Squealer-Rocks.de CD-Review
Savage Circus - Dreamland Manor

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 05.09.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Da er mit der Musik seines einstigen Arbeitgebers unzufrieden wurde, stieg Schlagzeuger Thomen Stauch Mitte des Jahres bei Blind Guardian, an deren Songwriting er sowieso kaum bis gar nicht berücksichtigt wurde, aus und funktionierte das als Projekt geplante Savage Circus in seine neue Band um und holte sich berühmte Unterstützung mit Piet Sielck (Iron Savior), Jens Carlsson und Emil Norberg (beide Persuader). Was daraus wurde, erfahren wir nun anhand des Debüts DREAMLAND MANOR.

In einem Interview sagte Thomen, dass die von ihm komponierten Songs „It – The Gathering“, „Beyond Reality“ und „Evil Eyes“ für den A NIGHT OF THE OPERA Nachfolger von Blind Guardian gedacht waren. Wenn man sich diese kraftvollen, kernigen und knackigen (die drei k-Worte) anhört, dann weiß man warum dies nicht der Fall sein wird. Weniger progressiv und in erster Linie weniger bombastisch, dafür härter und mit punktgenauen Refrains, die schnell hängen bleiben, ausgestattet. Das Ganze ist ja nicht einmal so weit von den Krefeldern entfernt, zumindest von deren Frühwerken wie IMAGINATIONS FROM THE OTHER SIDE oder BATTALIONS OF FEAR. Nur, inzwischen haben sich Hansi Kürsch und Co. meilenweit davon entfernt. Na ja, sei’s drum...

Wenn wir schon bei Vergleichen zu Thomen Stauchs ehemaligen Brötchengeber sind, dann dürfen wir nicht die Gesangsweise von Emil Norberg, der zudem den zweiten Sechssaiter bedient, unterschlagen, die über einen leichten Touch Hansi Kürsch verfügt.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, Savage Circus sind nicht die Kopie der frühen Blind Guardian. Nach über 20 Jahren treuer Mitgliedschaft in dieser Truppe kann man diesen Einfluss nicht von heute auf morgen (wenn überhaupt) abschütteln. ABER, trotz dieser Ähnlichkeiten besitzen Savage Circus sehr viel Eigenständigkeit, die sich beispielsweise in thrashigen Elementen ausdrückt. Überhaupt, werden auf DREAMLAND MANOR die Felle so was von Thomen verkloppt, dass sich die Ballade „Beyond Reality“ wie eine Pause oder die Ruhe vor dem Sturm in der Tracklist eingliedert und so enorm heraussticht.

Herausstechen auch die anderen acht, allesamt mit langen, schnellen, melodischen Soli „zugekleisterten“, Songs, die zeigen, das Thomen den „right-step“ gegangen ist. Ansonsten wären diese Komposition womöglich nie in dieser Form ans Tageslicht gekommen. So hätten wir uns nicht an Thrash meets Melodic Metal („Evil Eyes“), kompromisslosen, aber dennoch nachvollziehbaren Hymnen („Between The Devil And The Seas“), tragenden mit Ohrwurmrefrains versehene 6-minüter („Waltz Of The Demon“), spannende und dramatische Stücke („Tomorrowland“), super eingearbeitete Chöre („It - The Gathering“), schmetternder Metal in Reinkultur („When Hell Awakes“), Wechselspielchen zwischen düsteren und fröhlichen Parts („Ghost Story“) und melodischen Up-tempo-Nummern („Born Again By The Night“) erfreuen können.

Fazit: Wo soll das in diesem Jahr noch hinführen. Ein geniales Album jagt das nächste und wir haben doch erst September. Da brauche ich ja mindestens eine Top 20 um alle geilen Veröffentlichungen unterzubringen. Ein Platz ganz vorne werden auf jeden Fall Savage Circus mit DREAMLAND MANOR ergattern können.
Absolut jeder Song ist, auf die ein oder andere Art und Weise, ein Hit und verbreitet eine Menge Hörspaß. Da müssen Blind Guardian erst einmal nachlegen...
Hoffentlich bekomme ich da in den Genuss diese knappe Stunde mal live zu erleben.


Tracklist:
1. Evil Eyes
2. Between The Devil And The Seas
3. Waltz Of The Demon
4. Tomorrowland
5. It - The Gathering
6. Beyond Reality
7. When Hell Awakes
8. Ghost Story
9. Born Again By The Night

Anspieltipps: Evil Eyes, Waltz Of The Demon, Tomorrowland, It - The Gathering, When Hell Awakes

Band Line-Up:
Emil Norberg – Gesang, Gitarre
Jens Carlsson – Bass
Piet Sielck – Gitarre, Backing Vocals
Thomen Stauch – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 – Dreamland Manor

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