Squealer-Rocks.de CD-Review
Section A - Parallel Lives

Genre: Progressive Rock/Metal
Review vom: 29.04.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Konzeptwerk hin oder her, mit dem zweiten Album der Bandgeschichte, PARALLEL LIVES, gelang der schwedischen Truppe Section A ohne wenn und aber etwas, das wahrhaftig als „Prog“ zu bezeichnen ist. Von Pop über viel Rock bis hin zu Metal und von der Klassik zur Moderne verwurstelt der Vierer geschickt und von einer Virtuosität umgeben alles menschenmögliche zu einem, das sich ohne weitere Zugaben einfach nur unter „Progressive Rock/Metal“ zusammenfassen lässt oder besser gesagt: Pink Floyd treffen Dream Theater treffen...

Ob sich diese Vielseitigkeit mit dem Auftreten des ehemaligen Yngwie Malmsteen Keyboarders Mats Olausson oder dem Drummerwechsel (Johan Koleberg „wechselt“ von Lion’s Share zum „Abschnitt A“, während im Gegenzug Andreas Lill diesen in Richtung Vanden Plas verlässt) erklären lässt, wage ich schwer zu bezweifeln. Was das betrifft, hat wohl eher Saitenhexer (das „Hexer“ ist hierbei wörtlich zu nehmen) Torben Enevoldsen seine Finger im Spiel. Er zeigt sich neben dem kompletten Songwriting (mit Ausnahme der Lyrics) auch für die gute Produktion von PARALLEL LIVES verantwortlich. Damit wir die schwedische Personalakte schließen können, müssen wir noch kurz auf Andy Engberg zu sprechen kommen: Ein Mann, mehrere melodische Stimmlagen, aber eine Perfektion – der „klassische“ Skandinavier, der so markant und wiedererkennend klingt, dass man ihn nur lieben kann.

Die Frage nach dem warum das ganze Theater um die Stilbezeichnung sein musste, dürfte und sollte inzwischen beantwortet sein. Für denjenigen, der noch immer ein wenig skeptisch ist, legen wir einfach mal das schicke einstündige Album, das von einem Kerl namens William handelt, der von unbekannten Kräften die „Macht“ erlangt zwischen Parallelwelten zu reisen, in den CD-Player. Anhand der Musik lässt sich diese eben kurz geschilderte Story perfekt verfolgen. Zum Beispiel erkennt unser „Protagonist“ in „Moment Of Truth“, dass diese Fähigkeit, die der besitzt, kein Traum, sondern Wirklichkeit ist.

Kommen wir aber auf das wichtigste, die Musik, zu sprechen. Den achtteiligen Reigen eröffnet ein, wie wir später wissen werden, eher untypisches Section A Lied. In einer fast Dream Theater zu IMAGES AND WORDS Zeiten ähnlichen, leicht metallischen Art und Weise sowie mithilfe einiger skandinavischer Power Metal Sequenzen zündet „Hunted“ sofort und stimmt den Hörer im Chorus kräftig zum mitsingen an („I don’t know why I am the hunted.“). Das anschließende „The Gift“ wird hingegen, als völliger Kontrast zum Opener, von einem Pink Floyd artigen Solopart eingeleitet, bis ein mir sehr vertraut vorkommendes Hard Rock Riff das Ruder für einige Zeit an sich reißt und über viele langatmigen Soli und progressiven Metalklänge den Hörer aufschreien lässt „weiter so!“.

Latinoklänge, ein gefühlvolles Duett mit einer weiblichen Sängerin (wer auch immer sie ist, schöne Stimme) und ein sich entladender Refrain – das ist „Awakening“, welches von dem Zehnminüter „Dark Alliance“ gefolgt wird, einer gehörig verfrickelten und komplexen Nummer. Weiter mit den fast schon selbstdarstellenden Gitarrensoli des Torben Enevoldsen und dem Wechselspiel aus 70er Art Rock Anspielungen, kernigem Prog, flotten Metalvibes und einem astreinen Melodic Metal Chorus der Marke Helloween und Konsorten geht es in „The Moment Of Truth“, ehe sich „Hoping For A Miracle“, abgesehen von der zweiten, härter ausfallenden Songhälfte, in ruhigem Saga-Ambiente einpendelt: Ergreifende Gefühle vorprogrammiert. Große Gefühle und viele Emotionen sind auch in „Changing The Past“ vorprogrammiert, nur mehr in der Symphony X Gangart befindlich.
„So wie man’s anfängt, bringt man’s auch zu Ende!“ Gesagt, getan ... wie bereits der Einsteiger „Hunted“ sorgt auch „Beginning Of The End“ mit seiner eingängigen, leicht hard rockigen Auslegung, die noch Platz für opernhafte mehrstimmige Gesänge lässt, für offene Münder und mitwippende Füße.

Fazit: Huch, nach dieser Stunde muss ich erst einmal durchschnaufen. Acht Songs, allesamt unterschiedlicher Natur, aber doch irgendwie von einem klar erkennbaren Schlage. Was soll man dem überhaupt noch hinzufügen? Eigentlich nichts, außer: Jeder der sich in einer Spanne zwischen Pink Floyd und Dream Theater zu hause fühlt, KAUFEN!


Tracklist:
1. Hunted
2. The Gift
3. Awakening
4. Dark Alliance
5. Moment Of Truth
6. Hoping For A Miracle
7. Changing The Past
8. Beginning Of The End

Band Line-Up:
Andy Engberg – Gesang
Torben Enevoldsen – Gitarre, Keyboards
Johan Koleberg – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – The Seventh Sign
2006 – Parallel Lives

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Section A - Parallel Lives (CD-Review)

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