Squealer-Rocks.de CD-Review
Runamok - Dance Of The Dead

Genre: Thrash Metal
Review vom: 04.07.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Ein Mann, eine Mission! Sänger/Gitarrist Fabian Schwarz, dessen zweithöchste Priorität bis Ende 2004 noch bei der deutschen Melodic Metallegende Stormwitch lag, hat mit seiner Erstband Runamok, die mit DANCE OF THE DEAD nun nach einer Demo und zwei Alben (MAKE MY DAY und BACK FOR REVENGE) ihren dritten Longplayer in nur zwei Jahren veröffentlicht, nur eines vor: die Fortführung der Achtziger-Thrash-Metal-Bewegung aus den U.S.A.. Und, das wird schnell aus diesem 50-minütigen Thrashbrett klar, noch nie war er näher an der Perfektion dran als mit dieser Veröffentlichung.

Wenn man das neue sauber produzierte Studiowerk DANCE OF THE DEAD mit seinem Vorgänger BACK FOR REVENGE, welcher zwar vier „göttliche“ Mitbang/grölnummern enthielt, aber in der zweiten Hälfte deutlich nachließ, vergleicht, merkt man relativ fix, dass es der Band dieses mal gelungen ist auch mal eine konstante Leistung zu bringen – na ja, sagen wir zu 91%, denn das vor sich hin thrashende und dem Hörer dadurch kaum erschließbare „King Of Flies“ kann die Klasse des Restmaterials nicht mithalten.

Der Sound definiert sich, wie bereits die Jahre zuvor, hauptsächlich an den ersten drei Metallica Götteralben und deren Speednummern der Marke „Hit The Lights“ und Co., sowie den aus viel Sechszehntelriffing bestehenden Megadeth-Klassikern PEACE SELLS ... BUT WHO’S BUYING und SO FAR, SO GOOD ... SO WHAT!. Doch anno 2005 haben sich auch härtere Thrash Metal Elemente in den Runamoksound geschlichen. Die Rede ist hierbei von den anderen zweien der vier großen Thrashbands: Anthrax (nicht nur wegen eines Titels wie „Weapons Of Mass Destruction“) und Slayer. Nicht nur, was härtere Errungenschaften betrifft, hat sich bei den vier Metalmusketieren einiges getan. So tauchen in schöner Regelmäßigkeit inzwischen melodische Soli („You Will Fail“), ruhige, entspannte Parts („You’re The One“) und durch MASTER OF PUPPETS bekannt gewordene Akustikeinstiege („Diggin‘ The Pit“) auf.

Was den Gesang angeht hat sich Fabian Schwarz etwas von seiner raueren Dave Mustaine Version wegentwickelt und versucht durch richtige Gesangseinlagen den Songs eine größere Vielfalt zu verleihen, was ihm sogar richtig gut gelingt. Er spuckt zwar immer noch gerne Gift und Galle wie unser lieber Megadave (siehe „Weapons Of Mass Destruction“), baut seinen eigenen Gesangscharakter jedoch mehr und mehr aus. Darin liegt auch die größte Stärke des neuen Runamok Silberlings. Weg vom Metallica/Megadeth Klon, hin zu einer ernstzunehmenden Band. Durch klasse gesungene Refrainzeilen wie „we’re living on the edge ... we’re living on thin ice“ (aus dem Opener „Blind“) plätschern die Songs nicht einfach vor sich hin, sondern besitzen wesentlich mehr Tiefe und die draus entstehende Spannung.

Nachdem auf BACK FOR REVENGE der Mötley Crüe Gassenhauer „Looks That Kill“ ein thrashiges Gewand verpasst bekam, huldigt die Band auf DANCE OF THE DEAD dem letztes Jahr verstorbenen Pantera-Gitarristen Dimebag Darrell (von 20.8.66 bis 8.12.04) mit der eindrucksvoll vorgetragenen Coverversion von „Domination“. Die Magie, die damals 1990 von Dimebag Darrell, Phil Anselmo (v), Rex (b) und Vinnie Paul (d) ausging, ist auch 15 Jahre später von einer anderen, nicht weniger versierten, Truppe vorgetragen noch immer vorhanden!

Fazit: Wer immer noch in dem Glauben ist Thrash Metal mit Gesang wäre ein wenig aus der Mode gekommen, wird sich umschauen müssen. Runamok zelebrieren den guten alten aus Amerika stammenden Haudrauf-Metal in Reinform und können mit „Thrash With Class“ einen Song ihr Eigen nennen, der stellvertretend für die gesamte Szene steht.
Wer schon immer mal wissen wollte wie Metallica nach MASTER OF PUPPETS und Megadeth nach RUST IN PEACE weitermachen hätten sollen, der wird um einen Kauf von DANCE OF THE DEAD nicht herumkommen.

VÖ: 4. Juli 2005

Tracklist:
1. Blind
2. Invisible Man
3. Weapons Of Mass Destruction
4. Fat And Dead
5. You Will Fail
6. Freedom
7. You're The One
8. Thrash With Class
9. Diggin' The Pit
10. King Of Flies
11. Dance Of The Dead
12. Domination (A Tribute To Pantera)

Anspieltipps: Blind, You're The One, Thrash With Class, Dance Of The Dead

Band Line-Up:
Fabian Schwarz – Gesang, Gitarre
Oli Kaufmann – Gitarre
Dominik Schwarz – Bass
Mario Schmitt – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 – Demo 2003
2004 – Make My Day
2004 – Back For Revenge
2005 – Dance Of The Dead

SQUEALER-ROCKS Links:

Runamok - Back For Revenge (CD-Review)
Runamok - Dance Of The Dead (CD-Review)

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