Squealer-Rocks.de CD-Review
Shy - Sunset And Vine

Genre: AOR
Review vom: 06.02.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Shy sind eine Institution im britischen Rockgeschäft, und das bereits seit den frühen 80ern, als der Fünfer zunächst unter dem Bandnamen Trojan auf der AOR-Welle mitschwamm und mit "Excess All Areas" einen kleinen Hit verbuchen konnte. Diese Zeiten sind längst vorbei, aber Shy sind immer noch da - und das nicht ohne Grund!

Die Zeiten, in denen man mit lupenreinem AOR problemlos an den Spitzen der Charts landete, sind längst vorbei, dessen ungeachtet hält sich dieser Musikstil mitsamt einer ansehnlichen Anhängerschaft hartnäckig. Kein Wunder, handelt es sich doch bei den hochklassigen Vertretern dieser Gattung schlicht um gute, zeitlose Rockmusik, und zu den hochklassigen Vertretern zählen Shy ganz zweifellos.

Es spricht für die Band und insbesondere für ihren Idealismus, dass sie über Jahrzehnte hinweg der Versuchung widerstand, für den schnellen Erfolg einem Trend nachzulaufen. Vor diesem Hintergrund verwundert es auch nicht, dass nunmehr mit "Sunset And Vine" eine echte AOR-Perle an den Start geht. 10 Songs liefern eine Spielzeit von mehr als einer Stunde, soll heißen lediglich 3 Songs bleiben unter einer Spielzeit von 6 Minuten - ungewöhnlich für einen Stil, der seine Songs in der Regel in radiogerechten Happen serviert. Aber Shy pfeifen auf solche Vorgaben, denn mit kitschigen Hochglanz-Blendern und Kinderliedrefrains haben die Jungs eh nichts am Hut. Wäre auch Verschwendung, denn in dieser Band stehen durch die Bank großartige Musiker, allen voran natürlich der charismatische Frontmann Tony Mills, der mit hoher, klarer Stimme den Sound von Shy ganz wesentlich bestimmt.

"Sunset And Vine" liefert 10 Songs wie aus dem AOR-Lehrbuch. Ganz in der Tradition von Journey und Konsorten gibt's eingängige Kost auf hohem Niveau, ohne Kitschattacken und mit ausreichend Platz für Harris' wunderbare Soli. Dementsprechend öffnet sich der Longplayer - genreuntypisch - erst nach ein paar Durchläufen in ganzer Pracht, deutliches Indiz dafür, dass Shy erheblich mehr bieten als Tralala-Refrains mit viel Hintergrundgeträller. Als Mustervertreter seien hier "Soul Searching" und das absolute Highlight "Don't Jump The Gun" genannt - besser kann man AOR nicht machen, Punkt.

Fazit: "Sunset And Vine" ist zeitloser Rock, ohne Trendanbiederung und ohne Verfallsdatum. Für Fans des Genre geht kein Weg dran vorbei, und Metalheads, die auf der Suche nach richtig guter und schöner Mucke für den "morning after" sind sollten ruhig auch mal ein Ohr riskieren. Gelungen!


Tracklist:
01. High Time
02. Open Your Heart
03. Soul Searching
04. Where Is The Love
05. You Could Be Dreaming
06. Don't Jump The Gun
07. First Love
08. I'll Be Home Tonight
09. Walk Through Fire
10. Slowly

VÖ: 7. Februar 2005

Band Line-Up:
Steve Harris - Guitar
Ian Richardson - Guitar
Roy Davis - Bass
Joe Basketts - Keyboards
Bob Richards - Drums

DISCOGRAPHY:

1983 - Once Bitten.... Twice.....
1985 - Brave the Storm
1987 - Excess All Areas
1989 - Misspent Youth
1994 - Welcome to the Madhouse
1999 - Regeneration
1999 - Let the Hammer Fall
1999 - Live in Europe
2001 - Breakaway (EP)
2002 - Unfinished Business
2005 - Sunset and Vine

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