Squealer-Rocks.de CD-Review
Redeem - Eleven

Genre: New Rock
Review vom: 13.10.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das Schweizer Trio Redeem, das seit 2003 existiert, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem, in den Staaten noch immer hochgejubelten New Rock, der in Bands wie Audioslave, Nickelback oder 3 Doors Down seine bekanntesten Vertreter besitzt, zu frönen. Kurzweilig und rotzfrech hauen uns die Jungs elf Song unter dem gemeinsamen Nenner ELEVEN (über geistreiche Albumtitel lassen wir uns heute ausnahmsweise mal nicht aus) um die Ohren, dass alle Radiostationen hellhörig werden müssten. Stellt sich nur die berechtigte Frage: Macht man das Radio an oder lässt man es ausgeschaltet?

Egal ob man sich übersättigt am New Rock Trend des neuen Jahrtausends fühlt, die Eidgenossen machen das nicht mehr für möglich Gehaltene möglich. Sie schaffen es, eine Bindung zwischen Hörer und Album herzustellen und entfachen das, von den ersten beiden Audioslave Alben (AUDIOSLAVE und OUT OF EXILE) geprägte, Feuer des Genres mit ihren eingängigen, aber dennoch bedeckten Kompositionen neu. In „Black Monkey“ erkennt man definitiv die Handschrift der ehemaligen Rage Against The Machine Mitglieder, die sich nach einer Dekade vom parolenbeklebten New Metal verabschiedet und mit jenem Chris Cornell von Soundgarden Audioslave gegründet haben, und in „Start Up“ wartet man regelrecht auf das Einsetzen von Nickelback’s Chad Kroeger – gottlob vergebens.

Doch ansonsten lässt sich der Tross nicht so leicht in die Karten schauen, verwurstelt hier und da noch feine Foo Fighters Elemente und geht – glasklar produziert – unbeirrt seinen Weg, der übers Erinnerungsvermögen schnell zum Herzen führt. Stürmische Gitarren im abrupten Wechselspiel mit säuberlichsten, melodiösen und für Rocker und zugleich Popper maßgeschneiderten Parts gibt’s zum Einstieg in „Splendid“, Raum für Keyboarduntermalungen und traurige Stimmungsmache in „Two Points Of View“ und klassische Hard Rock Riffaufmärsche, zu denen die Landsmänner von Gotthard auf LIPSERVICE endlich wieder zurückgefunden haben, finden sich im saftigen „Look Around“ wieder. Dem steht eine freundliche, wenn auch nicht weltbewegende, im mittleren bis tieferen Tonbereich angesiedelte Stimme des variablen Frontmannes Stefano „Saint“ Paolucci gegenüber.

Dass sich mit den Alternative abgeschrubbten und unsäglichen Nummern „Time“ und „Dreams You've Lost Along The Way“ (der Titel ist spannender als das Stück selbst) ein kleiner Schatten im Licht bildet und das 40 Minuten lange Album in der zweiten Hälfte nicht ganz in der ersten Liga mithält, kann man ohne große Aufruhr verschmerzen. Wenn man bedenkt, dass sich manche andere Kollegen auf exakt so viele Glanzlichter stützen, erfreuen wir uns lieber an den tollen Dingen des Lebens, äh, an ELEVEN.

Fazit: Wer von Audioslave’s REVELATIONS enttäuscht wurde, wird in ELEVEN das finden, wonach er sich in der Musik der harten, modernen Rockklänge sehnt. Wem REVELATIONS gefallen hat, müsste vor wenigen Tagen bereits losgezogen sein, um sich ELEVEN zu sichern. Redeem schreiben eben einfach und verständliche Rockgesetze...

VÖ: 13. Oktober 2006

Tracklist:
1. Splendid
2. Two Points Of View
3. Alive
4. Black Monkey
5. Look Around
6. Behind The Music
7. Time
8. Dreams You've Lost Along The Way
9. I Tried
10. Bullet
11. Start Up

Anspieltipps: Two Points Of View, Alive, Look Around

Band Line-Up:
Stefano „Saint“ Paolucci – Gesang, Gitarre
Pascal Münger – Bass
Reto Wild – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2004 – Bullet (EP)
2006 – Eleven
2011 - 999

SQUEALER-ROCKS Links:

Redeem - Eleven (CD-Review)
Redeem - 999 (CD-Review)

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