Squealer-Rocks.de CD-Review
The Apparatus - Heathen Agenda

Genre: Melodic Extreme Metal
Review vom: 02.03.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Eins gleich mal vorweg: Wer mit Grunzgesängen und extremen, schnellen Metalklängen überhaupt nichts anfangen kann, der sollte am besten gar nicht mehr weiterlesen. Denn das Debütwerk HEATHEN AGENDA der norwegischen „Melodic Extreme Metal“ Kapelle The Apparatus bewegt sich ganz klar in den „bösen“ Gefilden der metallischen Spielarten.

Damit (für die, die sich doch entschlossen haben weiterzulesen) die Band nicht mit dem allseits bekannten Black Metal Klischee in eine Schublade gesteckt wird, möchte ich eins noch klarstellen: The Apparatus benötigen für extreme Musik kein ebenso extremes Outfit (ihr wisst schon: lange schwarze Haare, weiß geschminkt und am ganzen Körper mit Nieten ausgestattet) und Verhalten, wie es bei Gruppen à la Gorgoroth und Co. (müsst ihr nicht unbedingt kennen) der Fall ist. Das Sextett will mit seiner Musik – wie viele andere auch – einfach nur seine Gedanken und Gefühle auf einer zwölf Zentimeter durchmessenden CD ausdrücken, nicht mehr und nicht weniger. Genau dies ist der Grund, warum dieses für uns musikalisch eher untypische Album auf SQUEALER.net besprochen wird.

So, jetzt hätten wir das „Formelle“ erledigt, ran an die musikalischen „Schandtaten“ der düsteren Norweger. Auf ihrem neun-song-starken Debüt, HEATHEN AGENDA, praktizieren die sechs Skandinavier den, durch beispielsweise Cradle Of Filth (ignoriert dabei aber Schreihals Dani Filth) oder den Landsmännern von The Apparatus Dimmu Borgir bekannt gewordenen, Melodic Black Metal.
Für die nicht Eingeweihten unter euch: Melodic Black Metal (oder bei The Apparatus auch Melodic Extreme Metal) soll heißen, dass ein heftiges Intermezzo von einer Stand-MG gleichkommenden Drumarbeit (okay, für Black Metal Verhältnisse ist das noch relativ ruhig) und einem „so fast and hard as you can“ Gitarren/Bassspiel hervorgerufen wird. Bei solch einem „Belagerungszustand“ der klassischen Metalinstrumente ist es selbsterklärend, dass „Sänger“ Vegard Harkjerr tiefe, fiese, fast schon „dämonische“ Grunzlaute zum Besten gibt.
An dieser Stelle muss ich noch einmal auf Dimmu Borgir verweisen, denn gerade von deren Frontsau Shagrath hat Vegard Harkjerr einiges gelernt. Verblüffend, wie verdammt nah er an das Original herankommt!
Der Krieg zwischen Gitarre und Schlagzeug, welcher sich wie ein roter Faden durch alle neun Stücke zieht, wird aber noch von epischen Keyboardklängen (verantwortlich hierfür: Per Spjøtvold) und groovenden Gitarrenparts (kennt man im harten Metal eigentlich nur von Six Feet Under) „aufgepeppt“, wodurch der mit andauernder Spielzeit aufkommende schwarz-metallische Einheitsbrei an musikalischer Tiefe gewinnt und so nicht spurlos am Hörer vorbei rattert.
Da sich wirklich (ohne Scheiß!) die gesamten 45 Minuten Spielzeit so beschreiben lassen, können wir ausnahmsweise darauf verzichten einzelne Stücke hervorzuheben; den „Schwarzheimern“ wird’s egal sein.

Fazit: Und eben diese „Schwarzheimer“ werden es sein, die mit der am 30. Mai erscheinenden Scheibe HEATHEN AGENDA eine neue Lieblingsband neben Dimmu Borgir haben werden. Allen anderen kann ich dieses Album nur mit äußerster Vorsicht empfehlen: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage (Antesten im Plattenladen) und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker (den Schreiber dieser „beknackten“ Zeilen)!“


Tracklist:
1. Otherplace
2. Thanatos
3. Travesty
4. Emotional Abduction
5. Ballistic Bleach
6. Lost: Crossed
7. The Revelation
8. Guidance
9. Worms

Anspieltipps: Thanatos, Lost: Crossed, Worms

Band Line-Up:
Vegard Harkjerr - Gesang
Øystein Iversen - Gitarre
Ketil Sæther - Gitarre
Sondre Øien - Bass
Kim Sætre - Schlagzeug
Per Spjøtvold - Keyboards

DISCOGRAPHY:

2001 – We Crawl To Nothing (Demo)
2002 – Lost: Crossed (Demo)
2005 – Heathen Agenda

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The Apparatus - Heathen Agenda (CD-Review)

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