Squealer-Rocks.de CD-Review
Uhrilehto - Ihmisvihan Elitti

Genre: Melodic Death Black Metal
Review vom: 26.05.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Nach Englisch und Deutsch ist Finnisch die wohl drittstärkste Macht, was die Sprache der Texte betrifft (die Chansonsprache Französisch lassen wir mal schön außen vor) – ich wüsste jetzt zumindest keine Sprache mehr, die sich noch in diese Reihenfolge drängen könnte. Vom einfühlsamen Pop über wilden Hard und Rotz Rock, sowie klassischen Power Metal bis hin zu Folk, Death und Black Metal gibt es immer wieder Künstler, die sich sehr erfolgreich mit ihrer Heimatsprache auseinandersetzen. Ein Beispiel für den Death/Black Bereich gefällig? Ring frei für das musizierende Bandkarussell Uhrilehto, das mit IHMISVIHAN ELITTI sein viertes Album vorlegt.

Folgt nach drei Alben jetzt der große Umbruch bei Uhrilehto, einer Band, die sich oft gegen die „alles nur geklaut“ Vorwürfe wehren musste? Ein Anzeichen dafür macht der Albumtitel IHMISVIHAN ELITTI, der erstmals nicht mit dem Buchstaben „v“ beginnt.
Kaum prügeln allerdings die ersten Töne von „Marraskuun Kahdeksas“ auf uns ein, wissen wir darüber Bescheid, dass die Finnen weiter ihren Weg gehen: Nahezu ohne Schlenker geradewegs nach vorne und ohne Rücksicht auf Verluste. Dimmu Borgir haben in ihrer Anfangszeit in den Neunziger Jahren ganze Arbeit geleistet und eine Menge Bands schwer beeinflusst, darunter natürlich auch Uhrilehto.

Aber: Norweger werden nie gleich Finnen sein – egal wie sehr man sich anstrengt. Die Unterschiede beginnen mit der Sprache und enden mit kleinen, aber feinen musikalischen Einzelheiten. Im Falle von den Kriegern von Uhrilehto sind das die riffigen Death Elemente, die klaren Gesänge in „Musta Tie Tyhjyyteen“ und vor allem die feinen Gitarrenmelodien und -soli von Noirgrim, welche in „Kolmen Minuutin Armopala“ oder „Vitutuksen Viitoittama Vuosikymmen“ sogar kurzzeitig klassische, finnische Polka-Ausmaße annehmen. Humpa!

OK, das alles sind nur winzige Feinheiten. Im Grunde genommen bleiben die fünf auch auf ihrem neuesten Album IHMISVIHAN ELITTI dem schon angesprochenen tödlich angehauchten Black Metal treu: Cyclotron verkloppt die Felle, dass es nur so eine Art ist und Nidhogg schreit sich durchs wilde Programm, dass der Kehlkopfkrebs grüßen lässt. Nein, meine Worte haben nichts mit Ernüchterung zu tun. Ganz im Gegenteil, Uhrilehto schaffen es, den Hörer an die Songs zu fesseln. Anstatt spurlos an einem vorbei zu prasseln, geht die fast durchgängige Härte, die Melodic-Einsprengsel, das gesangliche „Gewürge“ und alles, was dazu gehört, blitzschnell auf den ganzen Körper über, so dass alle Dimmu Borgir Vergleiche hinfällig werden.

Fazit: IHMISVIHAN ELITTI von Uhrilehto. So muss er sein, der skandinavische Black Metal: Harte, heftige, aber nie von einer Monotonie bestimmte Schlachthymnen in Landessprache. Fans des Genres sollten sich diese „Schnitzelparty“ nicht entgehen lassen!


Tracklist:
1. Marraskuun Kahdeksas
2. Henkisesti Sairas
3. Kolmen Minuutin Armopala
4. Huoranpenikat Ja Huijarikuninkaat
5. Vitutuksen Viitoittama Vuosikymmen
6. Korpimetsan Perkele
7. Vasaroin Ja Taltoin
8. Musta Tie Tyhjyyteen
9. Amputoitu Yhteiskunta / Maailma Vailla Raajoja

Anspieltipps: Marraskuun Kahdeksas, Kolmen Minuutin Armopala, Vitutuksen Viitoittama Vuosikymmen, Musta Tie Tyhjyyteen

Band Line-Up:
Nidhogg – Gesang
Noirgrim – Gitarre, Gesang
Essiah – Bass
Cyclotron – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2001 – Viha Ja Ikuinen Vitutus
2003 – Vitutus Millennium
2004 – Viimeinen Vitutus
2005 – Ihmisvihan Elitti

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Uhrilehto - Ihmisvihan Elitti (CD-Review)

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