Squealer-Rocks.de CD-Review
The Storyteller - Underworld

Genre: Heavy Metal
Review vom: 07.11.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Die auf Dauerbetrieb geschaltete Produktionsmaschinerie The Storyteller arbeitet in diesem Jahr schneller und qualitativ hochwertiger als jemals zuvor. Die 2005 bereits veröffentlichte EP SEED OF LIES stellt nämlich nicht den Jahreshöhepunkt der fünf Schweden, da mit UNDERWORLD auch noch kurzerhand ein weiterer, der vierte, Longplayer aus dem Ärmel geschüttelt werden konnte. Ob dieser Entschluss aufgrund der goldenen Heavy Metal Monate von März bis Oktober gefasst wurde, sei jetzt einfach mal so von mir dahingestellt.

Die fünfköpfige Mannschaft bedient sich auch heuer kräftig und unverkennbar am Buffet der derzeitigen Heavy Metal Übermächte. Für Geschwindigkeitsfanatiker gibt es feine, melodisch polierte, für die Gehörgänge unausweichliche Up-Tempo Nummern der Helloween Schule („Eyes Of The Dead“, „Watcher In The Deep“, „Beauty Is The Beast“), in die bereits Timeless Miracle, die Newcomer des Jahres, gegangen sind. Dass sich dieser Besuch auf alle Fälle lohnt, bewies INTO THE ENCHANTED CHAMBER, auf welchem „Watcher In The Deep“ mit Sicherheit eine gute Figur gemacht hätte.

Das ist aber noch nicht alles aus dem Hause The Storyteller. Denn die Jungs versuchen noch in anderen Bereichen des WWHM („world wide Heavy Metal“) zu glänzen, die da wären: klassischer, rock behafteter und mit einer gewissen Portion Mystik verpackter Heavy Metal à la Saxon („Changeling“), an die letzten Veröffentlichungen von Grand Magus und Candlemass erinnerndes, schwerfälliges, kurz vor dem „Doom“ stehendes Geriffe („Shine On“) oder mit Folk angereichertes Schwermetall, wie es bei Falconer zu Mathias Blad Zeiten der Fall war („The Fiddler“).
In selbigem Rahmen bewegt sich auch der erhabene, glänzend agierende Frontmann L-G Persson, dessen Epizentrum des Singens irgendwo zwischen Biff Byford (Saxon) und einem etwas tiefere Andi Deris (Helloween) liegt.

Die besonders hochkarätigen Songs dürfen wir allerdings nicht unter den Tisch fallen lassen. Denn davon gibt es auf UNDERWORLD deren drei: Die als Mischung aus „We Sold Our Homesteads“ (Falconer) und dem zuletzt von Black Majesty gecoverten „Six Ribbons“ beschreibbare Ballade „Your Time Has Come“, welche zusammen mit dem bereits angesprochenen „Watcher In The Deep“ und dem HammerFall-Gedächtnissong „Underworld“ die Highlights der Platte stellen.

Zum krönenden Abschluss müssen dann noch Motörhead herhalten: „Ace Of Spades“, der Motörhead Klassiker schlechthin und ehrlich gesagt auch das einzige Stück von Lemmy und Co. für das ich mich erwärmen kann, bekommt von den „Geschichtenerzählern“ keine neue Verkleidung, kommt aber ganz fetzig daher, zumal Sänger L-G Persson urplötzlich den Lemmy nachahmt. Dass das möglich ist? Wow!

Fazit: In der Schule wird im Englischunterricht eine sogenannte „erweiterte Textaufgabe“ (ETA) immer gerne mit einem „Comment“- Teil abgeschlossen, in dem man zu einem vorgegebenen Thema Vor- und Nachteile erörtern soll. Die dafür am besten geeignetste und von den Lehrern geliebte Satzkonstruktion, um wieder mit einem Schwenk auf The Storytellers UNDERWORLD zu kommen, sieht wie folgt aus: „on the one hand ... one the other hand“. Also im Falle von UNDERWORLD: „On the one hand“ ein Freude bereitendes Heavy Metal Headbangeralbum, das Hooks und Melodien zu keiner Zeit vernachlässigt, aber „on the other hand“ zu beliebig klingt und sich zu sehr an den Originalen orientiert. Es ist in diesen Fällen also immer Ansichtssache, ob etwas Top oder Flop ist. Gleiches gilt übrigens auch für meine Englischklausuren....

VÖ: 7. November 2005

Tracklist:
1. Changeling
2. Eyes Of The Dead
3. The Fiddler
4. Watcher In The Deep
5. Your Time Has Come
6. Beauty Is The Beast
7. Underworld
8. Magic Elements
9. Shine On
10. Ace Of Spades

Anspieltipps: Watcher In The Deep, Your Time Has Come, Underworld, Magic Elements

Band Line-Up:
L-G Persson – Gesang, Bass
Fredrik Groth – Gitarre, Keyboards
Jacob Wennerqvist – Gitarre
Johan Sohlberg – Bass
Martin Hjerpe – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 – The Storyteller
2003 – Crossroad
2004 – Tales Of A Holy Quest
2005 – Seed Of Lies
2005 – Underworld

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