Squealer-Rocks.de CD-Review
Speaking To Stones - Speaking To Stones

Genre: Alternative Progressive Metal
Review vom: 27.10.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Dass unser finnischer Labelpartner von Lion Music für allerlei obskure, komplett aus abgesteckten Feldern herausbrechende Veröffentlichungen steht, ist durch unsere Erfahrung unlängst bekannt. Um diesen extravaganten Standard zu halten, schicken sich nun die Amerikaner von Speaking To Stones mit ihrem gleichnamigen Debüt an, das zwei streng voneinander getrennte Welten miteinander zu verbinden versucht: Welcome to Alternative Progressive Metal! Die spinnen, die Finnen...

Ein musikalisches Gourmet aus Dream Theater, Rush, Fates Warning, Marillion mit topmodernen, die Jugend zum Rock bringenden Klängen von Disturbed, Soundgarden und Alternative Acts der Marke Hoobastank, AFI, Thorn.Eleven, Prime Sth und wie sie alle heißen, gibt’s nicht? Gibt’s doch, wie Speaking To Stones in einem Großteil der acht Songs beweisen. Macht das Quartett den Prog im Zusammenhang mit Metal nun endgültig salonfähig?

Anders als das Pop in Frickeleien verwurstelende, abgedrehte schwedische Kommando von A.C.T. bringen Speaking To Stones eingängige, hitverdächtige Refrains, für die manche Alternative Rock Gruppe das letzte Hemd hergeben würde, mit krachenden, virtuosen und vielschichtige Prog Metal Elementen in Einklang, so dass die Dream Theater Alben IMAGES AND WORDS und OCTAVARIUM geradezu sperrig wirken. In Richard Fink IV fanden die beiden Macher Tony Vinci (Gitarre) und Dave Callari (Bass), die sich seit dem Herbst des Jahres 2004 mit der Materie SPEAKING TO STONES beschäftigen und für ihre Aufnahmen lieber auf einen Drumcomputer zurückgegriffen haben, zudem den idealen Mann fürs Mikro, der es versteht (bzw. der in der Lage ist) Zuckersüßes, Poppiges und Einnehmendes in der Stimme mit metallischer Würze zu paaren.

Ob das den leibhaftigen Proggern gefallen wird, wage ich zu bezweifeln: Welcher Fanatiker wirrer Klangspektren möchte auf ein wieselflinkes und höchstkompliziertes und -anspruchsvolles Gitarrensolo einen moderaten Mainsteam-Refrain? Der potentielle Kunde steckt demnach mehr im „gewöhnlichen“, modernen Rocker, dem die poppige Ballade „Waiting For...“, das nachdenkliche „Close To The Sky“ und die flotten, sich auf Anhieb ins Gedächtnis einschweißenden „Still Life“ und „Rescue Me“ wie warme Butter runtergehen werden, während für den Progger immerhin das TRAIN OF THOUGHTS meets PERFECT SYMMETRY artige „Down“, das energiegeladene und symphonisch untermalte Pendant zu „Pull Me Under“, „My Final Sin“, und der zehnminütige Epos „Shallow“, bei dem Richard erst gegen Ende mit dem Gesang einsetzt, übrig bleiben. Zumindest das Zweitgenannte sollte sich jeder, der meint das Portnoy und Co. die ungekrönten Könige des Genres seien, mal zu Gemüte führen – diese exakt neun Minuten haben es in sich!

Fazit: Prog im Alternative-Gewand... Prog für die Massen... Speaking To Stones haben da etwas Einzigartiges und Seltsames zugleich auf die Beine gestellt, das man einfach mal gehört haben sollte. Wir dürfen über den weiteren Werdegang von Speaking To Stones gespannt sein!

VÖ: 27. Oktober 2006

Tracklist:
1. Still Life
2. Rescue Me
3. Waiting For...
4. Down
5. My Final Sin
6. Close To The Sky
7. Shallow
8. Nothing

Anspieltipps: Still Life, Waiting For..., My Final Sin

Band Line-Up:
Richard Fink IV – Gesang
Tony Vinci – Gitarre
Dave Callari – Bass
Rich Dellapietra – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2006 – Speaking To Stones

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