll in Reinkultur, ohne Grenzen, ohne Zwänge, nur zum Spaß. Übrigens haben Roadrunner eine nationale Offensive angekündigt, und wenn als Ergebnis noch mehr solcher Perlen ans Tageslicht kommen kann man nur sagen: Macht hinne!


Anspieltipps: Get Out Alive, People My Age, Urinlove

Tracklist:
01. Get Out Alive
02. People My Age
03. Mastercard
04. I Do
05. Take A Mental Picture
06. Change My Name
07. Urinlove
08. When Exactly?!
09. Personal Trailer (A Rock Opera)
10. I Need Love
11. Just Like I Miss You
12. In Your Face
13. More Than Meets The Eye

Lineup:
Andy Brings (v, g)
Mirko Slaispahic (g)
Slick Prolidol (b)
Haan Hartmann (d)

DISCOGRAPHY:

2000 - Sex, Money, Rock'n'Roll
2003 - When exactly?! (EP)
2004 - Get out alive (Single)
2004 - Refuse to Kiss Ass
2006 - The Ali of Rock

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The Traceelords - Refuse To Kiss Ass (CD-Review)

Andy Brings von The Traceelords (Interview)
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