Squealer-Rocks.de CD-Review
Psychotron - Open The Gate

Genre: (Melodic) Thrash Metal
Review vom: 04.11.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Selbst ist der Mann oder besser der Metaller! Besser kann man die bisherigen Errungenschaften der aus Stuttgart stammenden Truppe Psychotron wohl kaum beschreiben. Nach einigen selbstproduzierten EPs und Alben erhoffte sich das Quintett mittels eines Plattenvertrags einen weiteren Schritt nach vorne, doch das Label konnte oder wollte diesen Schritt nicht unterstützen, weshalb das neue, OPEN THE GATE betitelte, Album erneut in Eigenregie aufgenommen wurde.
Was sie daraus gemacht haben? – Good old Thrash Metal!

Dass bei solchen self-made Alben keine so gute Produktion herauskommt, ist wahrscheinlich unvermeidlich. Einerseits hat dies zur Folge, dass die Lieder zum größten Teil eintönig klingen. Aber andererseits veranlasst die Platte den Schreiberling sich in die CD hinein zu hören und auf die genauen Einzelheiten der elf Songs zu achten. So bleibt die nicht mehr ganz zeitgemäße Produktion der einzige herbe Kritikpunkt an OPEN THE GATE.

Rein musikalisch gedenkt das Quintett den Helden der thrashigen Achtziger. Also Metallica („Open The Gate“), Testament („God Nihil“), Megadeth (ebenfalls „Open The Gate“), Slayer („Private Hell“) und Heathen („Beauty Of Sadness“), aber auch melodischere Kapellen, wie Iced Earth, Iron Maiden oder auch Nevermore spiegeln sich im Klang des Albums wieder. Nichts Neues, werdet ihr denken, aber halt, dem ist nicht so. Unter dem vorliegenden Material befinden sich mehr als nur ein paar Perlen.

Beispielsweise peitscht der Titeltrack auf unüberhörbarer „No Remorse“ und „Holy War ... The Punishment Due“ (von Metallica bzw. Megadeth) Art nach vorne, was den Song zu einem Muss für jede Metalparty avancieren lässt. Wie auf eigentlich der gesamten Scheibe spart das schwäbische Quintett jedoch nicht an Variationen, weshalb in dem Stück „Open The Gate“ auch keine Power metallischen ruhigeren Parts fehlen dürfen (siehe auch „Closing Doors“ oder „God Nihil“).
Vor allem dieses Verbinden von hartem Thrash der Kategorie Tom Araya und Co. und melodischeren Parts (Beispiel: „Beauty Of Sadness“) gelingt der Truppe um die Saitenhexer Matze Braun und Kai Huissel ausgezeichnet gut.
Doch auch wenn sich auf Instrumentaler-Ebene Variationen mal etwas hinten anstellen müssen („The Ticket (To Insanity)“ und „Private Hell“), sorgt zumindest der röhrende Shouter, genannt Matze M., für eine Abwechslung in Sachen ruhiger, hektischer oder zerstörender Gesang.

Übrigens, als Bonus gibt es nach dem letzten Stück „Instrumental“ noch etwas für die Kleinen: Der Psychotron Sänger performt fast ausschließlich Kinderlieder, wie „Wiki“ oder „Sindbad“, auf eine Art und Weise bei der selbst der größte Metaller schmunzeln muss.

Fazit: Mal abgesehen von der Produktion läuft bei Psychotron eigentlich alles rund. Klasse Songs, auf die ich von manchen genannten Bands schon seit Jahren (oder doch Jahrzehnten) warte, ein herausragender Thrash Metal Sänger und ebenso tolle Instrumenten-Genossen, bestehend aus den zwei bereits erwähnten Gitarristen, Basser Frank Herold und Schlagzeuger Gert Kopf. Diese (ich wiederhole mich) Klasse dürfte live noch ein weiteres Stückchen geiler sein, weswegen ich mich unbedingt mal nach den nächsten Gigs umschauen sollte!


Tracklist:
1. Intro
2. Open The Gate
3. God Nihil
4. The Ticket (To Insanity)
5. Meine Hölle
6. Private Hell
7. Beauty Of Sadness
8. Closing Doors
9. Lightbringer
10. Necromantia (Welcome To The Dead)
11. Instrumental

Anspieltipps: Open The Gate, God Nihil, The Ticket (To Insanity), Beauty Of Sadness

Band Line-Up:
Matze M. - Gesang
Matze Braun - Gitarre
Kai Huissel - Gitarre
Frank Herold - Bass
Gert Kopf - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1996 - Psychotron (EP)
1999 - Chaos Cosmic Time
2004 - Open The Gate
2007 – Pray For Salvation

SQUEALER-ROCKS Links:

Psychotron - Open The Gate (CD-Review)
Psychotron - Pray For Salvation (CD-Review)

Gert Kopf von Psychotron (Interview)
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