 Reminder - Basement Stories
Genre:
Alternative Rock
Review vom: 05.04.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:
Man kann von Stefan Raab persönlich halten was man will, aber bei einer Sache müssten alle Musikfans gleicher Meinung sein: Dieser Mann kümmert sich wenigstens um die deutsche Musikszene. Dies dürfte mit einer der wichtigsten Beweggründe für die Austragung seines Bundesvision Songcontests sein (jedes der 16 Bundesländer schickt einen Teilnehmer ins Rennen). Da ist es dann am Ende auch nicht so entscheidend, wie viele Punkte welcher Teilnehmer eingesackt hat, dabei sein ist alles. Wie, wenn nicht mithilfe solcher Veranstaltungen, soll ein im tiefsten Baden ansässiger Redakteur auf eine junge saarländische Band und deren Label „NK Rock City“ aufmerksam werden? Lassen wir die Frage mal unbeantwortet so stehen und wenden wir uns zu eben jener angesprochenen saarländischen – genauer gesagt neunkirchener – Band namens Reminder, die mit BASEMENT STORIES ihren mittlerweile dritten Longplayer unter‘s Völkchen bringen möchten.
An eben jenem Beitrag zum Bundesvision Songcontest, „Augen Zu (Und Rein)“, lässt sich auch sehr gut das auf Alternative Rock/Popklängen basierende Schema von den im April 2000 gegründeten Reminder erläutern. Die sympathische und charmante Stimme des Sängers Michael Ludes entpuppt sich als die dominierende Instanz des Albums, die die Instrumentalarbeit mächtig in die Knie zwingt. Dadurch kommt in manchen Fällen auch der Verdacht auf, dass die Saarländer einiges an kommerziell angehauchtem Pop in ihrem Soundgewand verstecken (nachzuhören in „Feeling Bad Feels Good Sometimes“). Sei’s wie es ist. Es ist eben so und stört zumindest mich im geringsten. Die Melodie von „Augen Zu (Und Rein)“ gefiel den Jungs übrigens wohl so gut, dass sie in einer weiteren, zwei Minuten längeren Ausführung auf dem Album vertreten ist („No Regrets“).
Überhaupt fabrizierten die vier Saarländer heuer elf Tracks, die allesamt die gleiche musikalische Marschrichtung des modernen Alternative Rock einschlagen. Diese ähnelnde Musizierung in den einzelnen Stücken kann man sich daher als Schwachpunkt notieren, muss man aber nicht. Denn Langeweile kommt in diesen knapp 42 Minuten nicht wirklich auf. Vom packenden Einstieg „Basement Stories“ mit seinem Killerrefrain über das rocklastige und härteste Stück „Better Off Alone“ und dem ergreifenden, sehr ruhigen, an neuere Red Hot Chili Peppers erinnernden „Classic Class Wars“ bis hin zum finalen „Augen Zu (Und Rein)“ überzeugt die Platte vollends und es können sich trotz der kompositorischen Dichte die erwähnten Highlights herauskristallisieren.
Fazit: Das Rad der Rockmusik werden diese gemütlichen Alternative Rock Klänge bestimmt nicht neu erfinden, dennoch schaffen es die elf Tracks von BASEMENT STORIES den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Deutschland fehlt es also an guten Nachwuchsbands? – Von wegen! Wer das noch einmal unverfroren behauptet, bekommt eins auf sein vorlautes Maul und BASEMENT STORIES von Reminder in seinen CD-Player!
Tracklist:
1. Basement Stories
2. Better Off Alone
3. Time Warps
4. So Broken
5. Feels Like Horror
6. Seeing Without Believing
7. Classic Class Wars
8. Don't Look Back
9. Feeling Bad Feels Good Sometimes
10. No Regrets
11. Augen Zu (Und Rein)
Anspieltipps: Basement Stories, Better Off Alone, Classic Class Wars, Augen Zu (Und Rein)
Band Line-Up:
Michael Ludes - Gesang, Gitarre
Matthias Bier - Gitarre, Gesang
Thomas Godel - Schlagzeug
Sascha Matthias Lengert - Bass
DISCOGRAPHY:
2002 - 2.56 A.M. / Sand Dune / Nightclub And Grill (EP)
2003 - Hajduk Split
2003 - Astounding Stories in Stereo
2006 – Basement Stories
SQUEALER-ROCKS Links:
Reminder - Basement Stories (CD-Review)
Matthias Bier von Reminder (Interview)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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