Squealer-Rocks.de CD-Review
Sepultura - Live In São Paulo

Genre: Tribal Metal
Review vom: 11.11.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Sepultura. Diesen Bandnamen verbinde ich und Millionen andere Metaller mit den Überalben ARISE (1991), CHAOS A.D. (1993) und ROOTS (1996). Doch diese Zeiten sind, wie wir alle wissen, schon länger vorbei. Mit dem Weggang von Sänger/Songwriter Max Cavalera fehlte der Truppe die richtige Seele, die ihren Tribal Metal nun mal bestimmt. Eine Reunion brauchen wir auch anno 2005 nicht erwarten, aber Sepultura wissen darüber Bescheid wie man das Erfolgsrezept vergangener Tage wieder „aufwärmt“: Man veröffentlicht ein Live-Album mit allen Klassikern. Here we are: LIVE IN SÃO PAULO!

Am, seit 1998 dem Band Line-Up angehörigen, Sänger Derek Green hat es bestimmt nicht gelegen, dass die letzten Veröffentlichungen aus dem Hause Sepultura nur einen sehr verhaltenen Applaus zugesprochen bekamen. Seine wütenden, aggressiven und mehr im Death Metal verwurzelten Growls verpassen jedem der zwanzig performten Stücke einen wesentlich härteren Touch, was sich größtenteils positiv auswirkt und nur in einem speziellen Fall, dem Übersong „Roots Bloody Roots“, nicht mit dem Cavalera-Original mithalten kann.

Doch nicht nur Derek Green lieferte seinen Beitrag zum äußerst erfolgreichen Gelingen dieses Konzerts. Es spielten dabei noch zwei andere wichtige Faktoren eine Rolle, damit die einzigartige Mischung aus Metal, Tribal, Hardcore und Death/Thrash Metal und dem über allem regierenden „Trommelwirbel“ des Igor Cavaleras die vor Freude tobende Menge während des Heimspiels packte. Einerseits wäre da der Sound, den man bei LIVE IN SÃO PAULO ohne Weiteres mit den Adjektiven „astrein“ und „kernig“ beschreiben kann und andererseits befand sich auch die Spielfreude und Motivation der Band auf einem metallischen Hoch. Beide Bedingungen sind also erfüllt, wodurch dieses Doppel-Live-Album zu einem absoluten Hörgenuss avanciert.

So entsteht eine friedliche Symbiose aus alten, unverzichtbaren Klassikern wie „Attitude“, „Innerself / Beneath The Remains“, „Arise / Dead Embrionic Cells“ oder „Refuse / Resist“, und aktuellen Nummern der Marke „Come Back Alive“ und dem atemberaubenden „Apes Of God“, ohne dass es wie auf den dazugehörigen Alben ein riesiger Qualitätsunterschied zu registrieren gibt. Es gibt eben Dinge, die können nur von den ganz Großen der Szene perfekt umgesetzt werden. LIVE IN SÃO PAULO gehört zu diesen Dingen. Ein knapp 80-minütiges Feuerwerk, das Seinesgleichen sucht!

Fazit: Eine Frage, die sich bei jedem Live-Dokument stellt: Lohnt sich der Kauf von LIVE IN SÃO PAULO? Sollte es tatsächlich Leute unter euch geben, die mit dem Bandnamen Sepultura wenig bis gar nichts anfangen können, bietet sich hiermit die beste Möglichkeit dies zu ändern. Sepultura-Jünger hingegen genügt alleine schon die Aufschrift „Sepultura“ um voller Freude in den nächsten Plattenladen zu stürmen, während Fans von ROOTS und ARISE den Beweis erhalten, dass Sepultura immer noch eine Magie, auch ohne Max Cavalera, versprühen. In diesem Sinne „roots bloody roots“!

VÖ: 11. November 2005

Tracklist:
CD1:
1. Intro
2. Apes Of God
3. Slave New World
4. Propaganda
5. Attitude
6. Choke
7. Innerself / Beneath The Remains
8. Escape To The Void
9. Mindwar
10. Troops Of Doom
11. Necromancer
CD2:
1. Sepulnation
2. Refuse / Resist
3. Territory
4. Black Steel In The Hour Of Chaos
5. Bullet The Blue Sky
6. Reza
7. Biotech Is Godzilla
8. Arise / Dead Embrionic Cells
9. Come Back Alive
10. Roots Bloody Roots

Band Line-Up:
Derek Green - Gesang
Andreas Kisser - Gitarre
Paulo Jr. - Bass
Igor Cavalera - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1985 - Beastial Deavastation
1986 - Morbid Visions
1987 - Shizophrenia
1989 - Beneath The Remains
1991 - Arise
1993 - Chaos A.D.
1996 - Roots
1998 - Against
2001 - Nation
2002 - Chaos DVD
2002 - Under A Pale Grey Sky
2003 - Roorback
2005 - Live In São Paulo

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