Squealer-Rocks.de CD-Review
The Ferrymen - The Ferrymen

Genre: Heavy Rock / Metal
Review vom: 01.07.2017
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Frontiers Records



Hui – was is' das denn? Da forscht man im Netz und findet kaum ein deutschsprachiges Review zu dem Debut von The Ferrymen! (Nochmal) Hui – denkt sich da der olle Maddin – wir von SQR schreiben zwar wenig, aber diese Scheibe hat definitiv eine Besprechung verdient.

Das es sich bei dem Fährkahn mit der beinahe legendären Besatzung Magnus Karlsson, Ronnie Romero und Mike Terrana um keine echte Band handelt, wird nicht nur durch das Fehlen eines Bassisten deutlich.
Wir reden hier vom geschätzten 200. Projekt des Herrn Karlsson, der sich – natürlich! - nicht nur um den fehlenden Viersaiter, sondern auch um Songwriting, Lyrics und Produktion gekümmert hat.
Da liegt selbst bei dem sympathischen skandinavischen Genie der Gedanke an Abnutzung und Schablonen – Musik nahe.

Und – logisch! - klingt jeder Song nach Schema K.. Aber: The Ferryman schaffen es tatsächlich, an des Meisters Meilensteine der Allen / Lande Ära anzuknüpfen.
Wobei: Man hätte nicht den Hype, der um Ronnie Romero gemacht wird, gebraucht.
Die Scheibe wäre auch mit anderen Sängern der gleichen Güteklasse geil – die es zuhauf gibt, sie haben eben nur nicht publikumswirksam beim Ritchie gedient. Und auch Terrana kloppt zwar super, aber auch weniger bekannte Schlagwerker berherrschen ihr Handwerk.

Mag etwas polemisch klingen, also schnell zu den Songs, die ziehen wir jetzt aufgrund der überlangen Einleitung 1:1 durch:
Der Opener „End of the Road“ ist feinster Heavy Rock, ordentliche Tempowechsel, ein hymnischer Chorus, die superben Melodien überzeugen, doch das Herzstück ist eigentlich das Solo von Magnus.
Highlight number one ist Song number two: „Ferryman“ führt meine Einleitung bezüglich des Sängers im Prinzip ad absurdum. So geil muss man erstmal singen können! Das, was der Chilene Romero hier an Vocals abliefert, erreicht DIO Dimensionen! Was auch für den Song gilt!
Doch es wird noch besser: „Fool You all“ würde auf „Sacred Heart“ zu den Highlights zählen!
Macht's so wie ich: Auf der Autobahn volle Pulle! Euer Auto fährt nicht, es schwebt!

Es geht eingängig weiter: „Still standing up“ ist eine höchst melodiöse, flotte Nummer im Rainbow Stil, auch hier stimmt alles. Der „Cry Wolf“ könnte auch auf „Sacred Heart“ stehen. Ich wiederhole mich? Interessiert mich einen Scheissdreck! Die Nummer erinnert an „Rock'n'Roll Children“ ohne dabei zu kopieren. Das Solo des Meisters ist wieder mal unbeschreiblich geil, von gefühlvoll bis hin zu Hyperspeed; Tränen der Freude fliessen dem Schreiber über die aufgedunsenen Wangen!

Ich schrieb in der Einleitung, viele Barden können so singen? Am Arsch! Was Ronnie James Romero bei der epischen, höchst hymnischen Halbballade „One Heart“ leistet, ist anbetungswürdig und wird nur noch durch das (wieder mal) überaus göttliche Lautenspiel von Herrn Karlsson getoppt.
Es geht Heavy weiter: „The Darkest Hour“ ist ein tonnenschwerer Midtempo - Brocken, fast im Sabbath Stil, jedoch mit den typischen, minder düsteren, Karlsson - Harmonien garniert.

„How the Story Ends“ ist trotz toller Melodie und dem gewohnt exzellenten instrumentalen Rahmen der bisher schwächste Track - hier kommt die „Schablone K.“ doch etwas zu heftig zu Tage.
Ähnliches gilt für „Enter Your Dream“; gut, aber nicht fesselnd.
„Eyes of the Sky“ kann das Ruder leider auch nicht richtig rumreissen, irgendwie bekommt der Fährkahn etwas Schräglage in Richtung Durchschnitt.

Mitten in der „Eternal Night“ bringt Kapitän Karlsson das Boot dann doch wieder auf den rechten Kurs (Oh, mein Gott! Was platteres konnte ich jetzt echt nicht schreiben...), denn die Halbballade gehört zwar nicht zu den Highlights, liegt aber endlich wieder über Mittelmaß.
Zu einer gelungenen Dramaturgie gehört ein knallendes Finale und unser Magnus weiss das.
Das flotte „Welcome to My Show“ ist Energie pur und entlässt den Hörer mit einem „Boah, das war geil!“ ähnlich entspannt wie nach gutem Sex.

Fazit: Es ist schwierig, The Ferrymen in einer so großen Liste an tollen Alben, die Magnus Karlsson vorzuweisen hat, einzuordnen. Fakt ist, dass das Songwrting bis auf die erwähnten „schwächeren „Tracks zwar zu jeder Sekunde nach Karlsson tönt, es aber niemals nervt und immer noch frisch klingt. Für mich persönlich ist die Scheibe genauso gut wie das erste Allen / Lande Album - einige Songs gehören gar zum Besten, was der Herr jemals komponiert hat - und damit ganz klar ein Highlight in der Vita des Schweden. Es ist halt seine DIO Tribute Platte!
Ronnie Romero als Sänger zu verpflichten, hat sich als absoluter Glücksgriff erwiesen und wären da nicht die paar Durchschnittsnummern, würde ich vom besten Album dieses Genres des bisherigen Jahres sprechen.

Die Produktion ist übrigens über jeden Zweifel erhaben - so, und nur so! - hat Heavy Rock zu klingen!
Ich glaube, Mr. Padavona hätte Spaß an der Scheibe!

Tracklist:
01. End Of The Road (4:32)
02. Ferryman (4:47)
03. Fool You All (3:42)
04. Still Standing Up (5:20)
05. Cry Wolf (4:56)
06. One Heart (6:10)
07. Darkest Hour (4:29)
08. How The Story Ends (4:55)
09. Enter Your Dream (4:19)
10. Eyes On The Sky (5:13)
11. Eternal Night (4:52)
12. Welcome To My Show (4:15)

Line up:
Magnus Karlsson – Guitars, Bass, Keyboards
Ronnie Romero – Vocals
Mike Terrana - Drums








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