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The Sewergrooves - Rock'n'Roll Receiver

Genre: Rock
Review vom: 26.09.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Sie kommen aus Schweden, sie spielen Rock’n’Roll und sie heißen The Sewergrooves. Also müssen sie klingen wie die Backyard Babies oder Hellacopters. Müssen sie? Sie müssen nicht!

Immerhin, auch wenn der Vierer mit „Rock’n’Roll Receiver“ seinen bereits fünften Longplayer vorlegt, den Bekanntheitsgrad und Ruhm der genannten Kollegen haben die Schweden bisher nicht erreicht. Vielleicht ein Grund dafür, dass The Sewergrooves so entspannt nach vorne rocken abseits jeglichen Hypes und ohne aufgesetzte Attitude. Immerhin, Robban Eriksson haute für die Schweden bis zum Jahr 2000 auf die Felle, bevor er zu den Kollegen Hellacopters wechselte und nach langem Hin und Her von Fredrik Hartelius ersetzt wurde.

Zwei Dinge unterscheiden The Sewergrooves von ihren Kollegen: Zum einen sind die Männer aus Nordschweden noch viel mehr in den Siebzigern verankert. Ob ihr nun das abgedrehte Artwork nehmt, die ordentlich bratenden Gitarren oder den im besten Sinne altmodischen Sound von „Rock’n’Roll Receiver“ – alles versprüht den Charme dieser Zeit und die Rauchschwaden auf dem Cover stammen sicher nicht vom Kaminfeuer. Zum anderen wirft der Vierer mit erheblich weniger Rotz und Dreck um sich, als es die Schweinerock-Fraktion im Allgemeinen tut. Die 10 Nummern von „Rock’n’Roll Receiver“ glänzen vielmehr durch mächtig viel Groove, eine saubere Produktion und schöne, teilweise fast poppige Melodien. Frontmann Dräckes gehört sicher zu den Guten seines Faches und erinnert insbesondere in den hohen Passagen etwas an The Darkness-Quietscheentchen Justin Hawkins, freilich ohne dessen stimmbandzerfetzenden Höhen zu erreichen.

Die Stärke des Albums ist zugleich auch seine Schwäche: „Rock’n’Roll Receiver“ bietet 10 straighte Gute-Laune-Rocker auf durchgehend hohem Niveau, ohne dass eine Nummer sich als radiotauglicher Killer-Track outen würde. Ob das für The Sewergrooves reichen wird, um mit ihrem fünften Album den Durchbruch auf breiter Ebene zu schaffen, bleibt abzuwarten. Aber eigentlich hat diese Art von Musik ohnehin noch nie in die großen Arenen gepasst, sondern in kleine und enge Clubs, wo der Funke noch überspringen kann. Und das wird er zweifellos, wenn der „Rock’n’Roll Receiver“ live auf Empfang gestellt wird. Die ein oder andere Rauchschwade, die wird dann sicher auch aufsteigen …


Tracklist:
01. She’s A Punk (Just For One Day)
02. This Time I Know
03. Rock’n’Roll Receiver
04. Remember Everything
05. That Woman She’s A Dead Woman
06. Going To Be Nothing
07. Wrote This Song For You
08. Keep It Coming
09. I Sold My Soul To Rock’n’Roll So Help Me Save The Lord
10. Look Out, Now!

VÖ: 29. September 2006

Lineup:
Kurt Dräckes (v, g)
Andreas Broman (b)
Packe Wahlqvist (g)
Fredrik Hartelius (d)

DISCOGRAPHY:

1999 - Songs from the Sewer
1999 - Three Time Losers
2000 - Guided By Delight
2003 - Saturday Night Tonight We're Gonna Have Some Fun
2004 - Constant Reminder
2006 - Rock'n'Roll Receiver

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