Squealer-Rocks.de CD-Review
Sudden Death - Unpure Burial

Genre: (Death) Metal
Review vom: 28.04.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Sudden Death – Unpure Burial. Das könnte man jetzt so ohne weitere Erläuterungen stehen lassen. Bei diesem Bandnamen und diesem Albumtitel kann sich jeder, aber wirklich jeder, seinen Teil über die musikalische Ausrichtung denken. JA, Sudden Death sind zu 100 Prozent Metal und UNPURE BURIAL ist vergleichbar mit einem satten Schlag in die Fresse. So weit, so gut, aus beruflichen Gründen habe ich doch noch einige Worte mehr gefunden.

Wie dankbar muss die Szene den selbsternannten Metalgöttern von Metallica sein? Ohne deren „glorreiche“, ungeschliffene und monotone, aber immer auf die zwölf gehende Veröffentlichung ST.ANGER aus dem Jahre 2003 wäre es undenkbar gewesen, ein Album mit Proberaumproduktion und mangelnder Abwechslung auf den Markt zu schmeißen. Doch jetzt ist so etwas möglich und davon möchten auch Sudden Death aus den Vereinigten Staaten profitieren. Immerhin, im Gegensatz zur „Wutentladung“ der Kalifornier finden sich in den zehn Songs der „plötzlich Sterbenden“ einige flinke Gitarrensoli wieder – ansonsten ist der Vergleich mit ST.ANGER jedoch nicht ganz unpassend von mir gewählt worden, selbst wenn UNPURE BURIAL einen anderen, härteren, Weg einschlägt.

Von „Cold“ bis „Dethroned Disciple“ herrscht auf UNPURE BURIAL – abgesehen von den eben erwähnten speed metallischen Soli – die Eintönigkeit, der kompositorische Notstand und mitunter auch die große Langeweile. So hart es auch klingt, aber es ist relativ gleichgültig, von welchem Song man sprich, das Konzept (wenn man überhaupt von einem sprechen kann) ist durchweg (und das sind fast 43 Minuten) dasselbe. Variationen findet man auf diesem musikalischen „Begräbnis“ so vergebens wie Hoffnungen auf den Klassenerhalt in Duisburg. Über die melodischen Gesangsversuche in „My Left Shoulder“ und die uninspirierenden Titelnamen wie „You Don't Give A Fuck“ oder „Damn“ decken wir lieber den Mantel des Schweigens... es ist besser so, glaubt mir.

Damit wir eines nicht unter den Tisch fallen lassen: Was „macht“ also einen Sudden Death Song „aus“, wenn er schon in zehnmaliger Ausführung dargeboten wird? In voller Breitseite kämpfen die tiefgestimmten, auf todesmetallischen und thrashigen Groove fixierten (Six Feet Under lassen grüßen) Gitarren gegen das gelegentlich in Belagerungszustand verfallende Schlagzeug an, während darüber mit Jon Kaufman ein Sänger tönt (oder besser „tobt“), der alle Tiefen der Ozeane in seiner Stimme vereint und mit einem leichten schreienden Proll-Hardcore Touch à la Madball und Konsorten die Monotonie von UNPURE BURIAL verstärkt.

Fazit: Die Frage nach dem „gut oder schlecht“ im Bezug auf UNPURE BURIAL ist, so leid es mir tut, schnell beantwortet: Ein Sound, der trotz seiner 1.000fachen Aufarbeitung Spaß machen kann, im Falle von Sudden Death jedoch zu sehr auf einer Stufe stehen bleibt und den Rezensenten nicht wirklich auf seine Seite ziehen kann. Schade Leute, aber vom Mittelfeld der Oberliga aus, kommt man nur schwer nach ganz oben, zumal dazwischen noch Regional- und 2. Bundesliga liegen...

VÖ: 28. April 2006

Tracklist:
1. Cold
2. You Don't Give A Fuck
3. L.I.E.F.E.
4. Living And Dying
5. Damn
6. My Left Shoulder
7. Unpure Burial
8. Black Hearted Soul
9. BTK
10. Dethroned Disciple

Band Line-Up:
Jon Kaufman – Gesang
Joe Hasset – Gitarre
Beau Brackett – Gitarre
Bill Smith – Bass
Corey McLain – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – Unpure Burial

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