Squealer-Rocks.de CD-Review
Rock Wolves - Rock Wolves

Genre: Melodic Rock
Review vom: 11.12.2016
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 28.10.2016
Label: Steamhammer



Patchwork-Projekte sind gerade im Bereich des melodischen Rock angesagt wie selten zuvor. Nachvollziehbar das, schließlich sind die Megaseller-Zeiten für diese Art von Musik vorbei, und nichtsdestotrotz: Leben will er auch, der Melodie-Künstler, und zwar nicht alleine von Muse und künstlerischer Anerkennung.

So gut begründet die Flut von ständig neuen Projekten dementsprechend auch sein mag, den geneigten Fan stellt sie vor diverse Probleme. Schließlich will auch er leben, der Fan, und das Budget für Neueinkäufe ist jedenfalls bei den meisten von uns dann eher endlich. Was das ganze Geschwätz mit Rock Wolves zu tun hat, fragt ihr? Sehr simpel, erhebt es doch die Frage, ob es dieses Album wirklich braucht und welche Gründe es gibt für den ratlosen Fan, ausgerechnet diese Scheibe zu kaufen.

Die beteiligten Protagonisten, womöglich. Michael Voss sollte an der Stelle ebenso wenig vorgestellt werden müssen wie Hermann Rarebell. Stephan Hinz womöglich schon, der dritte im Bunde war Gründungsmitglied der H-Blockx (der ein oder andere mag sich noch an die „Ring Of Fire“-Coverversion vor ungefähr 15 Jahren erinnern) und zupft die dicken Saiten bei den Rock Wolves.

Durchaus ein namhaftes Wolfsrudel also, das sich bei dieser Debut-Scheibe zusammengefunden hat, und der Opener lässt hoffen. Klar, „Rock For The Nations“ als Titel ist derart plakativ, dass es schon wieder cool ist, genau wieder Song selbst, aber als lässiger Sonnenschein im tristen Dezember ist der Titelsong allemal was Feines. Auch das nachfolgende „Surrounded By Fools“ mit den Scorpions 2000-Vibes macht Laune und groovt ziemlich elegant vor sich hin.

Das Problem ist: Mit zunehmender Dauer wird das Debut zunehmend … naja, okay. Natürlich gibt es die Schmusenummern, und natürlich ist Michael Voss für solche Schmachtfetzen geradezu prädestiniert, aber wenn wir ehrlich sind: Die meistens dieser Nummern kommen einem schon beim ersten Durchlauf reichlich bekannt vor, eben weil es ähnliche Balladen gibt wie den vielzitierten Sand am ebenso vielzitierten Meer. Und ob es der Heart-Klassiker „What About Love“ wirklich gewonnen hat durch die Neuinterpretation? Entscheidet selbst. Ähnliches gilt für die rockigen Songs, nehmen wir „The Lion Is Loose“ – das ist angenehmer, sehr eingängiger und hook-orientierter Rock von Musikern, die ihr Handwerk verstehen, aber haut es uns vom Hocker? Nein, tut es nicht.

Übergehen wir elegant den einschläfernden Rausschmeißer „Lay With Me“ (irgendein Pop-Song hatte in letzter Zeit den gleichen Refrain, kann ich mich dunkel erinnern) und ziehen ein schwieriges Fazit. Ganz ohne Zweifel ist „Rock Wolves“ kein schlechtes Album, das Problem jedoch: Es ist auch kein wirklich gutes Album. Jedenfalls für meine Ohren fehlt es an der Inspiration, an den Momenten, die im riesigen See des melodischen Rock eine sichtbare Welle erzeugen würden (Leck mich, war das poetisch? Schon ein bisschen, oder?)

Um den Bogen zur überlangen Einführung zu spannen: Vor dem Kauf probehören, das wäre mein Rat an den geneigten Fan. Ich persönlich denke nicht, dass es sich bei den Rock Wolves um mehr handeln wird als ein weiteres Projekt, an das sich in zwei Jahren nur noch wenige erinnern. Dagegen spricht, dass der Dreier sogar eine eigene Homepage hat. Dafür spricht, dass diese Homepage mit einem Baukastensysten der Marke „ohne Fachkenntnisse in drei Schritten zur eigenen Webseite“ erstellt wurde …

Tracklist:
1. Rock For The Nations
2. Surrounded By Fools
3. Out Of Time
4. What About Love
5. The Blame Game
6. Riding Shotgun
7. Nothing’s Gonna Bring Me Down
8. The Lion Is Loose
9. I Need Your Love
10. Lay With Me

Lineup:
Michael Voss (guitars, vocals)
Hermann Rarebell (drums)
Stephan Hinz (bass)

DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

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