Squealer-Rocks.de CD-Review
Riff/Raff - Rock'n'Roll Mutation Vol. 1

Genre: Hard Rock
Review vom: 22.04.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Die Älteren unter euch werden sich, vielleicht mit etwas Wehmut, an die Schulzeit erinnern. Es gab die Abba-Fraktion, und es gab die AC/DC-Fraktion. Man gehörte zu dem einen oder dem anderen, dazwischen gab es nichts.

Mittlerweile sind wir ja älter und weiser … naja, älter sind wir auf jeden Fall. Und mit unseren Helden aus Australien wurde schon manch Schindluder getrieben in der Zwischenzeit. Egal, ob Bluegrass- oder Techno-Variante, nichts scheint mit den Nummern von Angus & Co unmöglich. Auf die Idee, die „Erzfeinde“ von damals, nämlich Abba, im AC/DC-Gewand zu präsentieren, ist bisher allerdings noch keiner gekommen. Die Berliner Cover-Combo Riff/Raff, die ja schon mit dem Longplayer „Eat The Beat“ bewiesen haben, dass sie mehr drauf haben als „nur“ AC/DC-Nummern nachzuspielen, wagen sich jetzt an die Quadratur des Kreises. „Dancing Queen“ goes „Girls Got Rhythm“? „Money, Money, Money“ meets „Moneytalks“? Das geht doch nicht … oder?

Es geht. Und wie! Ich bin weiß Gott nicht immer ein Freund der diversen AC/DC-Variationen, die bislang verbrochen wurden, aber “Rock’n’Roll Mutation” ist originell, macht Spaß und geht mächtig ab, soviel ist sicher. Allein die Idee, „Super Trouper“ mit einem „Jailbreak“-Gedächnis-Riff zu hinterlegen, verdient schon wegen Abgefahrenheit einen Originalitäts-Preis – die Hintergrund-„Oi“’s setzen dem ganzen dann die Krone auf. Und – kaum zu glauben – das rockt! Die zweifellos großartigen Melodien der schwedischen Pop-Götter, kombiniert mit straighter Riff-Power made in Australien ergeben zehn Abgeh-Nummern, an denen kein AC/DC-Manic vorbei kann, alleine schon der Vollständigkeit halber. Spätestens, wenn aus dem ollen „I Have A Dream“ eine mitreißende Up-Tempo-Nummer fabriziert wird ist klar: Riff Raff gelingt ein Spagat, der vorher unmöglich schien, und wo denn genau AB/BA aufhört und AC/DC beginnt lässt sich irgendwann nicht mehr trennen. Stellen Riff/Raff bei einigen Nummern, wie beispielsweise „Money Money Money“ die Melodie-Führung des Originals in den Vordergrund, werden andere Nummern („Super Trouper“) mit Versatz-Stücken aus dem Riff-Katalog der Australier auf Vordermann gebracht. Wie auch immer, die beiden Gegensätze verschmelzen zu einer Einheit, und beim Hören zieht es die Mundwinkel unweigerlich nach oben in der Gewissheit, dass bei allem Fun am Ende des Tages 10 richtig geile Rock-Songs zu Buche stehen.

Dass die Männer aus Berlin spielen können, wissen wir spätestens seit dem ersten Longplayer „Eat The Beat“. Okay, Frontmann Steve brüllt sich die Seele aus dem Leib, und wenn er „I Have A Dream“ rauspresst will man lieber nicht wissen, welchen. Aber so gehört das nun mal in der Brian Johnson-Fraktion, und der Sound von „Rock’n’Roll Mutation“ ist absolut amtlich. Fazit ist damit leicht gezogen: Pflichtkauf für alle AC/DC-Fans, denn nach vielen Verbrechen am AC/DC-Liedgut haben Riff/Raff jetzt mal den Spieß umgedreht und den alten Abba-Gassenhauern den nötigen Arschtritt verpasst. Kult-Alarm!


Tracklist:
01. Money Money Money
02. I Have A Dream
03. Super Trouper
04. Mamma Mia
05. Take A Chance On Me
06. Knowing Me, Knowing You
07. The Winner Takes It All
08. Chiquita
09. Dancing Queen
10. Waterloo

VÖ: 27. April 2006 (Bestellung über Bandhomepage schon jetzt möglich)

Line-Up:
Steve (v)
Ricky (g)
Schulle (d)
Zoltan (g)
Stefan (b)

DISCOGRAPHY:

2004 - Eat The Beat
2006 - Rock n Roll Mutation Vol I

SQUEALER-ROCKS Links:

Riff/Raff - Eat The Beat (CD-Review)
Riff/Raff - Rock'n'Roll Mutation Vol. 1 (CD-Review)

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