Squealer-Rocks.de CD-Review
Shark Island - Gathering Of The Faithful

Genre: Melodic Rock
Review vom: 14.07.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bereits 1979 gegründet, 10 Jahre später nach dem Erscheinen des Debut-Albums aufgelöst und jetzt wieder zurückgekehrt – das ist, in Kurzform, die Geschichte von Shark Island. Dabei schien es, als sollte der Truppe aus L.A. ein weitaus größerer Erfolg beschert sein.

L.A., Club Gazarri, Mitte der Achtziger: Shark Island beerben eine Kapelle namens Van Halen als „Hausband“ und gelten gemeinhin als „next big thing“ auf dem Strip. Mötley Crüe und Ratt zählen sowohl zu den regelmäßigen Show-Besuchern als auch zu den Fans der Band, und der Zeitpunkt des großen Durchbruches scheint nahe. Aber erstens kommt es anders und zweitens … naja, ihr wisst schon. Das Debutalbum der Kapelle erscheint erst zum Ende der Dekade, und kurz danach ist denn auch Schicht im Schacht. Shark Island lösen sich auf, allerdings nicht, ohne vorher noch sicherheitshalber 40 bis 50 Songs auf Halde zu schreiben.

Allerdings dauert es gut 15 Jahre, bis diese Nummern – wiederentdeckt auf alten Demo-Bändern – nach der Reunion der Band den Laserstrahl des Players erblicken. Natürlich nicht einfach vom alten Demo weg produziert, sondern komplett überarbeitet und ganz neu eingespielt. Und das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen. Um die Frage, die sich bei dieser Konstellation fast zwingend aufdrängt, vorab zu beantworten: Nein, zu keinem Zeitpunkt merkt man „Gathering Of The Faithful“ an, dass die Songs in ihrer Grundstruktur schon einige Zeit auf dem Buckel haben. Im Gegenteil, Shark Island spielen melodischen Rock der ziemlich eingängigen Sorte und haben dabei mit Poser-Kapellen wir Ratt weit weniger gemeinsam, als man nach der Vorgeschichte glauben sollte. Songs wie „Blue Skies“, „Go West“, „Heaven“ oder „Temptation“ kommen eher locker groovend rüber, wobei Sercombe seine Riffs gerne mal in bluesig-funkige Gefilde rutschen lässt. Eine Besonderheit der Inselhaie liegt darin, dass sie sowohl Song als auch Riff eher spartanisch halten, was beispielsweise beim Opener „Blue Skies“ bestens funktioniert und keineswegs mit langweilig gleichzusetzen ist.

Frontmann Richard Black drückt dem Sound der Scheibe mit seinem kraftvollen Organ seinen Stempel auf und erweist sich als ein Guter seiner Zunft, auch wenn er für meinen Geschmack in einigen Passagen sehr angestrengt klingt. Sei’s drum, am Fazit ändert dies nichts: Unkomplizierter, eingängiger Rock mit schönen Melodien – wer darauf steht, sollte Shark Island nicht unbeachtet lassen. Mit Spannung warten wir, ob die Männer aus L.A. nach den aufpolierten alten Nummern auch mit neuen Songs auf dem in Kürze erscheinenden „echten“ Comeback-Album überzeugen können.


Tracklist:
01. Blue Skies
02. Tomorrow’s Child
03. The Stranger
04. Go West
05. Welcome Goodbye
06. Life Goes On
07. Down To The Ground
08. Looking For The Sun
09. Heaven
10. I Had A Dream
11. Will To Power
12. Need Your Love
13. Temptation

Lineup:
Richard Black (vocals)
Spencer Sercombe (guitars)
Christian Heilmann (bass)
Glenn Sobel (drums)

DISCOGRAPHY:

1989 - Law Of The Order
2006 - Gathering Of The Faithful

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Shark Island - Gathering Of The Faithful (CD-Review)

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