Squealer-Rocks.de CD-Review
S.I.L.V.E.R. - Gold

Genre: Melodic Hard Rock
Review vom: 26.09.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bei S.I.L.V.E.R. scheint es so, als ob sich mit Gary Barden (u.a. Ex-MSG, Statetrooper) und Michael Voss (u.a. Ex-Bonfire, Casanova) zwei gefunden haben. Die üblichen, im Vorfeld hochgelobten All-Star Projekte enden meist nach einer, unter den Erwartungen gebliebenen Veröffentlichung (manchmal auch nach der zweiten). Doch bei S.I.L.V.E.R. ist dies anderes. Obwohl die beiden Hauptakteure enorm viel beschäftigt sind, bringen es die zwei auf erstaunliche fünf Alben in fünf Jahre. Da hören wir doch gerne in das aktuelle Werk, welches sich GOLD (der Titel hat irgendwie etwas von einer Best of Kompilation) nennt und am 26. September in die Läden kommt.

Dass das Duo mit dem Song „Creep“ in die Platte einsteigt, ist in Anbetracht des Restmaterials schon ein wenig seltsam und ungewöhnlich. Normalerweise kann man bei neun von zehn Alben davon ausgehen, dass der Opener so in etwa das wiederspiegelt, was den Hörer in der Folgezeit größtenteils erwartet. S.I.L.V.E.R. und ihr GOLD-Album gehören jedenfalls nicht zu diesen 90 Prozent. Denn „Creep“ (der Bandhit von Radiohead hat übrigens den selben Titel) bietet im Gegensatz zu allen anderen Tracks (dazu später mehr) hochprozentigen auf „Hard“ getrimmten Rock, der groovt, kracht, schnörkellos ist und über eine „never forget“ Melodie verfügt.

Das soll natürlich nicht heißen, dass die folgende Dreiviertelstunde von GOLD langweiligen Schunkelrock beinhaltet. Melodie, Gesang und die daraus resultierenden Spannungsbögen, sowie tiefreingehende Momente (Vorsicht: reine Balladen gibt es auf GOLD nicht zu vermelden) erhalten den Vorzug vor hart rockenden Elementen. Alles andere wäre bei dem Weltklassesänger Gary Barden, der in der Vergangenheit ja schon mehrfach den Rockgesang neu definierte, und seiner nicht minder exzellenten „Assistentin“ Michaela Schober (singt beispielsweise in „All That I Wanted“ und „Save Me“ mit) auch totale Talentverschwendung.

Deshalb gestaltet sich das Soundbild der Scheibe mit entspannenden, zugänglichen Melodic Rocksongs wie das an die aktuelle Soloplatte THE USUAL SUSPECTS von Joe Lynn Turner erinnernde „All That I Wanted“, die Ausnahmesongs „Joshua“ und „Daydream Believers“, das herrliche Duett „Golden Days“, das peppigere „Setting It Up“ und das leicht melancholische „Save Me“.
Einziger kleiner Wehmutstropfen: die Coverversion „China Girl“ von David Bowie. Von dem Herrn Bowie kann man halten, was man will (meine Meinung zum Thema lasse ich daher lieber außen vor), aber das Lied ans ich übersteigt, ohne weiter darauf einzugehen, ganz klar die Skala für angemessene Popelemente im Rock. Der Euphorie an GOLD tut dies aber keinen Abbruch!

Fazit: Eingangs erwähnte ich, dass der Albumtitel GOLD einer Best of Zusammenstellung gleicht. Ganz im Sinne von „GOLD – the very best of S.I.L.V.E.R.“. So verkehrt ist diese Vermutung nach mehrmaligen Hördurchläufen gar nicht, da neun der zehn (selbes Zahlenspiel hatten wir doch weiter oben schon einmal) definitiv als großartige Melodic Hard Rock Hymnen zu bezeichnen sind. S.I.L.V.E.R., eine „Supergroup“, die sich auch getrost so nennen darf!

VÖ: 26. September 2005

Tracklist:
1. Creep
2. All That I Wanted
3. Wouldn't You Agree
4. Joshua
5. Golden Days
6. Setting It Up
7. China Girl
8. Save Me
9. Easy
10. Daydream Believers

Anspieltipps: Creep, Joshua, Setting It Up, Daydream Believers

Band Line-Up:
Gary Barden – Gesang
Michael Voss – Gitarre, Bass, Backing Vocals
Andi Broon – Keyboards
Tommy Denander – Lead-Gitarre in „All That I Wanted“, „Joshua“ und „Daydream Belivers“
Mike Bar – Programming, etc.
Michaela Schober – Backing Vocals

DISCOGRAPHY:

2001 – Silver
2002 – Dream Machines
2003 – Intruder
2004 – Addiction
2005 – Gold

SQUEALER-ROCKS Links:

S.I.L.V.E.R. - Gold (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren