Squealer-Rocks.de CD-Review
zZz - Sound Of zZz

Genre: Kiffer Rock
Review vom: 27.10.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Vergesst alle Sitten und Verhaltensweisen, die euch Mami und Papi in euerer Kindheit gelehrt haben. Um SOUND OF ZZZ, das Debüt eines Duos aus Amsterdam, verstehen zu können, muss man alle Anflüge von Anstand und Moral in die Schranken weisen. Dass dazu ebenfalls heftige Verstöße gegen alle Paragraphen des Betäubungsmittelgesetzes vonnöten sind, lässt sich nicht vermeiden. Zum Glück nimmt man das in den Niederlanden nicht ganz so ernst. Ein Hoch auf die Legalisierung von harten Drogen, haha.

So geringfügig wie man das Betäubungsmittelgesetz beachtet, so wenig schert man sich auch um irgendwelche Rockgesetze, hat man sich mithilfe unzähliger Kilo Haschisch doch schon längst zurück in die Sechziger gejagt – Acts wie AC/DC müssen also erst noch geboren werden. Somit kann getrost auf die Verwendung einer (eigentlich unerlässlichen) Gitarre verzichtet werden, dafür verfügt Daan Schinkel über eine Orgel, die den adäquaten Ersatz darstellen soll. Alles klar...

Rock ohne Gitarre, geht das wirklich? Manche Power Metal Bands erledigen das leidige Problem der sechs Saiten ganz einfach mit Keyboards, die die Soli einspielen – aber bei zZz? Nun ja, nach einer gewissen Dosierung der richtigen Kräuter wird man kaum noch ein „Nein!“ über die Lippen bekommen und die Finger dürften sicherlich nicht mehr dazu in der Lage sein, den Abschalteknopf zu betätigen.

Geboten bekommt der freudig in der Ecke liegende „Konsument“ (das ist hier wörtlich zu nehmen) 40 Minuten lang, auf elf Tracks verteilt, den psychedelischsten Stoff, den er je zu Ohren bekommen hat – Muttis Ohrfeigen waren dagegen Streicheleinheiten. Geführt wird der kollektive Einheitsbrei von einer halbwegs funktionstüchtigen Orgel der Vorkriegszeit mit allen unerträglichen Sounds, die selbst „Surfin‘ USA“ von den Beach Boys locker den Schneid abkaufen, und scheppernden Drums, die ab und an in entfernte Doom- und Gothic-Territorien (Sisters Of Mercy lassen grüßen) abdriften, um dann zum nächsten Joint, äh Song, überzuwechseln.

Nach elf Joints fasst man dann auch in froher Kunde den Sound von zZz (grins) unter einem gemeinsamen Nenner zusammen: Disco Pop meets Rhythm’n’Blues meets Blues, eine Extremform des Alternative Genres oder so ähnlich. Da ist es auch nicht weiter verwerflich, wenn Björn Ottenheim, dem man zudem das volkstümliche Schlagzeugspiel zu verdanken hat, kein voluminöses Stimmorgan sein Eigen nennen kann, sondern sich dem schrägen Gesamtbild anpasst.

Fazit: Um es positiv auszudrücken, ist SOUND OF ZZZ so scheiße, dass es fast schon wieder genial ist. Die Betonung liegt allerdings auf dem Wort „fast“. Wem dabei nicht irgendwann die Lauscher abfallen, muss wohl eine Überdosis erwischt haben. Wer’s braucht, soll’s sich besorgen – allen anderen rate ich clean zu bleiben! Um ehrlich zu sein: Ich habe noch nie in meinem Leben, egal wie „abscheulich“ es im Endeffekt war, solch einen Mist gehört, wie ihn zZz auf Tonträger gebannt haben. Denkt an euere Gesundheit!

VÖ: 27. Oktober 2006

Tracklist:
1. O.F.G.
2. Ecstasy
3. Lalala
4. House Of Sin
5. Hammerhead
6. Soul
7. Lucy
8. Sweet Sex
9. Godspeed
10. Uncle Sam
11. Roses

Anspieltipps: Sonst noch Wünsche?

Band Line-Up:
Björn Ottenheim – Gesang, Schlagzeug
Daan Schinkel – Orgel

DISCOGRAPHY:

2006 – Sound Of zZz

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zZz - Sound Of zZz (CD-Review)

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