Squealer-Rocks.de CD-Review
Shardless - Newday

Genre: Melodic Rock
Review vom: 28.08.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Es ist schön, wenn man weiß, dass eine Band ihr Album auch live gut in Szene setzen kann. Am 2. Juli bekam ich das Quintett Shardless live zu sehen (siehe Konzertbericht Reithalle, Offenburg) und war recht angetan von ihren Liedern. Nun konnte ich mich am Album NEWDAY vergewissern, dass Shardless auf CD mindestens genau so interessant sind, wie auf der Bühne.

Die Insider unter euch werden es sicherlich gleich erkannt haben:
Bei Shardless handelt es sich eigentlich um die Gothic Death Metal Band The Prior’s Diary nur mit anderem Sänger. Dieser Sänger wurde für Shardless durch eine Sängerin ersetzt, Corinna Ketterer, die mit NEWDAY ihr erstes Album überhaupt einsang.
Doch an Vergleiche zwischen Shardless und The Prior’s Day wollen wir erst gar nicht denken, da erstens – oh Wunder – der Gesang anders ist und zweitens Shardless einen viel melodischeren und hauptsächlich langsameren Sound an den Tag legen.

Wie schon erwähnt, wird NEWDAY sehr stark von ruhigen und melodischen Parts im Vordergrund bestimmt, was der zarten Stimme der Sängerin Corinna Ketterer natürlich zu Gute kommt. Doch selbst in den wenigen harten Momenten dieses Albums geht ihre Stimme keinesfalls im Duell mit den Gitarren und Drums unter, was die beiden Power Metal artigen Songs „Today“ und „Once More, Again“ (der Anfangssound erinnert mich ein wenig an „Only Time“ von Enya – nur schneller und härter) zu zwei richtig fetten Ausrufezeichen avancieren lässt.

Im Gegensatz zu diesen beiden Tracks pendeln manche Stücke zwischen Melodic Rock und Pop („Friday Lover“ und das verträumte Akustik Outro „Jewel“) oder können sich durch eingängige Refrains auszeichnen (Beispiel: „Here Comes A New Day“, „Farewell“ und das mit fast acht Minuten längste Lied der Platte „A Moment Of Silence“).
Außerdem komponierten die fünf mit „Wind Turns Back“ und „In June“ zwei herausragende Balladen, die ganz tief reingehen, aber nicht auf etwas härtere Parts verzichten. Da gerät auch die Gesamtspielzeit der beiden harmonisch ineinander übergehenden Stücke von gut elf Minuten zu keiner Sekunde zu lange.

Wer dagegen trotzdem auf NEWDAY Vergleiche zu Gothic Bands wie Type O Negative sucht, wird meines Erachtens einzig bei dem Instrumental „The Soundbarrier“ fündig, was aus dem simplen Drumsound und den vielen Keyboard-Samples ersichtlich wird.

Fazit: Normalerweise stehe ich ja auf richtig harte Metalmusik, aber spätestens NEWDAY von Shardless zeigt, dass mein Gehör auch ruhige Musik verträgt. Warum nicht, denn Shardless packen den Hörer die knapp 50 Minuten lang, durch einfühlsame Melodien und Gesang. Da können sich Lacuna Coil und Konsorten auf etwas gefasst machen, wenn Shardless ihr nächstes Album aufnehmen.


Tracklist:
1. Here Comes A New Day
2. Friday Lover
3. Wind Turns Back
4. In June
5. Today
6. A Moment Of Silence
7. The Soundbarrier
8. Once More, Again
9. Farewell
10. Jewel

Anspieltipps: Here Comes A New Day, Wind Turns Back, Today, Once More Again

Band Line-Up:
Corinna Ketterer – Gesang
Christian Obermüller – Gitarre
Dominik Voigt – Gitarre
Christian Bungert – Bass
Daniel Beck – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1997 – Adorned - The Rehearsal (Tape) (als The Prior’s Diary)
2000 – Harlekin (als The Prior’s Diary)
2004 – Newday

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Shardless - Newday (CD-Review)

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