Squealer-Rocks.de CD-Review
Virus - Sick Of Lies

Genre: Alternative Rock + New Metal
Review vom: 01.01.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Promotion CDs vom finnischen Label Lionmusic sind immer mit äußerster Vorsicht zu genießen. Das scheinbar Unmögliche und Verrückte wird da auf CD gebannt (siehe Reviews zu Smeer und Iron Mask). Bei Virus, einer deutschen Newcomerband, ist das auch kein Stück anders wie das Debüt (jede zweite Band, die ich in letzter Zeit vorstellen durfte, veröffentlicht ihr Debüt) SICK OF LIES zeigt. Haufenweise Zutaten in einen Topf geworfen und fertig ist ein Gericht, das nach mehrmaligem Verzehr richtig gut schmecken kann. Na dann, guten Appetit!

Beginnen wir mit der Vorspeise (Tracks 1-4), welche sich aus modernem, leicht verdaulichem New Rock und Alternative Rock à la 3 Doors Down zu THE BETTER LIFE zusammensetzt und durch kurze aber knackige New Metal und Hardcore Parts schön gewürzt wird.
Ausnahmsweise ohne Suppe und Salatbuffet, man verzichtet im Hause Virus auf größere Fressorgien, gehen wir gleich zum zweiteiligen Hauptgericht über. Teil eins (Tracks 5-7) bietet harten im New Metal (Stichwort Korn) verankerten Metal, der trotz alledem nicht schwer zu kauen ist. Teil zwei (Track 8 und 9) ist mehr den Damen zu empfehlen: fröhliche, balladeske Stücke, die nur selten härteres Ausmaß annehmen.
Abschleißend fehlt nur noch der Nachtisch (Tracks 10-13) ... und der hat es wahrhaftig in sich: punkiges Gewand („Fool“), Geschmacksstoffe von der Vorspeise („No More Lies“) und alles umfassende, vielseitige Ausarbeitungen („Free“ und „Who“) runden das heutige Schlemmermenü stilvoll ab.

Ohne ein wenig Kritik am Chefkoch geht’s aber nicht: Der größte Streitpunkt auf SICK OF LIES ist Sänger Frank Widderson, den man ein bisschen zu oft dabei erwischt wie er Chad Kroeger (Nickelback), Scott Stapp (Creed) und allen voran James Hetfield (Metallica) nacheifert und einen auf tiefe Stimme macht. Das artet dann auch gerne mal in unverständlichem Genöle aus und erinnert mehr an ein Tier als an einen Menschen (das Gegrunze eines abgestochenen Hirschen ist hierbei aber nicht gemeint).
Warum er das macht? - Keine Ahnung, das weiß wohl nur der liebe Gott. Klar ist jedenfalls, dass seine eigentlichen Stärken im mittleren Tonbereich liegen, in der er Lieder wie „Once“, „Caged“ oder „Free“ veredelt.

Fazit: Nichtsdestotrotz ist dem Quintett mit SICK OF LIES ein anständiges, besser gesagt gutes, Debüt gelungen, welches der Band rosige Zukunftsaussichten verspricht. Der Grund? - Nun ja, was kann erfolgreicher sein wie hart rockende Songs, die sich dennoch (meist durch die Refrains) in die Gehörgänge fressen? – Nichts! Eben. Jetzt muss man Frank Widderson nur noch davon überzeugen normal zu singen.


Tracklist:
1. Lost
2. For My Sun
3. Mother Earth
4. Once
5. Homeless
6. Payday
7. 360
8. Caged
9. Bleedin'
10. Fool
11. Free
12. No More Lies
13. Who

Anspieltipps: Once, Caged, Free, Who

Band Line-Up:
Frank Widderson - Gesang
Sascha W. - Gitarre
Steffen M. - Gitarre
Andy B. - Bass
Udo Bopre - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 – Sick Of Lies

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