Squealer-Rocks.de CD-Review
Kyzon - Spotlight

Genre: Rock
Review vom: 28.02.2017
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 23.09.2016
Label: Mdd Records (Alive)



Augen auf der Namenswahl, wenn ich eine Hardrock-Formation gründe: KYZON jedenfalls klingt sehr viel mehr nach progressivem Gefrickel als nach höchst eingängigem Hard Rock der altgedienten Marke, und auch das Cover deutet eher auf psychedelischen Krautrock hin. Hätte Kumpel Luly die Band nicht mal positiv erwähnt, als Altrocker ohne Hang zu progressiven Klängen hätte ich die Scheibe im Leben nicht aus dem Promo-Pool gefischt.

Wäre ein Fehler gewesen, das, aber der Reihe nach: 1994 gründete sich der Fünfer aus Bad Rappenau, mit klaren Vorgaben: „To impress girls and get famous an rich!“ Nun, unbekannt ist, wie es sich mit der beeindruckten Damenwelt verhalten hat, rich und famous jedenfalls haute nicht hin, und so löste sich die Kapelle wieder auf, ohne nachhaltige Spuren, sprich ein Album, zu hinterlassen. Getreu dem Avantasia-Motto „The Story Ain’t Over“ wurde 2012 ein neuer Anlauf genommen (der Damenwelt wegen, womöglich?) und 2 Jahre später dann tatsächlich ein Album an den Start gebracht.

Nachdem „Spotlight“ anno 2016 auch in großem Stil erhältlich ist, wird es höchste Zeit, einen genaueren Blick auf den Silberling zu werfen. Dass das Cover (meiner höchst unmaßgeblichen Meinung nach) ziemlich missglückt ist: Bereits erwähnt und höchst uninteressant, wenn der Inhalt stimmt, und das tut er wohl. Clever dabei, den vielleicht besten Song direkt an den Start zu setzen, denn „When She’s Bad“ bringt die Trademarks der Band auf den Punkt: Durch die Mitte, mit den geschlossenen Flanken „Riff“ und (nein, nicht „Raff“) „Hook“. Das macht schlicht gute Laune, ohne billig zu sein, und mal ehrlich: Was will man mehr erwarten von einer guten Rock-Scheibe?

Die Laune wird übrigens nicht schlechter. In der Regel geht es ohrenschmeichelnd weiter, gerne auch mal mit leicht poppiger Tendenz („Somebody New“), als Ausgleich gibt’s mit „Dangerous“ auch mal eine Spur härter auf die Glocke, bluesiger geht auch mit „Beggar And Thief“, knackige Riffs halten sich mit präsenten Keys sauber die Waage und die Cover-Version des Bruno Mars-Smashers „Grenade“ hätten sich die Männer am Ende besser verkniffen (wie gehabt: meiner höchst unmaßgeblichen Meinung nach).

Natürlich ist „Spotlight“ keine Million-Dollar-Production, und natürlich hört man das. Ist das wirklich ein Nachteil? Muss ein Album wirklich aus(über)produziert sein, bis auch die letzte Ecke und Kante glattgeschliffen ist? Nope, muss es natürlich nicht, und deshalb klingt das Debut der Schwaben unverfälscht und druckvoll, wie es sein soll. Und noch ein natürlich: Natürlich werden die elf Songs der Scheibe die Rock-Welt weder aus den Angeln heben noch ihre Geschichte neu schreiben. Für ein zufriedenes Grinsen auf den gealterten Zügen von uns Classic-Rockern sorgen die Nummern aber ganz ohne Zweifel, denn KYZON beschränken sich auf die wesentlichen Dinge. Die Hooks zünden schon beim ersten Durchlauf, die Strukturen sind klassisch mit dem nötigen Spirit und die Songs sind höchst angenehm unaufgeblasen und natürlich.

Am Ende bleibt mit „Spotlight“ ein entspanntes, richtig geiles Hardrock-Album der guten alten Schule, bei Songs wie „When She’s Good“, „Somebody New“ oder „Other People’s Lives“ darf der Frühling kommen und das Verdeck geöffnet werden. Und Männer: Wenn das mit den beeindruckten Damen noch immer nicht klappt, solltet ihr nachdenken … an den Songs jedenfalls liegt es sicher nicht! ;)

Tracklist:
1. When She’s Good
2. Spotlight
3. All Bets Are Off
4. Where I Belong
5. Somebody New
6. Dangerous
7. Beat Of My Heart
8. Other People’s Lives
9. Beggar And Thief
10. Nothing To Lose
11. Grenade

DISCOGRAPHY:

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