Squealer-Rocks.de CD-Review
Saosin - Saosin

Genre: Alternative Rock
Review vom: 03.11.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Saosin, das ist das, durch das Internet wahr gewordene, Erfolgsmärchen von fünf jungen kalifornischen Burschen. Bereits nach der ersten US-Tour (u.a. mit AFI und My Chemical Romance) war das Fußvolk westlich des großen Teichs so angetan, um nicht zu sagen begeistert, von Saosin, so dass sich der Name schneller verbreitete als George W. Bush einen neuen Krieg anzetteln konnte. Dass die bandeigene MySpace-Seite zuzüglich über fünf Millionen Hörer zählte, wollte ich zur Demonstration nur einmal so nebenbei erwähnt haben. Nicht nur das: Bei Capitol Records wurde vor etwa einem Jahr ein Major-Label-Vertrag unterzeichnet, mit dem das selbstbetitelte Debüt neue Türen in noch größere Dimension aufstoßen soll. Das wird es – ohne Frage!

Es ist beeindruckend, dass die junge Truppe nicht voreilig einen Schnellzünder auf den Markt gebracht hat, um der wartenden Meute so früh wie nur irgendwie möglich eine CD in die Hand zu geben, sondern sich so lange Zeit ließ, bis alle der zwölf Kompositionen ausgereift waren. Ein mehr als löblicher Schritt, für den Saosin jetzt die Früchte der Arbeit ernten werden. Dies bringen sie mit einem, in der jüngsten Vergangenheit, sehr bewährten Mittel, dem Alternative Rock, der modernen Brücke von Pop zu Rock und umgekehrt, fertig.

Auch wenn ein Stück wie „Sleepers“ perfekt den derzeitigen Klang der, vom Punk zum Alternative fortschreitenden, Kanadier Boys Night Out einfängt, besitzt das Saosin-Modell ein Extraordinarium und eine fesselnde Bindung, in Form eines Nicht-Mehr-Losreißen-Könnens. Ob die Gründe hierfür in der Genialität der vierköpfigen Gesangsriege (einzig Drummer Alex Rodriguez beteiligt sich nicht daran) mit dem autarken und jugendlichen Charme versprühenden Anführer Cove Reber liegen... Oder ob doch die auf das Wesentliche reduzierten, knackigen, langanhaltenden und, entgegen der typischen Mainstream-Lastigkeit des Genres, intensiven Songs diese Hauptlast tragen... Die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen. Topproduzent Howard Benson (u.a. My Chemical Romance) lieferte mit seinem Können übrigens die dazugehörende zeitgemäße, transparente, druckvolle und nicht zu seichte Produktion.

Ist es nun das mächtig aufbrausende „It's Far Better To Learn“, das im Chorus explodierende „It's So Simple“ oder das poppig verhalten beginnende und extrovertiert endende „I Never Wanted To“, solch eine Dichte an bärenstarken Nummern haben die wenigsten Bands dieser Musiksparte vorzuweisen. Hier wird der Rock nicht bloß gespielt, hier wird er zelebriert! Fürs Radio sind sie gewissermaßen alle präpariert, doch das halbballadeske, verträumte Züge annehmende und nicht nur aufgrund der Lyrik, in der es sich um zwei suizidgefährdete Menschen dreht, bewegende „You're Not Alone“ markiert so etwas wie den Hit der Hits, der sich hoffentlich auch bald als einer in der breiten Öffentlichkeit zeigen wird.

Fazit: Fragt sich der Pop-Produzent noch immer, wie er einen Nummer eins Hit für seinen Act entwickeln kann? Dann sollte er sich schleunigst an Saosin wenden, die auf ihrem Debüt stolze zwölf Kaliber von der Sorte beherbergen! Wenn der Rezensent das Gefühl hat, mit SAOSIN etwas Kostbares in den Händen zu halten, will das was heißen!

VÖ: 3. November 2006

Da könnt ihr euch die nächsten Tage (wenn’s auch kurzfristig ist) ruhig mal ins Auto, den Zug oder aufs Fahrrad setzen, um an einen der folgenden Orte zu gelangen:

Taste of Chaos Tour:
...mit Saosin, Taking Back Sunday, Anti-Flag und 5 weiteren Bands
*3.11. Bremen // 4.11. Berlin // 5.11. München // 6.11. Neu-Isenburg // 7.11. Bielefeld // 8.11. Köln
*Tickets gibt’s hier (-> http://www.fkpscorpio.com/kuenstler.asp?nummer=118141) für schlappe 30 Geldeinheiten europäischer Währung (macht nicht einmal 4 € für jede Band)
*weitere Informationen erhaltet ihr an dieser Stelle (-> http://www.tasteofchaos.com)



Tracklist:
1. It's Far Better To Learn
2. Sleepers
3. It's So Simple
4. Voices
5. Finding Home
6. Follow And Feel
7. Come Close
8. I Never Wanted To
9. Collapse
10. You're Not Alone
11. Bury Your Head
12. Some Sense Of Security

Anspieltipps: It's Far Better To Learn, It's So Simple, You're Not Alone

Band Line-Up:
Cove Reber – Gesang
Beau Burchell – Gitarre, Gesang
Justin Shekoski – Gitarre, Gesang
Chris Sorenson – Bass, Gesang
Alex Rodriguez – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – Saosin

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Saosin - Saosin (CD-Review)

SONSTIGES:

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