Squealer-Rocks.de CD-Review
Subway To Sally - Nord Nord Ost

Genre: Mittelalter Rock
Review vom: 23.09.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



„Back to the roots“ sollte es gehen im neuesten Output der erfolgreichsten Mittelalter-Rocker aus deutschen Landen. Also weg vom Rammstein-Sound, der insbesondere die letzte Platte dominierte, hin zu den eigenwilligen Klängen der Anfangstage? Ich war skeptisch ...

... und sehe mich nach etlichen Durchläufen bestätigt. Fans der Anfangstage, die sich ob der stilistischen Entwicklung der Band enttäuscht abgewandt werden, sollten zwar mit „Nord Nord Ost“ wieder etwas mehr anfangen können, aber natürlich geht die Band nicht so weit, den Spirit von Alben wie „Foppt den Dämon“ oder „Bannkreis“ wieder aufleben zu lassen. Das war auch nicht unbedingt zu erwarten, zeigen sich STS einem Chart-Erfolg gegenüber durchaus nicht abgeneigt. Legitim, und höchst verständlich sowieso.

Dementsprechend wird mit der ersten Single-Auskopplung „Sieben“ ein groovender, megaeingängiger Rocker mit fast schon poppigen Melodien präsentiert, der durchaus auch auf Rotation im Massenradio ausgelegt ist. In diese Richtung zielt sicherlich auch „Das Rätsel II“, ganz offensichtlich von vorneherein als die kommende Live-Hymne komponiert. Ansonsten haben STS insbesondere die epischen, monumentalen Momente für sich entdeckt, gekrönt durch das fantastische „Seemannslied“. Die charismatische Stimme von Frontmann Eric Fish erzeugt in Verbindung mit den düsteren und wie immer bemerkenswerten Texten für eine eher melancholische Atmosphäre. Was die Songs angeht: Die Rückbesinnung tut dem Album sicher gut, im Vergleich zum Vorgänger kommt „Nord Nord Ost“ eine ganze Ecke stimmiger rüber. Tendenziell geht es wieder in Richtung „Herzblut“, allerdings ohne die Klasse dieses großartigen Albums zu erreichen. Denn neben einigen echten Highlights gibt es auch den ein oder anderen Füller („S.O.S“, „Feuerland“). Dies wiegt für meine Begriffe um so mehr, als das Album neben einem Intro und einem überflüssigen Instrumental lediglich acht „vollwertige“ Songs enthält mit einer Spielzeit von ca. 40 Minuten. Da hätte es nach über zwei Jahren Wartezeit durchaus etwas mehr sein dürfen!

Fazit: Ganz offensichtlich haben STS mit „Nord Nord Ost“ einiges richtig gemacht, denn einen höheren Chart-Einstieg als mit diesem Album (Platz 5 in den Album-Charts) haben sie nie geschafft. Dabei gelingt ihnen das Kunststück, ihren Sound „massentauglich“ zu machen, ohne ihren Ursprung zu verraten. Und ganz ehrlich, es gibt fast keine Band, der ich diesen Erfolg mehr gönnen würde als den Live-Killern aus Potsdam, auch wenn „Nord Nord Ost“ für meinen Geschmack im direkten Vergleich mit den Alben „Herzblut“ und „Hochzeit“ dann doch den kürzeren zieht.


Tracklist:
01. Sarabande De Noir
02. Schneekönigin
03. Feuerland
04. Sieben
05. ‘74
06. Feuerkind
07. Das Rätsel II
08. S.O.S.
09. Eisblumen
10. Seemanslied

Band Line-Up:
Eric "Fish" Hecht - Gesang, Dudelsack, Schalmei, Windcontroller
Michael "Bodenski" Boden - akustische Gitarre, Gesang, Drehleier
Michael Simon - akustische Gitarre, Gesang, Bassgeige
Ingo Hampf - elektrische Gitarre, Laute, Dreyfuß
Silke "Frau Schmitt" Volland - Violine, Viola
Silvio "Sugar Ray" Runge - Bass

Simon Michael Schmitt - Schlagzeug, Percussion

DISCOGRAPHY:

1994 - Album 1994
1995 - MCMXCV
1996 - Foppt den Dämon
1997 - Bannkreis
1999 - Hochzeit
2000 - Schrei! (Live)
2001 - Herzblut
2003 - Engelskrieger
2003 - Subway To Sally Live (Doppel-DVD)
2005 - Nord Nord Ost

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