Squealer-Rocks.de CD-Review
Stormwitch - Witchcraft

Genre: Heavy Rock
Review vom: 28.12.2004
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Stormwitch - vielleicht eine der unterbewertetsten Kapellen in der teutonischen Hartwurstlandschaft. Etliche 80er-Jahre-Klassiker gehen auf das Konto dieser Band, aber während die Kollegen von Helloween Ruhm und Ehre abstaubten, erntet man beim Namen Witchcraft unter Hobby-Metallern meist nur ein ratloses Achselzucken.

Kein Wunder also, dass etliche Jahre Schicht im Schacht war, bevor sich vor zwei Jahren eine völlig neuformierte Band um Sänger Andy Mück mit dem Album "Dance With The Witches" zurückmeldete.

Jetzt also "Witchcraft", dazu noch bei einem renommierten Label wie Nuclear Blast, das lässt sich doch gut an für den Sechser. Und "Witchcraft" ist ein starkes Album geworden, da lass ich mich auch von eher durchwachsenen Kritiken nicht von abbringen. Die 13 Songs des Albums spannen ein Bogen von doublbassigen Up-Tempo-Nummern über melodiöse Rocker bis hin zu Piano-Balladen und stehen damit ganz in der Tradition der Bandgeschichte. Sofern den deutschen Heavy-Urgesteinen mangelnde Härte vorgeworfen wird, kann ich als Schreiberling für ein Hardrock-Webzine nur entgegnen: Gott sei Dank! Sicherlich ist "Witchcraft" mehr ein Hardrock- denn ein Heavy Metal-Album, aber was bitteschön ist daran schlecht? Klar kommen Songs wie "Fallen From God" oder die Ballade "Sleeping Beauty" sehr eingängig und in den Refrains geradezu poppig rüber, dem stehen allerdings etliche Volltreffer gegenüber. "Witchcraft" zum Beispiel, der Titelsong, stampft mit Black-Sabbath-Gedächtnis-Riff durch die Botanik, "At The Break Of This Day" erinnert stark an "Eagleheart" von Stratovarius, "The Kiss Of Death" ist ein extrem melodiöser Rocker im US-Stadion-Stil, "Frankenstein's Brother" ein geradliniger Midtempo-Rocker und der Bonus-Track "Blood Lies In My Hand" setzt einen würdigen Balladen-Schlusspunkt. Auch an den anderen Songs gibt's nichts auszusetzen, so dass wir zusammenfassen: "Fallen From God" und "Sleeping Beauty" werden wegen Poppigkeit abgelehnt, dem stehen 11 gute bis sehr gute Songs gegenüber. Gutes Verhältnis? Würde ich meinen!

Der Sound der Scheibe geht in Ordnung. Sicher werden keine neuen Maßstäbe gesetzt und Sänger Andy Mück, auch wenn die Band von seiner Stimme geprägt wird, wird hin und wieder sehr in den Vordergrund gemischt ("Puppet In A Play"), alles in allem tönt es aber doch brauchbar aus den Boxen.

"Witchcraft" ist sicher kein Meilenstein der Heavy-Rock-Geschichte, aber ein weiteres, gutes Album in der beeindruckenden Bandgeschichte und eine Scheibe, die eine Chance verdient. Für Traditionalisten ein Muss und für alle anderen, die keine panische Angst vor Eingängigkeit haben, einen Versuch wert.


Tracklist:
01. The Sinister Child
02. At The Break Of This Day
03. Fallen From God
04. Frankenstein's Brother
05. Until The War Will End
06. Witchcraft
07. Sleeping Beauty
08. Puppet In A Play
09. The Kiss Of Death
10. Moonfleet
11. Salome
12. The Drinking Song
13. Blood Lies In My Hand (Bonus Track)

Anspieltipps: Witchcraft, At The Break Of This Day, Blood Lies In My Hand

Band Line-Up:
Andy Mück - Gesang
Martin Winkler - Gitarre
Fabian Schwarz - Gitarre
Alex Schmidt - Keyboards
Dominik Schwarz - Bass
Marc Oppold - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1984 - Walpurgis Night
1985 - Tales Of Terror
1986 - Stronger Than Heaven
1987 - The Beauty And The Beast
1989 - Eye Of The Storm
1989 - Live In Budapest
1992 - War Of The Wizards
1994 - Shogun
2002 - Dance With The Witches
2004 - Witchcraft

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