Squealer-Rocks.de CD-Review
Taz Taylor Band - Welcome To America

Genre: Hard Rock
Review vom: 24.08.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Mit dem Namen Taz Taylor dürften die wenigsten von euch was anfangen können. Ein Instrumental-Album steht auf der Haben-Seite des englischen Gitarristen, namentlich „Caffeine Racer“. Nachvollziehbar, dass der Mann nebst Band für sein zweites Album einen Sänger suchte. Überraschend, dass er dabei einen Graham Bonnet aus dem Hut zaubern konnte.

Dieser Name dürfte dann schon viel eher Interesse wecken, denn durch seine Zeiten insbesondere bei Rainbow und MSG ist er auch heute noch bei vielen Fans unvergessen. Natürlich klingt Bonnet anno 2006 nicht mehr wie zu „Down To Earth“ oder „Assault Attack“-Zeiten, aber um ein fest in der britischen Rock-Tradition verankertes Album wie „Welcome To America“ mit seiner Stimme zu veredeln, dazu reicht es allemal.

Ich gebe zu, man liest schon mal nach als Schreiberling, was die geneigten Kollegen so von den diversen Werken halten. Im Zusammenhang mit Taz Taylor und seiner Band war dabei immer wieder von der Rainbow-Affinität – was ich nur bedingt unterstreichen kann. Natürlich, im Promo-Flyer steht geschrieben, wenn ihr Rainbow mögt, dann werdet ihr auch dieses Album mögen. Unterschrieben, kein Zweifel daran. Aber die Taz Taylor Band klingt nach viel mehr als einem Rainbow-Klon. Ob die Tatsache, dass Taz Taylor mehr als ein Jahrzehnt angeblich nichts tat außer üben, ihn jetzt zu einem überirdischen Gitarristen macht, kann ich als gewöhnlicher Fan nicht beurteilen. Fakt ist: Er kann spielen, und – viel wichtiger – er kann Songs schreiben! Kein Gefrickel, keine selbstverliebten Solo-Orgien, sondern 10 kompakte, urtypisch britische Rocksongs, bei denen nach meinem Dafürhalten noch sehr viel mehr Gary Moore durchklingt als Rainbow. Nicht umsonst hat mit „Parisienne Walkways“ ein Cover des Meisters den Weg auf den Silberling gefunden, über dessen Notwendigkeit man vielleicht streiten mag, an seiner Umsetzung dagegen mit Sicherheit nicht.

Ansonsten rockt „Welcome To America“ schön straight und unkompliziert nach vorne. Riffbasierte Numern wie „Fighter’s Fist“, „Radio Luxembourg“ oder „Happy Hour“ punkten durch kompaktes, eingängiges und abwechslungsreiches Songwriting, dezent bluesige Einflüsse sowie (natürlich) durch Bonnet’s immer noch großartiges Organ. Zum krönenden Abschluss gibt’s mit „Goodbye Mr. C.“ noch eine wunderschöne Ballade, bei der Bonnet nochmal alle Register ziehen darf.

Bleibt als Fazit: Wenn ihr Rainbow mögt … aber das wisst ihr ja schon. Ach ja, und wenn ihr Gary Moore zu seinen früheren, weniger blues-beeinflussten Zeiten mögt oder auf klassischen, britischen Hard Rock steht, dürft ihr „Welcome To America“ auch ungehört kaufen.


Tracklist:
01. Fighter’s Fist
02. Radio Luxembourg
03. Parisienne Walkways
04. Happy Hour
05. Haunted
06. Welcome To America
07. Wall Of Sound
08. Silent Fall
09. The Reprise
10. Goodbye Mr. C.

VÖ: 25. August 2006

Lineup:
Taz Taylor (g)
Graham Bonnet (v)
Dirk Krause (b)
Bob Miller (k)

DISCOGRAPHY:

2004 - Caffeine Raser
2006 - Welcome To America

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Taz Taylor Band - Welcome To America (CD-Review)

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